OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
ein Stück weiter waren einige L ä den. Ob GAP ok ist? Oder sollte man sich für die Wiege der Zivilisation lieber ein w e nig aufdonnern? Dann fiel ihr ein, dass Ägypten ein musl i misches Land ist, also entschied sie sich für etwas nicht ganz so Kna p pes. Da sie immer davon ausging, dass man sich an die Gepflogenheiten eines Gastla n des ruhig halten konnte, fiel ihr die Entscheidung nicht allzu schwer. Der Bikini, für den sie sich en t schied, sah sehr gut aus, war aber nicht zu sexy.
Sie hatte noch Zeit, hatte Appetit auf einen Kaffee. Sie liebte die kleine italienische Eisbar mit dem sch ö nen Namen „Bela Italia“. Alfredo auch. Er war ein Schmeichler allerer s ter Güte. Er liebte alle Frauen. Doch sein Cappuc c ino war der beste New Yorks.
*
Washington D.C.
Der kleine Vorgarten des Hauses in der 17. Straße lag wie verzaubert. Die ganze Nacht hindurch hatte es heftig g e schneit. Die Schneedecke auf den Straßen war mehr als dreißig Zentimeter hoch. Schneepflüge waren ununterbr o chen im Einsatz. Doch sie konnten nicht verhindern, dass der öffentliche Nahverkehr fast zum Erli e gen kam.
Ian Brown saß zusammen mit seiner Frau Hazel in der Küche am Frühstückstisch.
„Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich ab nächsten Monat für immer zu Hause sein werde. Ho f fentlich fehlt mir dann nichts“, sagte Ian und spielte dabei auf seine unmitte l bar bevorstehende Pensioni e rung an.
„Dafür hast du doch mich. Bin ich kein angemessener Ersatz für deine Kollegen?“ , versuchte ihn seine Frau au f zuhe i tern.
„Natürlich, Hazel “, antwortete Ian Brown sichtlich m e lancholisch.
„Schau mal, dann hast du auch mehr Zeit für Lauren und Alexander. Die be i den freuen sich schon sehr darauf, dass sie mit Opa endlich öfter Baseball spielen können.“
Ian lachte . „Das glaube ich . “ D ann stand er auf und schaute aus dem Fenster. Noch immer konnte er durch den dichten Nebel aus Schneeflocken die Fahrbahn der Straße kaum e r kennen. In ihm kam etwas Wehmut auf. Je näher der Tag seiner Pensionierung heranrückte, desto unruhiger wu r de er. Er hatte Angst, in ein tiefes Loch zu fallen, Angst davor, von heute auf morgen zum alten Eisen zu gehören, nicht mehr g e braucht zu werden. Dann würde er, der fast sein ganzes Leben lang im Dienste des CIA stand, nur noch von seinen Erinnerungen leben, von seinen Aufträgen und Fällen, die ihn manchmal beinahe das Leben gekostet hä t ten. Physisch hätte Ian Brown gut und gerne noch ein paar Jährchen mitmachen können. Immer noch hatte er einen durc h trainierten Körper. Das brachte sein Beruf so mit sich. Tägliches Training gehörte dazu, wie das Wasser zum L e ben. Natürlich sind die Jahre nicht spurlos an ihm vorübe r gegangen . Sein Haar ist spä r lich und grau geworden und d ie Falten in seinem Gesicht, spiegel te n den harten Dienst w i der.
Doch andererseits freute er sich auch. Endlich hätte er mehr Zeit, die er mit seiner Frau Hazel verbringen könnte und nicht wie bisher bei irgendwelchen gefährlichen Einsä t zen im Ausland. Es gab zwar kaum ein Land, in dem er in den vielen Jahren seiner beruflichen Tätigkeit nicht g e wesen war. Doch einmal sollte die Zeit reif sein, dem Nachwuchs Platz zu m a chen. Die Tage bis zum 28. Februar wollte Ian Brown nu t zen, um seine n Nachfolger einzuweisen und die Akten zu übergeben. So wollte er sein Arbeitsleben ganz en t spannt ausklingen lassen. Die Zeiten, in denen er meist allein in der Welt umherreiste und dabei sein Leben riskie r te, sollten ein für alle Mal vorbei sein. Von nun an wollte er sein Leben anders gestalten, wollte es genießen. Zusammen mit seiner Frau Hazel und se i nen beiden Enkeln.
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Arabische Wüste – Baustelle Oase der Schöpfung
Es erklang die Nationalhymne der USA. Davids Handy klingelte so. Er schaute auf das Display und für einen M o ment hellte sich sein Gesicht auf. Endlich meldete sie sich. Es war seine Frau Jane.
„Hallo Schatz . Warum rufst du erst jetzt an, ich habe schon auf deinen Anruf gewartet? Seid ihr denn gut ang e kommen? Wie war der Flug und wie ist das Wetter bei euch?“
Sie wechselten schnell ein paar Sätze. Doch David hatte in jenem Moment ganz andere Probleme, de s halb versuchte er , das Gespräch so kurz wie möglich zu halten. Er verlangte nicht einmal seine Tochter M e linda, die er über alles liebte und auf die er so sehr stolz war. Nach reichlichen vier Min u ten brachte er das
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