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Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Titel: Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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hab’s heute Morgen versucht ... jetzt ist sie benommen von der Beruhigungspille, die sie ihr vorher gegeben haben ... um sechs in der Früh, so viel sie auch rumgeplärrt hat, aber geredet – viel gesagt hat sie nicht, ich hab sie nur gefragt, nachdem sich herausgestellt hat, dass sie bei ihnen arbeitet, nach der Tochter der Ro sensteins hab ich sie gefragt, und sie wurde so blass wie ... wie ...« Balilati suchte nach Worten, »käseweiß, das ganze Blut ist ihr aus dem Gesicht gewichen, ich schwör’s dir, das vorher hab ich nicht umsonst gesagt. Nur wegen dem Feiertag kann ich nicht gleich in den Computer vom Innenministerium rein, aber morgen, als Erstes in der Früh ...«
    »Das ist ein Brückentag zwischen den Feiertagen, das Innenministerium hat geschlossen. Willst du vielleicht den Amtsdirektor alarmieren, um Zugang zu erhalten?«
    »Da mach du dir mal keine Sorgen«, grinste Balilati, »ich hab Beziehungen. Meine Beziehungen werden mich morgen in den Computer reinschauen lassen, und dann wird man genau sehen – ich werd schon noch teuer dafür bezahlen müssen, das wird mich einiges kosten«, murmelte er, während er die Nase hochzog, »das ist eine, mit der ich mal ... inzwischen ist sie aus dem Leim gegangen, kaum wiederzuerkennen, aber die war mal bombenscharf. Wenn sie jetzt wollte ... ich würd’s nicht können, ich könnt einfach nicht ... aber vielleicht komm ich ja mit einem Mittagessen davon, so am Hafen von Tel Aviv oder irgendein Rumänengrill. So ist das, früher hat sie die Liebe geliebt, heute liebt sie das Essen. Wir werden nicht jünger ...« Er blickte zum Himmel hinauf. »Es ist schon längst Zeit fürs Mittagessen«, sagte er kummervoll, »kommst du nicht um vor Hunger? Haben sie dir dort was gegeben? Wenigstens Kaffee?«, fragte er besorgt, »die Jemeniten sind in solchen Sachen sogar schwer in Ordnung, nicht wie die Perser.« Er blickte noch einen Moment zum Haus der Ba scharis, auf das sperrangelweit geöffnete hölzerne Tor und die verschlossenen Fensterläden, und fuhr dann fort: »Ich hab das Geburtsdatum der Tochter, der von den Rosensteins.«
    »Dann«, sagte Michael und zog Balilati dicht zu sich heran, »wenn du ohnehin schon im Innenministerium bist, hol bei der Gelegenheit doch gleich die Daten von Zohra Baschari mit heraus.«
    »Welche Daten?!«, wunderte sich Balilati, »wir haben doch alle Daten, wieso ...«
    »Nein, nicht diese Zohra Baschari«, erklärte Michael, und nun warf er selbst einen Blick nach rechts und nach links, um sich zu vergewissern, dass ihnen niemand zuhörte, »es gibt noch eine. Eine frühere Zohra«, und er schilderte dem Nachrichtenoffizier in einigen Sätzen, was er von den Eheleuten Baschari gehört hatte. »Auch sie ist neunundvierzig geboren, im Transitlager in Aden.«
    »Was du nicht sagst!«, staunte Balilati, als Michael verstummte, »wie ist das nur möglich, dass alles so ... dass exakt eine solche Verbindung besteht ... glaubst du, sie haben diese Zohra damals genommen ...? Ich glaub’s nicht ...« Sofort darauf fasste er sich und drängte in einem Anfall erneuter Energie wieder: »Du musst mit ihr reden, das zuallererst, hör auf mich«, er nickte mit dem Kopf in Richtung Esther Chajun, »du musst sie erwischen, wenn sie allein ist, das ist der Zeitpunkt. Ihr Sohn, Jigal, diese Schwuch tel, ja?, der ist mit seinem Freund unterwegs, um das Mädchen zu suchen, mit dem Trupp von Ja’ir, dass sie’s mir bloß nicht auf der Straße machen ... und außerdem sind alle zum Essen gegangen«, sagte er mit trübsinnigem Gesichtsausdruck, »riech mal, aus allen Häusern ... wer nicht beim Suchen ist – der isst jetzt, es ist schon drei vorbei«, und sprudelte mit erneut ausbrechender Begeisterung: »Schnapp sie dir jetzt, die Mutter, wart nicht, bevor die rumänische Nachbarin wieder mit ihrer Limonadenrunde daherkommt.« Balilati hielt inne, seine Nasenflügel blähten sich, und er wandte den Kopf zu einer der Wohnungen über ihnen. »Obwohl ich kurz daheim vorbei bin und mir was gegriffen hab, bin ich immer noch hungrig.« Und wieder hob er schnüffelnd seine Nase.
    »Sag mal«, sagte er nach einer kurzen Denkpause, »wenn man ihnen ein Baby verschleppt hat, den Bascharis, und es zur Adoption gegeben hat, haben sie dann nicht vor dem Untersuchungsausschuss zu den entführten jemenitischen Kindern ausgesagt?«
    »Nein«, erwiderte Michael, »sie haben es abgelehnt, sie versuchten ... Ne’ima Baschari hat versucht ... am Anfang dachte sie,

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