Obsidian (German Edition)
worum es eigentlich geht. Ihre Geschichte, rund um diese Maya-Legende und die rote Bruderschaft hat mich aber nicht losgelassen und ich habe etwas recherchiert. Natürlich nicht über offizielle Kanäle, aber das ist im Moment nicht relevant. Wichtig ist, das sich dabei erfahren habe, dass vor Kurzem ein Privatflugzeug aus Narita, Japan in Cancún gelandet ist.“
„ Narita?“, warf Monja ein.
„ In Narita ist das Hauptquartier von Yamato Nozomis Firma, Maruseno. Dort laufen alle Fäden seiner weltweiten Geschäfte zusammen. Aber dort gibt es auch ein gesperrtes Gebiet, das er für sich alleine beansprucht und wo sich seine Jünger versammeln. Die Polizei vor Ort wird nicht eingreifen und wir dürfen leider nicht. Aber es ist inzwischen bewiesen, dass alles, was die rote Bruderschaft betrifft, von dort aus geplant und ausgearbeitet wird“, erklärte ihr Joaquim, der sich eine Zigarettenschachtel aus einer der Laden in der Kabine holte.
„ Genau. Und wenn unter der Passagierliste dieses Privatflugzeuges der Name Yamato Nozomi auftaucht, noch dazu nur auf den geheimen Dokumenten, dann heißt das wohl …“
„ Die rote Bruderschaft ist überzeugt davon, dass wir das Tor zum Mars gefunden haben.“, beendete Jose den Satz.
„ Natürlich. Ein Maya-Tempel, der eine Verbindung zum Mars beherbergt. Diese komplett verrückte Idee haben wir doch schon einmal gehört, oder, mein Schatz?“, meinte Monja sarkastisch.
Eric blieb aber ernst.
„ Ja, haben wir. Aber wir haben auch schon von verrückten Ideen gehört, wie einem versteckten Stein, mitten am Eiffelturm, oder einem Stein, der in einem bislang unbekannten Werk von Gaudi versteckt war. Soll ich Dich an unser kleines Abenteuer in der Gruft in Wien erinnern?“
Monja blickte ihn an, verschränkte etwas beleidigt die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Wand.
„ Schon okay, ich hab´s verstanden.“
„ Deshalb habe ich meine besten Männer informiert und zu diesem Ausflug mitgenommen. Wir stellen keine Ansprüche, wollen keinen Schatz heben oder mit den Außerirdischen plaudern. Das bleibt alles Euch überlassen. Wir möchten nur dafür sorgen, dass diese junge Dame mit ihrem Freund endlich erfährt, warum sie gejagt werden und was es mit der Legende um diese Obsidiansteine auf sich hat“, sprach Gonzales weiter.
Dreißig Minuten später meldete sich Miguel über Funk bei ihnen. Joaquim klärte ihn auf, dass sie mit etwas Rückendeckung unterwegs waren und gab ihm eine Kurzfassung der Ereignisse des Morgens. Auch Miguel klang nicht sehr glücklich, als er hörte, dass noch mehr Zivilisten und Militärangehörige dabei waren, sagte aber nichts dazu. Er flog mit den beiden Militärhubschraubern hinter dem Motorboot. Ramon hatte inzwischen die genauen Koordinaten ihres Ziels bekommen und steuerte das Schiff.
Am Heck des Bootes standen Monja und Eric mit Gonzales zusammen. Ihre nassen Sachen hatten sie ausgezogen und gegen vorhandene Kleidung an Bord des Schiffes getauscht, allesamt Einheitshosen in braun und beige T-Shirts.
Jose und Ramon blieben in der Steuerkabine. Eric lächelte als er sah, wie Jose neben seinem Freund sah, den Arm um ihn gelegt und Ramon sich an ihn lehnte.
„ Ein süßes Paar. Und doch, es ist so schwer vorstellbar, dass Jose auch anders sein kann, nicht immer nur mürrisch und kurz angebunden“, meinte er.
„ Ein komisches Bild, aber jedem das seine. Ich bin der Letzte, der über andere Menschen urteilen wird“, kommentierte Gonzales das Bild vor ihnen.
„ Du wirst doch nicht etwa Vorurteile haben?“, stichelte Monja.
„ Gerade ich? Nein, Monja, solange es sich nicht auf den Job auswirkt ist es mir egal. Ich hatte genug Männer unter mir und einige davon waren mit Sicherheit auch schwul. Ich weiß sogar noch, dass es einmal einen jungen Kerl gab, der dazu stand und damit für einigen Ärger im Lager gesorgt hat.“ Gonzales musste grinsen bei den Erinnerungen, „Das war damals eine lange Nacht mit vielen Ohrfeigen und Arschtritten, die ich verteilt habe. Wer bei mir im Dienst war, der hat nur sein Ziel vor Augen und Privates gehört da nicht dazu. Unter anderen Umständen hätte ich einen Zivilisten wie Ramon auch nicht mitgenommen, aber ich musste mehr über Euch in Erfahrung bringen, um Euch zu finden.“
Gonzales plauderte noch weiter über alte Militärgeschichten, während sie zu den Hubschraubern blickten, die mit der Sonne im Rücken ihnen folgten.
„ Das alles nur, um herauszufinden, ob mein
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