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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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ihm zusammen.
    »Morgen wird es wieder losgehen, Sarah Haselnüsschen«, sagt Julia und stößt mit mir an. Auf ihre Haselnuss-Anspielung gehe ich nicht mehr ein, nachdem ich mich schon über die vorangegangenen sechs aufgeregt habe.
    »Also ich werde ganz bestimmt nicht mit ihm ins Bett gehen«, erzähle ich den Mädchen errötend. »Es ist ein sonntägliches Mittagessen.«
    »Natürlich wirst du. Du wirst dort hinkommen, er wird dir Champagner anbieten, dich auf seine Dachterrasse führen, und dann wird er dich fragen: ›Möchtest du, dass ich an deinen Nippeln sauge?‹« Julia lacht sich fast kaputt.
    »Julia, du blöde Kuh, du hast mir versprochen, mich nicht mehr zu veräppeln«, zische ich sie an.
    Auch Nikki fängt an zu lachen. Lieber Gott, genug ist genug, kannst du bitte dafür sorgen, dass ich nicht mehr Zielscheibe für jeden blöden Witz bin?
    Heute bin ich das erste Mal wieder in meiner Stammkneipe, seit ich meine Abfuhr bekommen habe. Ich hatte vorgeschlagen, dass wir uns im Wetherspoon auf der anderen Straßenseite treffen, aber Julia und Nikki bestanden darauf, den Glatzenmann-Boykott aufzuheben und in unsere übliche Kneipe zurückzukehren. Eigentlich lässt mich dieser Pub jetzt kalt. Seit wann sind dort alle so jung? Ich würde den Jünglingen dort am liebsten sagen, sie sollen
ihre Röhrenjeans hochziehen. Dabei komme ich mir vor wie eine inkontinente alte Frau auf dem Set von Bugsy Malone . Und ich weiß auch nicht mehr, was ich jemals in Glatzenmann gesehen habe. Die Hässlichkeit der Männer, mit denen ich ausging, hat meine Schwester schon immer verblüfft. Sie meint, unterbewusst stehe ich wohl auf die Sorte hässlich-und-dankbar. Ich denke, genau so ein Fall war der Glatzenmann. Ich habe ihn hinter der Theke beobachtet. Sein Oberkörper wippt ständig auf und ab, wenn er die Biergläser aus dem Geschirrspüler holt. Er sieht aus wie ein dickes Kind, das Äpfel aufklaubt. Aber dessen ungeachtet halte ich mich an die für Frauen aufgestellten Regeln, wenn sie Männern begegnen, von denen sie zurückgewiesen worden sind:
    1. Ich gebe vor, ihn nicht bemerkt zu haben.
    2. Ich rede und lache viel und versuche, eine Aura von intelligenter und amüsanter Brillanz zu kultivieren.
    3. Ich bin stark geschminkt und trage etwas, wovon mir mal jemand gesagt hat, es lasse mich schlank aussehen.
    »Du musst mit ihm schlafen, das erwartet er doch.«
    »Nein, tut er nicht«, erwidere ich entrüstet. »Ihr dürft nicht vergessen, dass er mich eingeladen hat, ehe er den Sexblog las. Ich habe bloß seinen Brief nicht geöffnet.«
    »Ja, aber nachdem er ihn gelesen hat, hat sich die Situation verändert.«
    »Warum das denn?«, frage ich besorgt.
    »Einfach so«, sagt Julia ernst.
    »Hilf mir, Nikki, was sagst du dazu?«
    »Lass mich mal zusammenfassen. Er weiß, dass du seit einem Jahr keinen Sex mehr hattest, er hat einen sehr
detaillierten Bericht darüber gelesen, dass du gern auf seinem Gesicht sitzen würdest und au…«
    »Hör auf!«, schreie ich und halte mir die Ohren zu. Während ich das tue, kommt Bertrand. Bertrand ist halb Franzose und halb Brasilianer. Und das bedeutet:
    1. Er ist umwerfend. Er hat dunkle Haut und einen kahl geschorenen Kopf und blendend weiße Zähne.
    2. Er ist gut im Bett. Es gibt den Mythos, die Franzosen seien im Bett wunderbar. Soweit ich das beurteilen kann, nimmt Bertrand diesen Mythos in seine wohlgeformten Arme und neckt und liebkost ihn die ganze Nacht, bis er schreit.
    3. Er ist ein unvorstellbar schlechter Autofahrer.
    Er fängt an, Nikkis Hals zu liebkosen, ehe er ihr Gesicht in seine Hände nimmt und ihr einen Zungenkuss gibt. Als er fertig ist, blickt er auf.
    »Ah, Saaraah«, sagt er mit seinem köstlichen Akzent. Er lächelt mich an und haucht mir einen Kuss zu. »Saaraah, du bist so herausgeputzt. Was hast du vor?«
    »Nichts«, murmele ich verlegen. »Ich hatte einfach Lust, ein Kleid und hochhackige Schuhe anzuziehen, weißt du.«
    »Seehr sexy«, er lächelt mir zu. »Aber warum trägst du nicht das Kleid, bei dem du nur eine kleine Schleife öffnen musst, um nackt zu sein?«
    Schallendes Gelächter. Ich beschließe, mir neue Freunde zu suchen.
    »Du bist so lustig wie Fußpilz, Bertrand«, sage ich zu ihm.
    »Wisst ihr, was ich mir wünsche?«, meldet Julia sich zu Wort und läutet einen Themenwechsel ein. »Ich wünsche mir bewussten Sex.«

    »Was soll denn bewusster Sex sein?«, flötet Nikki. Sie und Bertrand rücken näher an Julia heran, offenbar

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