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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ab­schirm­te.
    An­schlie­ßend klang das Grol­len er­neut auf. Es war wie ein Welt­un­ter­gang. Die Hyp­nos flo­gen mit atem­be­rau­ben­den Be­schleu­ni­gungs­wer­ten ab. Nach zwei Se­kun­den war von dem mäch­ti­gen Kör­per nichts mehr zu se­hen. Dort, wo er die Luft­hül­le ge­walt­sam durch­sto­ßen und ver­drängt hat­te, bra­chen glü­hen­de Gas­mo­le­kü­le in das ent­stan­de­ne Va­ku­um ein.
    Ich blick­te auf die Uhr. Im­mer noch vier­zehn Mi­nu­ten. Mei­ne Zei­tein­stel­lung war falsch ge­we­sen.
    Ein Ge­dan­ke hat­te sich in mei­nem Ge­hirn fest­ge­setzt. Ich konn­te ihn nicht deu­ten. Ich grü­bel­te dar­über nach, war aber zu er­schöpft, um das in mir wüh­len­de Ge­fühl iden­ti­fi­zie­ren zu kön­nen.
    Noch zwölf Mi­nu­ten. Jetzt muß­te das Schiff schon im All sein. Wahr­schein­lich wur­de die Be­schleu­ni­gungs­pe­ri­ode un­ter­bro­chen und die Fern­zün­dung ein­ge­lei­tet. Et­wa fünf­zig Ter­ra­ner wür­den in den nächs­ten Au­gen­bli­cken ster­ben.
    Eins aber war ge­wiß: Die Hyp­nos wür­den auch nicht nach Hau­se kom­men! Mei­ne Bom­be war mit dem Pan­zer ins Schiff ge­langt. Die Mons­tren hat­ten den Tod an Bord.
    Ich lach­te vor mich hin. Da er­reich­te mich ein Ge­dan­ken­im­puls. Er war sehr schwach, aber ich er­kann­te die Psi-Fre­quenz des Kom­man­dan­ten. Er dach­te in­ten­siv an mich. Ich lausch­te auf­merk­sa­mer. Er woll­te, daß ich ihn hör­te.
    »… wun­de­re Sie, Oberst HC-9. Na­tür­lich hät­ten Sie sich sa­gen müs­sen, daß Sie mit Ih­ren pri­mi­ti­ven Ex­plo­siv­ge­schos­sen kei­nen Pan­zer­wa­gen be­schä­di­gen kön­nen. Sie woll­ten doch die Be­sat­zung er­schie­ßen, um ein schnel­les Fahr­zeug zu ha­ben, nicht wahr?«
    Ich lausch­te auf die Durch­sa­ge. Er ver­höhn­te mich, der Frem­de aus den Tie­fen des Alls.
    Mein Feu­er­über­fall auf den Wa­gen hat­te den Ex­pe­di­ti­ons­chef auf die ge­wünsch­te Spur ge­lockt. An­schlie­ßend emp­fing ich noch einen Im­puls. Der Kom­man­dant teil­te mit, die Fern­zün­dung stün­de be­vor.
    Im nächs­ten Au­gen­blick ar­bei­te­te mein Ge­hirn wie­der klar. Plötz­lich wuß­te ich, was mich quäl­te. Die Fern­zün­dung! Ich hat­te ge­se­hen, daß der Ener­gie­schirm nur noch die obe­re Schiffs­hälf­te um­spann­te. Dem­nach muß­ten mei­ne Funk­wel­len von dem Bom­ben­emp­fän­ger auf­ge­nom­men wer­den.
    Ich riß die Ta­sche von der Schul­ter, ent­leer­te den In­halt auf den Bo­den und zog den Ko­de­sen­der der GWA her­vor. Oh­ne zu über­le­gen, drück­te ich auf den Kon­takt­ge­ber des Au­to­ma­ten.
    Der ein­ge­stell­te Raf­fe­rim­puls wur­de ab­ge­strahlt. Es war üb­lich, drei­mal ein be­stimm­tes Zei­chen zu ge­ben. Die grü­ne Lam­pe leuch­te­te wie­der auf. Der drit­te Im­puls hat­te die ein­ge­bau­te An­ten­ne ver­las­sen.
    Ich starr­te ge­bannt nach oben. Al­le Zwei­fel und Ängs­te, de­ren ein Mensch fä­hig sein konn­te, er­füll­ten mich.
    Dann ging weit über dem Pla­ne­ten ei­ne zwei­te Son­ne auf. Sie wur­de grö­ßer und grö­ßer, bis man nicht mehr hin­ein­bli­cken konn­te. Auf­stöh­nend schloß ich die Au­gen und preß­te das Ge­sicht in den ro­ten Sand des Mars.
    Es schi­en Stun­den zu dau­ern, bis das fürch­ter­li­che Leuch­ten et­was nachließ. Noch spä­ter ver­nahm ich ein dump­fes Grol­len. Es wa­ren die Aus­läu­fer der Gas­druck­wel­len, die trotz der großen De­to­na­ti­ons­ent­fer­nung die At­mo­sphä­re auf­wühl­ten.
    Ich öff­ne­te vor­sich­tig die Au­gen. Das Land war strah­lend hell er­leuch­tet. Das Licht der Son­ne ver­blaß­te vor dem un­ge­heu­ren Schein, der aus den Tie­fen des Raum­es den Pla­ne­ten über­schüt­te­te.
    Han­ni­bal rief mich an. Er sprach sehr nüch­tern.
    »Das kann aber nicht nur dei­ne Mi­kro­bom­be ge­we­sen sein, mein Lie­ber! Ein Glück, daß du es doch mit der Fern­zün­dung pro­biert hast. Da oben sind we­nigs­tens ei­ni­ge tau­send Me­ga­ton­nen hoch­ge­gan­gen. Warum flie­gen die Leu­te auch mit so­viel Mu­ni­ti­on spa­zie­ren?«
    Ich ant­wor­te­te erst spä­ter. Ich konn­te mich über den Er­folg nicht freu­en. Der Kreu­zer war ver­nich­tet wor­den, ja!

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