Obsession
ihre
Zäune oder standen in kleinen Gruppen zusammen. Manche wurden von uniformierten Polizeibeamten befragt. Er fuhr am Haus vorbei,
hielt an und stieg aus. Die Eingangstür der Coles war geöffnet. Gelbes Flatterband sperrte den Pfad und den Garten ab. Vor
dem Zaun stand ein großer weißer Wohnwagen mit karierten Streifen auf den Seiten. Eine kleine Treppe führte hinauf zu einer
Tür, und als sich Ben näherte, öffnete sie sich, und eine Polizistin stieg heraus. Sie sah Ben und kam auf ihn zu.
«Kann ich Ihnen helfen, Sir?»
Er riss sich von dem Anblick eines Mannes in Zivil los, der im Flur der Coles kniete und etwas auf dem Teppich untersuchte.
«Ich muss mit dem Ermittlungsleiter sprechen.»
Sie betrachtete ihn mit steinerner Miene. «Können Sie mir sagen, worum es geht?»
«Um den Mord.» Es klang lächerlich geheimnisvoll.
Die Polizistin fragte nach seinem Namen und ging dann |372| zurück in den Wohnwagen. Einen Moment später kehrte sie zurück. «Würden Sie bitte hereinkommen?»
Ben ging die Stufen hinauf. Das Innere des Wagens wirkte wie ein kleines Büro. Ein Mann mittleren Alters in einem grauen Anzug
sprach mit einem bulligen Constable, der ein Klemmbrett in den Händen hielt. Nachdem der Uniformierte hinausgegangen war,
wandte sich der Mann an Ben.
«Ich bin Detective Inspector Norris. Wie kann ich Ihnen helfen, Mr. Murray?» Er sprach mit dem breiten Dialekt Mittelenglands.
«Haben Sie Cole gefunden?»
«Wir suchen nach Mr. Cole, damit er uns bei unseren Ermittlungen hilft», sagte Norris unverbindlich. «Die Kollegin hat gesagt, Sie hätten Informationen
bezüglich des Mordes an Mrs. Cole?»
Ben ging nicht darauf ein. «Er wird seinen Sohn suchen.»
Er wusste es ohne jeden Zweifel. Die Gewissheit hatte ihn im Wagen wie ein Schlag getroffen. Doch nun, wo er einen Polizisten
überzeugen musste, brach er wieder in Schweiß aus. «Das Jugendamt hat seinen Sohn letzte Woche in eine Pflegefamilie gegeben ...»
«Ja, ich weiß.»
Ben kam ins Stammeln. «Seine Frau hat gegen ihn ausgesagt. Er hat es herausgefunden und ... und deswegen hat er das getan. Er wird versuchen, seinen Sohn zu kriegen.»
«Hat sich Mr. Cole bei Ihnen gemeldet?»
«Nein, aber ...»
«Vielleicht können Sie mir sagen, was genau Sie mit dieser Sache zu tun haben, Sir?»
«Ich bin der Stiefvater des Jungen.»
Der Polizist dachte eine Weile darüber nach. «Verstehe.»
«Hören Sie, ich kenne Cole, ich weiß, was für ein Typ er |373| ist. Er wird nichts zwischen sich und seinen Sohn kommen lassen.»
«Ich verstehe Ihre Sorge, Mr. Murray, aber wenn der Junge in einer Pflegefamilie ist, wird Mr. Cole seinen Aufenthaltsort nicht kennen.»
«Sie schicken ihn auf dieselbe Schule wie vorher. Er ist Autist, es gibt nicht viele Schulen dieser Art. Cole wird ihn dort
suchen und ...»
«Einen Moment.» Norris ging zu einem anderen Mann in Zivil. Sie sprachen so leise miteinander, dass Ben nichts verstehen konnte.
Der andere Mann nickte und nahm ein Telefon. Der Inspector kam zurück. «Ich habe einen Wagen geschickt. Wir werden den ganzen
Tag eine Streife vor der Schule postieren.»
Ben war erleichtert, aber noch nicht ganz beruhigt. «Wissen Sie, dass er früher Soldat war?»
«Wir kennen seinen Hintergrund. Gibt es sonst noch etwas, womit Sie glauben, uns helfen zu können?»
Es war wie eine Entlassung formuliert. Ben fiel nichts mehr ein. Er schaute durch das kleine Fenster des Wohnwagens. Dahinter
war das Haus der Coles zu sehen. «Wie ist es passiert?»
«Es tut mir leid, aber wir sind kein Auskunftsbüro. Wir stecken mitten in einer Mordermittlung, deshalb ...»
«Um Gottes willen, ich war derjenige, der sie dazu gebracht hat, gegen ihn auszusagen!»
Er hatte nicht laut werden wollen. Für einen Moment herrschte Stille im Wohnwagen. Norris musterte ihn und nahm dann Platz.
Die Hintergrundgeräusche setzten wieder ein. «Cole wurde gestern Nachmittag auf Kaution freigelassen. Von Nachbarn haben wir
erfahren, dass er gegen fünf Uhr hier angekommen ist. Man konnte eine heftige Auseinandersetzung |374| hören, was anscheinend nichts Neues ist, dann wurde Cole gegen halb sechs beim Wegfahren gesehen. So um elf Uhr abends war
ein Mann mit seinem Hund auf dem Pfad hinter dem Haus unterwegs. Ihm fiel auf, dass die Hintertür der Coles geöffnet war.
In dem Licht, das herausschien, sah er etwas im Garten liegen. Er hielt es für eine Leiche, aber es
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