Obsession
schaute, ging der Mann bereits ins Haus. Ben verschoss den halben Film im Motorbetrieb, aber er wusste,
dass er ihn nicht erwischt hatte. Da der Polarisationsfilter noch vor dem Objektiv steckte, waren die Aufnahmen sowieso nichts
geworden. «Scheiße!» Sandra |230| Cole führte den Mann nun aus der Küche. Ben richtete die Kamera auf das Schlafzimmerfenster, stellte die Schärfe ein und wartete.
«Komm schon, komm schon!»
Die Schlafzimmertür ging auf, und sie kam herein. Der Mann folgte ihr. Ben schaltete den Kameramotor aus und machte zwei Aufnahmen,
als die beiden ins Zimmer gingen. Er beobachtete, wie sie miteinander sprachen. Da der Filter die Reflexion auf der Fensterscheibe
verringerte, konnte er ziemlich viele Einzelheiten erkennen. Im Gegensatz zu Sandra wirkte der Mann groß – dunkles Haar, durchschnittliche
Figur. Ben schätzte ihn auf Ende dreißig. Grinsend kam er auf sie zu. Sie wich zurück und sagte etwas mit starrer Miene. Das
Grinsen des Mannes verblasste. Er antwortete etwas und ging wieder auf sie zu, aber sie schüttelte den Kopf. Er zuckte mit
den Achseln und nickte unwillig.
Jetzt lächelte Sandra und ging zu ihm. Er runzelte noch die Stirn, aber nur, bis sie eine Hand ausstreckte und zwischen seine
Beine legte.
Klick.
Sie lotste ihn zum Bett. Als sie sich auf die Kante setzte und seinen Gürtel aufmachte, lächelte der Mann wieder. Sie zog
seine Hose herunter.
Klick.
Er stand in Unterhose vor ihr. Sie streifte sie ihm ab, und vor ihrem Gesicht ragte sein erigierter Schwanz auf. Sie sagte
etwas, und beide lachten.
Klick.
Sie streichelte ihn und schaute dabei hoch zu ihm, dann beugte sie sich vor und nahm ihn in den Mund.
Klick, Klickklickklick.
Der Film kam zum Ende. Ben fluchte, als die Kamera ihn automatisch zurückspulte, und ärgerte sich über die verpassten Sekunden.
Er nahm den Film heraus, ließ ihn in die Tasche fallen und legte hastig einen neuen ein.
Der Mann hatte sich seine restlichen Sachen ausgezogen. |231| Er hatte einen Bauch, stellte Ben fest, was ihn aus irgendeinem Grund freute. Sandra war auch nackt. Die Streifen, die ihm
schon zuvor aufgefallen waren, zeichneten sich blass auf ihrem weißen Bauch ab. Sie sahen aus wie Schwangerschafts- oder Dehnungsstreifen.
Sie legte sich mit dem Rücken aufs Bett. Der Mann krabbelte auf den Knien zu ihr. Sie öffnete ihre Schenkel, damit er sich
auf sie legen konnte. Nachdem er die richtige Stellung gefunden hatte, begann er, mit seinen Hüften auf und ab zu wippen.
Sandra hob ihre Beine höher und schlang sie um ihn herum.
Ben wechselte wieder den Film.
Er verschoss noch den größten Teil eines weiteren Films, ehe der Mann mit seinen Stößen zum Ende kam und sich neben ihr aufs
Bett fallen ließ. Sandra stützte sich auf einen Ellbogen, den Rücken zum Fenster gewandt, wodurch man die Wölbung ihres Hinterns
sah. Der Mann richtete sich auf und griff nach seiner Hose. Er zog eine Schachtel Zigaretten hervor, hielt sie ihr einladend
hin und steckte dann zwei an.
«Du lässt kein Klischee aus, was?», grinste Ben. Nachdem sie aufgeraucht hatten, zogen sich beide auf ihrer Seite des Bettes
an. Der Mann stopfte das Hemd in die Hose und hob seine Jacke auf. Sandra schlüpfte in ein T-Shirt und beobachtete, wie der Mann sein Portemonnaie hervorholte und ein paar Scheine auf die Frisierkommode legte. Sie sagte
etwas, woraufhin der Mann lachte und noch einen weiteren Geldschein dazulegte.
Ben schloss seinen Mund und verschoss den Rest des Filmes.
Als sie ins Erdgeschoss kamen, hatte er einen neuen eingelegt. Wie beim letzten Mal kam Sandra erst allein heraus, ehe sie
dem Mann ein Zeichen gab, ihr zu folgen. Sie verschloss die Pforte hinter ihm, ging aber nicht gleich zurück |232| ins Haus. Sie schaute den Berg hinauf, auf dem Ben saß, und für einen Moment war er überzeugt davon, dass sie sich seiner
Anwesenheit bewusst war und ihn direkt anstarrte. Doch ihr Blick wanderte in eine andere Richtung.
Mit hohlen Wangen inhalierte sie den Rauch ihrer Zigarette. Angespannt und unversöhnlich starrte sie auf die Autotrümmer.
Plötzlich packte sie das nächste Schrottteil und zog es hervor. Sie schleuderte es zur Seite und zerrte sofort an dem Rest
des Haufens herum, hielt aber bald mit schmerzverzerrter Miene inne. Sie untersuchte ihre Hand und saugte dann daran. Der
Anfall schien sie erschöpft zu haben. Apathisch betrachtete sie, was sie getan hatte, und hielt ihre verletzte
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