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Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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Aber sie ist auf unserer Seite.« Die Schaumstoffhülle bewegte sich, und ein Gesicht schaute heraus. Soweit es die Züge betraf, war es zweifellos menschlich, doch die Leere der Augen verriet Pertin sofort, daß Doc Chimp recht hatte.
    »Aber jetzt erzähle ich Ihnen lieber schnell, was geschehen ist«, meinte Doc. »Mehrere Wesen haben versucht, das Teleskop zu vernichten. Der Skorpio sieht gerade nach, was noch zu retten ist. Wenn er und Aphrodite nicht dazugekommen wären, wären wir arbeitslos gewesen, bis man uns neue Instrumente hätte schicken können. Und bis dahin wäre es vermutlich zu spät gewesen.«
    Das Donnern und Kreischen war hier entsetzlich laut. Pertin glaubte, sein Kopf müsse zerspringen. »Welche Wesen?« krächzte er.
    »Hab’ sie nicht gesehen, nur irgend etwas um die Ecke biegen. Und da kam schon der Sheliak hinterhergefegt, und im ersten Augenblick, als er mich sah, dachte er, ich sei sie. Wenn es mir nicht schnell gelungen wäre, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, gäbe es keinen Affen mehr hier. Jedenfalls hat der Sheliak mir dann befohlen, ihm zu helfen, und wir sind hier heruntergekommen, um das Fort zu halten. O meine armen Füße und Hände! Und dieser furchtbare Krach! Aber ich habe meine Pflicht getan. Wir haben das Beobachtungsdeck abgedichtet – sie hatten Sprengstoff benutzt, dabei ist eine der Sichtscheiben zerborsten. Und dann dachte ich an meinen menschlichen Herrn, der bestimmt sorglos schlummerte, und ich überredete Aphrodite, Sie zu holen.«
    Pertin runzelte die Stirn. »Weshalb? Ich kann ja doch nicht helfen.«
    »Sie können zumindest am Leben bleiben«, erklärte der Chimp. »Ich habe Ihnen noch nicht alles berichtet. Auf dem Weg zum Teleskop mußten sie hier an den T’Worlies vorbei. Na, Sie wissen ja, daß die nicht viel gegen Wesen ausrichten können, die sich bei hoher Schwerkraft bewegen. Aber sie haben trotzdem versucht, die Saboteure aufzuhalten. Dabei wurden zwei der T’Worlies getötet.«
    Das war wahrhaftig ein Schock in einer Zeit, da es Mord und Totschlag so gut wie nicht mehr gab. »Sie müssen durchgedreht haben«, murmelte Pertin. »Ich werde sofort einen Bericht nach Sonne I durchgeben. Nummie, funktioniert dein Übertragungsgerät?«
    »Bestätige, es funktioniert«, rasselte der Pmal. »Bericht bereits erstattet.«
    »Gut. Jetzt müssen wir feststellen, wer die Täter waren. Alle sollen befragt werden, wo sie sich zur Tatzeit aufhielten. Läßt sich der Antrieb solange abschalten, damit wir uns frei bewegen können?«
    »Nicht nötig. Die nächste Beobachtungsperiode ist ohnehin in fünfzehn Minuten«, erwiderte das Silbermädchen.
    »So lange können wir warten«, meinte Pertin. »Wie viele waren an dem Sabotageakt beteiligt?«
    »Nicht weniger als drei, aber nicht mehr als acht«, übersetzte der Pmal Nummies Pfeifen.
    »Und wie hoch ist die Besatzung?«
    Der T’Worlie zögerte. »Mehr als dreihunderttausend. Davon ist eine große Zahl Kollektivwesen.«
    »Wie viele, wenn wir die Boaty-bits nicht zählen?«
    »Nicht weniger als zweihundertvierzig, aber nicht mehr als zweihundertfünfzig.«
    »Also ist die Anzahl der Saboteure nur ein geringer Bruchteil der Besatzung. Sehr gut. Wir werden Alarm geben. Die meisten werden uns zweifellos behilflich sein …« Er hielt inne und starrte das Silbermädchen erstaunt an. »Was ist los?«
    Sie deutete wie eine Nachtwandlerin mit ausgestreckten Armen auf den Eingang. »Der geringe Bruchteil kommt zurück.«
    Einen Augenblick später hörten alle das Knistern wie von einer elektrischen Entladung. Etwas, das wie ein riesiges blaues Auge aussah, stürmte in den Instrumentenraum. »Sirier!« heulte Doc Chimp erschrocken und versuchte, ihm aus dem Weg zu springen. Aber nicht einmal die elastischen Affenmuskeln hatten die Kraft zu einer schnellen Bewegung. Die hohe Schwerkraft ließ den Schimpansen stolpern, und er fiel gegen das Silbermädchen, das er mit sich zu Boden riß. Damit waren beide ausgeschaltet. Der T’Worlie, die Gekaufte und Pertin waren unfähig, etwas zu tun, solange der Antrieb an war. Der Sirier, der sich durch elektrostatische Kräfte bewegte, war so niedrigen Schüben von nur 10 oder 12 g gegenüber immun. Pertin bemerkte, daß er unter seinem Auge in einer hummerähnlichen Zange etwas Glitzerndes trug.
    Pertin, in seiner Schaumstoffhülle, lehnte direkt im Weg des Saboteurs. Er erkannte erst, in welcher Gefahr er sich in seiner Hilflosigkeit befand, als der Sirier ihn erreicht hatte. Das

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