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Ob das wohl gutgeht...

Ob das wohl gutgeht...

Titel: Ob das wohl gutgeht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Tibber
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überwunden.«
    Ich schaute ihm ins Gesicht.
    »Großes Ehrenwort. Ich kann freilich nicht sagen, daß ich überwältigt wäre vor Freude bei der Aussicht, in den >besten Jahren< aufhören zu müssen, aber der Gedanke quält mich auch nicht mehr. Nur wegen Hank... und Caroline... du wirst mir da helfen müssen...«
    Ich blickte auf, glücklich, daß ich wenigstens etwas tun konnte.
    »Laß dir nichts anmerken, meine ich damit. Caroline weiß, daß ich nicht hundertprozentig auf der Höhe bin, aber sie muß und soll nicht mehr darüber wissen.«
    Er verlangte sehr viel von mir.
    »Ich habe in Chelsea ein Haus gemietet. Das umgebaute Häuschen eines Handwerkers, für das sie eine teuflische Miete verlangen. Mit allem Drum und Dran, nicht unbehaglich. Auch ein Klavier für Hank ist da. Caroline wird es bestimmt gefallen.«
    »Er spielt auch Klavier?«
    »Er hat einen Intelligenzquotienten von 170.«
    Er begann, von Hank und seinen vielfältigen Begabungen zu erzählen. Ich hörte mit halbem Ohr zu und versuchte, mit dem eben Erfahrenen fertig zu werden. Ich hatte erlebt, wie Menschen, durch einen Schock betäubt, unfähig geworden waren, unangenehme Tatsachen aufzunehmen. Nun war ich dabei, diese Erfahrung an mir selbst zu machen. Wie durch einen Nebel hörte ich Faraday schließlich sagen:
    »Nun erzähle du einmal, was du so gemacht hast.«
    Ich berichtete ihm von meinem Interesse an der Psychiatrie, daß wir umziehen würden, daß Sylvias Buch in Kürze erscheinen sollte, ich erzählte ihm von Lulu und von Fred.
    »Also keinen Augenblick Langeweile«, sagte Faraday, »ganz wie früher.«
    »Ganz wie früher«, echote ich und wußte dabei, daß die alten Zeiten ohne Faraday niemals mehr dieselben sein würden.
    Faraday war in einem drittklassigen Hotel untergekommen, da er während der Sommersaison, in der London voll von Touristen ist, nichts Besseres bekommen hatte. Sylvia wollte nicht zulassen, daß sie dort wohnen blieben, deshalb gaben wir ihnen die Betten der Kinder, welche ihre Schlafsäcke mit Begeisterung hervorholten. Wir richteten uns auf eine unbestimmte Zeit ein, bis ihr Gepäck ankommen würde und sie in der Lage wären, in das Häuschen nach Chelsea umzuziehen.
    Es war nach Mitternacht, als wir schließlich alle in den Betten lagen, hauptsächlich, weil Hank nach seinem langen Nachmittagsschlaf hellwach war und darauf bestand, mit Fred Schach zu spielen, bis er schließlich von seinem Vater ins Bett getragen werden mußte.
    Als Sylvia und ich gerade beim Einschlafen waren, hörten wir draußen im Treppenhaus merkwürdige Geräusche.
    Ich setzte mich auf. »Was hat das zu bedeuten? Ob die Kinder noch herumschleichen? Ich will mir Peter mal vornehmen, es ist
    beinahe ein Uhr, er sollte vernünftiger sein. Es hat doch alles seine Grenzen...«
    Sylvia drückte mich auf das Kissen zurück. »Das sind doch nicht die Kinder!«
    »Wer ist es dann?«
    »Deine Kusine Caroline. Erinnerst du dich denn nicht mehr?«
    Ich erinnerte mich. Es war Caroline, die alles aus dem Schlafzimmer hinaustrug, was an Kissen und Daunendecken vorhanden war, weil diese ihr, wie sie meinte, Allergien verursachten.
    »Solange sie nicht auch Faraday hinauswirft«, sagte ich, »mag es ja gehen.« Dann bemerkte, ich, daß der Spaß zu weit ging.
    »Schrecklich, nicht wahr?« sagte Sylvia und legte ihren Kopf an meine Schulter.
    »Was ist denn?«
    »Sag nur nicht, daß du nicht Bescheid weißt!«
    »Ich weiß es, aber wie, um Himmels willen, hast du es denn erfahren?«
    »Caroline hat es mir gesagt.«
    »Aber Caroline weiß doch von gar nichts.«
    »Caroline weiß es wohl, aber Faraday weiß nicht, daß sie es weiß.«
    Das wurde kompliziert.
    »Sie hatte Verdacht geschöpft, und man hat es ihr im Krankenhaus in New Jersey gesagt. Sie weiß, daß Faraday nicht wünscht, daß sie es erfährt, und deshalb tut sie so, als wüßte sie nichts. So ist es für ihn leichter.«
    »Mein Gott, wer hätte gedacht...«
    »Caroline war immer sehr stark. Weißt du noch - der Brand damals?«
    Meine Gedanken gingen zurück, und ich dachte an das Feuer in der Schule unserer Zwillinge, damals, als Caroline noch bei uns gewesen war. Obwohl sie mehrere Kinder aus dem brennenden Gebäude gerettet hatte, wobei ihr Haar völlig versengt wurde, war sie nach Hause gekommen, ohne uns ein Wort zu sagen.
    »Ihr Frauen seid doch merkwürdig«, sagte ich. »Viel zäher jedenfalls als die Männer.«
    »Wir müssen so sein. Wir mußten immer so sein.«
    Sie hatte recht

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