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Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Titel: Ocean Rose. Erwartung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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Treppe hinunter. Ich war nicht sicher, was ich ihnen sonst an den Kopf geworfen hätte, aber nach dem Brennen in meinem Magen zu urteilen, wäre es nichts Freundliches gewesen.
    Als ihre Stimmen verklungen waren, stand ich auf und überquerte den Balkon. Ich hob den Winter Harbor Herald auf, den sie am Boden liegen gelassen hatten, und sank auf einen der Stühle.
    »Millionär Paul Carsons (45) tot auf Mercury Island angespült. Nr. 23 der Forbes-Liste hinterlässt Frau und drei Töchter«.
    Ich überflog den Artikel. Dank der Vermarktung eines biologischen Koffein-Ersatzstoffes, der gern in Energydrinks verwendet wurde, war Paul Carsons immens reich gewesen. Seine Segelyacht Perseverance, die nach dem Foto des Wracks zu urteilen einmal ähnlich ausgesehen hatte wie die Luxusboote am Ende der Marina, war auf dem Meer gekentert. Besonders interessant war, zumindest für mich, dass man seine Leiche ganz nah an der Stelle gefunden hatte, wo auch Justine angespült worden war. Und in dem Artikel nannte Polizeidirektor Green die Wetter- und Strömungsbedingungen so extrem, »dass selbst Triton nicht dagegen angekommen wäre«.
    Ich blätterte weiter, und mein Blick fiel auf ein Foto von Paul Carsons, der mit seiner Frau und den drei Töchtern auf einem Strandlaken saß. Der Text dazu lautete: »Carsons und seine Familie haben erst letztes Jahr ihr Ferienhaus gekauft. Dieser Sommer sollte ihr erster in Winter Harbor werden.«
    Ich starrte darauf, bis ein Wassertropfen auf den Worten landete und die schwarze Schrift verschmierte. Zuerst hielt ich es für eine Träne und glaubte schon, diese neue Tragödie habe das Fass zum Überlaufen gebracht und mir geholfen, endlich so zu trauern, wie ich es seit Tagen hätte tunsollen. Aber dann änderte sich die Windrichtung, und der Sprühregen blies direkt durch das Fenster. Weitere Tropfen fielen auf das Papier und auf meine bloßen Arme und Beine.
    Draußen hatte sich der Himmel verdunkelt. Das Wasser im Hafen, das eben noch still und blank wie Eis dagelegen hatte, war aufgewühlt. Schon wurden Segel eingezogen und Fischerboote an Land gebracht.
    »Vanessa!«
    »Hi«, sagte ich und faltete noch rechtzeitig die Zeitung zusammen, bevor Paige auf dem Treppenabsatz erschien. »Wie ist es gelaufen?«
    »Das willst du gar nicht wissen«, antwortete sie und verdrehte die silberblauen Augen. »Ist es vielleicht meine Schuld, wenn Charlie mich wie ein Bulldozer rammt und dabei eine ganze Waschschüssel mit Tellern auf dem Boden landet?«
    »Nein?«, vermutete ich.
    »Na ja, kann sein, dass er als Erster dastand. Aber trotzdem … ich bin nur halb seine Gewichtsklasse!« Sie lächelte und ließ sich auf den Stuhl neben mir fallen. »Na, wie war dein erstes Betty-Frühstück?«
    »Umwerfend«, sagte ich. »Ich verneige mich in Ehrfurcht vor dem Koch und all seinen Helfern.«
    »Schön, das zu hören. Okay, keine Zeit für lange Plauderstunden – ich habe den Verdacht, Z hat mich mit einem Überwachungssender ausgestattet –, aber ich wollte doch wenigstens hallo und auf Wiedersehen sagen.«
    »Danke. Hat mich echt gefreut, dich kennenzulernen.«
    »Geht mir genauso.« Sie sprang wieder auf.
    Ein Donnerschlag ließ uns beide zusammenzucken und brachte den Fußboden zum Erzittern.
    »Dieses Wetter ist so was von nicht gut«, stöhnte sie und schaute auf die Marina. »Alle kommen gleichzeitig in denHafen, und bald haben wir draußen eine Schlange stehen, die darum bettelt, bei uns den Schauer abwarten zu können. Countdown bis zum totalen Chaos: höchstens drei Minuten. Die Stoppuhr läuft.«
    »Brauchst du Hilfe?«, fragte ich und stand schnell auf.
    Sie schaute mich an, und ihre Augen glitzerten vor dem Hintergrund des sich verdunkelnden Himmels. »Du meinst, du kannst die wilden Horden davon abhalten, durch die Fenster zu brechen und das Restaurant zu plündern?«
    Ich lächelte und hoffte, dass man mir nicht ansah, wie peinlich mir diese überflüssige Frage im Nachhinein vorkam. »Ich meine, dass ich Geschirr von den Tischen räumen kann. Oder Teller abwaschen. Oder was immer nötig ist.«
    Sie schien über mein Angebot nachzudenken. »Hast du schon mal in einem Restaurant gejobbt?«
    »Nein … aber ich bin mit meinem ersten Frühstück bei Bettys fertig geworden, ohne einen einzigen Teller zu zerschlagen.«
    Sie strahlte mich an. »Toll, wenigstens eine von uns ist qualifiziert!«
    Ich war zu der Entscheidung gekommen, dass ich später nach Ende des Sturms, wenn ich bei Nachtanbruch

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