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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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antwortete Budi.
    "Bis Bukavu schaffen wir es damit nicht, so wie der Wagen säuft", überlegte Kepler laut. "Der hat sich dreißig Liter reingepfiffen – für knapp hundertzwanzig Kilometer. Die Karre ist fertig, die Straßen sind fertig und der Sprit auch."
    Es begann langsam zu dämmern und in der Dunkelheit würde der Verbrauch noch weiter steigen, weil sie dann noch langsamer fahren mussten.
    "Such eine Stelle zum anhalten, Hoca", wies Kepler an.
    In diesem Moment knallte es und der Wagen brach nach links aus. Budi kurbelte mit zusammengebissenen Zähnen am Lenkrad. Sobald er den Suzuki wieder unter Kontrolle hatte, bremste er ihn vorsichtig ab. Kepler riss die Tür auf und sprang mit der Glock in der Hand hinaus, Budi ebenfalls.
    Doch alles war friedlich und ruhig, sah man von entfernten Rufen irgendwelcher Tiere und Vögel ab. Trotzdem überprüften Kepler und Budi die Umgebung genau, bevor sie, immer noch leicht gebeugt und die Pistolen in den Händen, zu dem hinteren linken Rad gingen. Der Reifen war aufgerissen, aber er sah nicht durchschossen aus. Kepler steckte die Glock ein und sah zu seinem Freund.
    "Wann hast du zuletzt einen Reifen gewechselt?", e rkundigte er sich.
    "Im Sudan", antwortete Budi. "Weißt du noch, unser Jeep?", fragte er angesä uert. "War genauso so ein störrisches Kamel wie diese Karre hier."
    Kepler ging zum Kofferraum. Wenn da jetzt kein Werkzeug drin war, saßen sie in der Bredouille, aufschießen konnte man die Radmuttern nicht. Nach einigem Wühlen fand Kepler einen Schraubenschlüssel, dessen Zustand sich nicht von dem des Wagens unterschied. Das Werkzeug war völlig verrostet.
    Einen Radbolzen rissen sie ab, für die vier anderen Muttern brauchten sie eine Stunde, um sie mit vorsichtigem Vor- und Zurückdrehen zu lösen. Die Radbolzen putzte Kepler so gut es ging mit der Waffenbürste, um beim Festziehen nicht noch einen abzureißen. Trotzdem wurden drei der vier Muttern verdächtig warm, als sie festgezogen wurden. Nochmal würde so eine Aktion nicht glücken, ganz abgesehen davon, dass das einzige Reserverad keines mehr war.
    Plötzlich wurde die einsetzende Dunkelheit noch dunkler. Kepler sah in den Himmel. Jetzt wurde ihm klar, warum der Schweiß in Bächen an ihm herunterlief. Die drückende Schwüle würde sich gleich in einem Regenguss entladen.
    Das hieß, ungewiss lange zu warten, bis die Straße wieder halbwegs trocken war. Sie war nicht befestigt, der Wagen könnte im Schlamm stecken bleiben. In Bewegung und ohne anzuhalten könnte er durchkommen. Dass der Benzinverbrauch auf das Niveau eines Panzers steigen und die Geschwindigkeit in etwa der einer Schubkarre gleichen würde, stand in dem Fall außer Frage.
    Kepler überlegte, wo – und ob überhaupt – sie nochmal tanken konnten. Sie hatten nur wenig Zeit, sie mussten unter allen Umständen so schnell so weit wie möglich weiterkommen. Sie mussten es riskieren, zu Fuß weiter zu gehen.
    Das einzig Gute an der Dunkelheit war die Tatsache, dass der Wagen, der sich ihnen näherte, die Scheinwerfer eingeschaltet hatte. Wäre es nicht so dunkel geworden, hätten Kepler und Budi gar keine Vorwarnzeit gehabt.
    Der Wagen war noch dreihundert Meter entfernt, als Budi um das Heck des Suzuki kam, die Hände an der Hose abwischend. Er zuckte im selben Moment zurück, als Kepler ihm ein Zeichen mit der Hand machte. Er lud sofort die MP5 durch, während Kepler rückwärts zu ihm ging und dabei die Jacke zumachte.
    "Lauf in einer Linie mit dem Auto zurück", sagte er und deutete knapp auf die Büsche, die weiter vorn zwanzig Meter rechts neben der Straße wuchsen. "Dann rechtsherum, zu dem Gebüsch da."
    Budi lief ohne sich umzusehen los, die MP in der rechten Hand. Mit der linken steckte er dabei den Interkom-Kopfhörer ins Ohr.
    "Kannst du mich hören?", hörte Kepler seine Frage.
    Er konnte Budi fast nicht mehr ausmachen, nur eine verschwommene Bewegung am Rande seines Sichtfeldes. Die ersten großen Tropfen klatschten auf die Straße und wirbelten kleine Staubfontänchen auf. Auf dem Dach des Suzuki klangen sie so, als wenn jemand Stahlkugeln darauf werfen würde.
    "Ja", antwortete Kepler.
    Ein weit entfernter Blitz hellte in diesem Moment die Umgebung auf und im Kopfhörer knisterte die statische Entladung. Im Aufleuchten des gleißenden Lichts sah Kepler, dass der Wagen, nun konnte er ihn als das alte G - Modell mit langem Radstand identifizieren, nur noch wenige Meter entfernt war.
    Im nächsten Moment fing es an wie

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