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Obsession

Titel: Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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gesagt werden,
     dass es etwas mit Jacob zu tun hatte.
    «Wie geht es Ihrer Frau?»
    Paterson füllte den Wasserkocher. «Mary ist im Krankenhaus.»
    «Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes.» Ben hatte sie im oberen Stockwerk vermutet.
    «Sie machen ein paar Untersuchungen.» Paterson sagte es sachlich, ohne sich seine Gefühle anmerken zu lassen. Er stellte den
     Wasserkocher an. «Mögen Sie eine Tasse?»
    Er nahm eine Teekanne und Becher aus dem Schrank und setzte sich dann an den Tisch. «Also, was kann ich für Sie tun?»
    |300| «Sie haben da etwas gesagt, als ich das letzte Mal hier war. Über Sandra Cole.»
    «Ich habe eine Menge gesagt.»
    «Sie haben angedeutet, dass Sie etwas über sie gehört haben. Ich habe mich gefragt, was das wohl war.»
    Ben hatte sich an das Gespräch erinnert, nachdem er Quilley besucht hatte. Ihm war klar, dass er die Fahrt vielleicht nur
     auf sich nahm, um nutzlosen Tratsch zu hören. Aber seine Sonntage waren nicht mehr so erfüllt, dass er keine Zeit übrig hatte.
    Paterson fuhr mit der Zunge über seine Zähne. Er schaute Ben nicht an, machte aber auch nicht den Eindruck, als würde er von
     ihm wegschauen. «Nur Gerüchte.»
    «Was für Gerüchte?»
    «Ich möchte keinen Tratsch verbreiten.»
    «Es könnte wichtig sein.»
    Paterson überlegte. «Weshalb?»
    Ben erzählte es ihm.
    Jacobs Großvater hörte kommentarlos zu. Einmal stand er auf, um den Wasserkocher auszustellen, er setzte aber keinen Tee auf.
     Ansonsten rührte er sich nicht, als Ben Coles Aktivitäten im Garten und Sandras im Schlafzimmer beschrieb. Ben erzählte ihm,
     dass Jacob nicht mehr zur Schule gebracht wurde und was passiert war, als ihn die beiden Männer im Wald entdeckt hatten. Er
     ließ nichts aus, abgesehen von der Tatsache, dass er sich beinahe von Sandra Coles billiger erotischer Ausstrahlung hatte
     ablenken lassen. Er wollte hervorheben, wie unberechenbar Cole war und dass er nicht nur ungeeignet war, Jacob aufzuziehen,
     sondern auch eine konkrete Gefahr für den Jungen darstellte.
    Aber als er Patersons grimmiges Gesicht sah, wusste er, dass es gar nicht nötig war.
    |301| Nachdem er alles berichtet hatte, trat Stille ein. Die Kohlen im Kamin stürzten funkensprühend in sich zusammen. Die Gasheizung
     zischte leise. Paterson stand auf und drehte sie herunter.
    «Wir haben keinen Alkohol im Haus», sagte er und holte Bens Jacke.
     
    Paterson führte Ben in den Arbeiterclub. Er war überparteilich und befand sich in einem alten, hässlichen Backsteingebäude
     mit einem noch hässlicheren Vorbau aus den 1960er Jahren. Am Eingang saß ein älterer, fetter Mann in einem braunen, dreiteiligen
     Anzug hinter einem Tisch. Er grüßte Paterson mit einem geschnauften «Tag, Ron» und schob ein Buch über den Tisch, in das man
     sich eintragen musste. Ben schrieb seinen Namen in die Spalte für Gäste und folgte Paterson nach drinnen.
    Es war ein großer Saal mit einer hohen Bühne an einem Ende. Die Decke war mit bunten Papiergirlanden geschmückt, und an den
     Wänden hingen Luftballons, denen bereits die Luft ausging. Die Bühne war mit goldenen Plastikfransen gerahmt, die ein Teil
     der Weihnachtsdekoration hätten sein können, wenn sie nicht so abgetakelt ausgesehen hätten, als würden sie schon ewig dort
     hängen. Vor der Bühne standen ungeordnet runde, dunkle Holztische mit dazu passenden Stühlen. Ein paar waren besetzt, überwiegend
     von Männern, aber die meisten waren frei.
    Ben wollte die Getränke bezahlen, doch Paterson wollte davon nichts wissen. «Sie sind mein Gast», sagte er in einem Ton, in
     dem Etikette und Tradition mitschwangen. Sie trugen ihre Biere zu einem Tisch am Fenster. Paterson grüßte ein paar Gäste mit
     einem Nicken, blieb aber nirgendwo auf ein Wort stehen. Nachdem sie sich gesetzt hatten, stießen sie an |302| und tranken den ersten Schluck Bier. Es war kalt und reich an Kohlensäure. Ben unterdrückte einen Rülpser, als sie ihre Gläser
     auf den Tisch stellten.
    Keiner von beiden schien zu wissen, wie er anfangen sollte.
    «Abends wird es hier ziemlich voll. Besonders am Wochenende.» Paterson deutete mit dem Kinn zur Bühne. «Manchmal werden auch
     gute Stücke gezeigt.»
    «Aha.»
    «Mary und ich sind oft hier gewesen. Bevor wir nach London zogen und dann auch am Anfang, als wir wieder zurückgekommen waren.
     Bis es mit Mary richtig schlimm wurde. Jetzt ist es schwierig.» Er schaute sich im Saal um, als würde er ihn zum ersten Mal
    

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