Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Titel: Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
Vom Netzwerk:
und leckte sich über die Lip pen. »Diese Wohnung war eine Investition. Ich habe schon etliche Wohnungen in der Stadt, meine Tochter ist in den USA ver sorgt und wird nicht nach Israel zurückkommen, wir haben schon zu viel. Ich habe sie ihr nicht gekauft, und ich habe nichts riskiert. Ich hatte ein Interesse, Hand auf diese Wohnung zu legen wegen ...« Er hielt inne.
    »Wegen?«
    »Sehen Sie, das ist jetzt ein sehr begehrtes Viertel. Es stehen sehr wenige Wohnungen in solchen arabischen Häusern zum Verkauf, und noch dazu ohne Sanierungsbedarf. Es ist wirklich eine einmalige Gelegenheit, diese Wohnung, und bei diesen Zeiten, bei der Lage und überhaupt, ist das der ideale Zeitpunkt, Im mobilien zu kaufen. Jeder Neueinwanderer aus Amerika und jeder Linke, der etwas auf sich hält, sucht eine Wohnung in einem arabischen Haus, aber ich habe genug, ich brauche nichts mehr für meine Vermögensabschreibung.«
    »Ich verstehe nicht ganz«, sagte Michael, »es ist eine Gelegenheit, aber Sie brauchen es nicht, also was dann? Macht man einer kleinen Sekretärin eine solche Gelegenheit zum Geschenk? Von wie viel reden wir hier?«
    »Hundertsechzigtausend Dollar für achtzig Quadratmeter in der Rakevetstraße, südlich, so gut wie neu renoviert, die Besitzer pleite, ein Geschenk, praktisch umsonst.«
    »Und das macht man dann einfach einem netten Mädchen zum Geschenk.«
    »Es klingt wirklich dumm ... aber so ist das natürlich nicht. Es gab hier einen gewissen beruflichen Konkurrenzkampf, es gab jemanden, der sie kaufen wollte. Kurz gesagt, die Einzelheiten sind unwichtig, es hat mich so gut wie nichts gekostet.«
    »Sie sind durchaus wichtig, diese Einzelheiten«, beharrte Michael, »und Sie wissen das. Aber lassen wir vorerst einmal die Namen und Daten in dieser Sache beiseite, sagen Sie mir bitte in Kurzfassung die Hauptsache.«
    »Wegen eines beruflichen Streits, man könnte sagen, Konkurrenzkampf oder Wettstreit. Aber das klingt wie ... kurz gesagt, diese Wohnung war eine Gelegenheit, Konkursmasse, und ich wollte nicht, dass ein anderer Rechtsanwalt, einer, mit dem ich eine Rechnung zu begleichen habe, sie kaufte. Aber selbst wollte ich sie auch nicht kaufen, zu viele Abgaben an die Vermögenssteuer, also könnte man sagen, dass sie, Zohra, eine Art Bevollmächtigte, ein Strohmann war. Es wäre schließlich nicht für ewig ein Geheimnis geblieben, das ist klar, es war nur eine Frage des Timings – es war jedenfalls äußerst brisant, es geheim zu halten.«
    »Brisant? Derartig? Dass sie es nicht einmal ihren Eltern erzählte?«
    »Schauen Sie«, seufzte der Rechtsanwalt und berührte sein kurzes, fliehendes Kinn, »nichts ist wirklich brisant, aber wenn Sie in etwas einsteigen, wird es kritisch, dann betreiben Sie das wie ein Kind, das mit absoluter Ernsthaftigkeit spielt – oder Sie scheitern. Ich glaube nicht an Indifferenz. Es gibt Spannung, es muss Spannung geben.«
    »Und sie nahm eine Hypothek auf?«
    »Einen Anspruch. Sie hat ... hatte ein Optionsrecht auf eine Hypothek. Das war glaubwürdiger. Wie hätte sie sonst erklären sollen, wie sie zu einer Wohnung kommt. Das ist keineswegs ein Verbrechen, ich wollte das nur nicht publik machen, aber es liegt nicht in meinem Interesse, das bei einer Morduntersuchung zu verbergen.«
    »Und den Rest haben Sie ihr gegeben? Ohne dass ihre Eltern davon wussten? Wie viel beabsichtigten Sie, ihr zu geben?«
    »Schauen Sie, ich habe ihr noch gar nichts gegeben. Gesprochen habe ich mit ihr über hunderttausend, aber es gibt nur ein Protokoll davon, wir haben keine weiteren formellen Schritte unternommen.«
    »Versuchen Sie, das ihrem Vater zu erklären«, bemerkte Michael, »ich weiß nicht, was ihn mehr verletzt hat, das hier oder andere Dinge, die sich herausgestellt haben. Und außerdem brauche ich Ihnen wohl kaum zu erzählen, dass ein Protokoll wie ein Vertrag gilt.«
    »Welche anderen Dinge?«, fragte der Rechtsanwalt erschreckt.
    »Wir möchten Sie bitten, sich einem Gentest zu unterziehen.«
    Rechtsanwalt Rosenstein sah ihn entsetzt an, und seine Lider hinter den Brillengläsern begannen zu flattern. »Was? Was für ein Test?«
    »Ein Gentest. Das ist nichts weiter, eine einfache Blutuntersuchung. Es dürfte kein Problem für Sie sein, wenn Sie die Wahr heit gesagt haben, was die Beziehung zwischen Ihnen angeht, und das wird Sie ein für allemal jedes Verdachts dieser Art enthe ben ... Sie wissen sicher ...«
    »Was? Was weiß ich?«, fragte Rosenstein mit unverhohlener

Weitere Kostenlose Bücher