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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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geblendet. Aber der Schalldämpfer machte die Pistole etwas unhandlicher. Doch auch wenn das Herausziehen ein wenig länger dauerte, die Brusttasche an seiner Weste war genau dafür gedacht, die Waffe so mitzuführen.
    Kepler warf den leeren Kanister in den Kofferraum und schraubte den Schalldämpfer an die Glock. Das Halfter schnallte er ab und steckte es in den Rucksack. Dann stieg er ein. Budi war auch soweit. Er winkte und sie fuhren los.
    Nach einigen Kilometern wurde d ie Straße etwas besser, zumindest schüttelte der Wagen sich merklich weniger. Kepler erhöhte die Geschwindigkeit. Aber es wurde schnell heller, es war Zeit, von der Straße zu verschwinden. Kepler blickte in den Himmel, um sich der Richtung zu vergewissern, und fuhr nach links.

59 . Der Sonnenaufgang wurde immer farbenprächtiger, als Kepler endlich eine passable Stelle zum Rasten fand. Sie lag am Fuß einer steinigen Geländeerhöhung, umgeben von einigen Bäumen. Für Keplers Geschmack waren es nicht genug Bäume, aber dafür stand zwischen ihnen eine verfallene Hütte. Hinter ihr stellten Kepler und Budi die Autos ab. Um die Fahrzeuge noch besser zu tarnen, legten sie die großen Pflanzenbündel darauf, die der Hütte als Dach dienten.
    Der Ort, bei all seinen Annehmlichkeiten, sagte weder Kepler noch Budi ric htig zu. Die Hütte war nicht friedlich verlassen worden, die Spuren eines Massakers waren noch deutlich sichtbar. Aber insgesamt bot dieser Platz eine gute Möglichkeit, halbwegs für den Tag unterzukommen, und Kepler war einfach zu erschöpft, um noch weiter zu suchen. Außerdem, langsam gewöhnte er sich wieder an den Krieg, die Erinnerungen aus Sudan halfen dabei.
    Wenigstens waren die Ruck säcke innen trocken geblieben. Kepler und Budi zogen frische Unterwäsche und Socken an, in nassen Sachen war an Schlaf nicht zu denken. Dann übernahm Budi als der Jüngere die erste Wache.
    Er hielt zwei Stunden durch. Kepler musste sich zusammenreißen, als Budi ihn wachrüttelte, um nicht um noch fünf Minuten zu betteln. Es hätte nichts genutzt, kaum dass seine Augen halboffen waren, fiel Budi um und schlief sofort ein.
    Kepler schleppte sich zum G und tankte ihn. Er dachte daran, den letzten Kanister in den Suzuki zu leeren, aber es war ungewiss, ob sie je wieder herkommen würden, und sie brauchten das Benzin, um weiter zu kommen. Auf der anderen Seite, sollten sie auf den Vitara zurückgreifen müssen, würden sie das Benzin auch nicht weniger nötig haben.
    So oder so, jede mögliche Entscheidung war i rgendwie falsch.
    Kepler breite te seine nasse Kleidung in der Sonne aus. Aber sie trocknete bei der immensen Luftfeuchtigkeit nicht gut. Er hatte genug Unterwäsche mit, und um sich nicht mit dem unnötigen Ballast zu quälen, hob Kepler hinter der Hütte ein Loch aus, in das er seine nasse Unterwäsche legte. Budi sollte nachher dasselbe tun, deswegen ließ Kepler die Grube offen.
    Mit dem Gewehr in der Hand und mit der Sonnenbrille auf begab er sich an den Rand der Bäume. Budi war auch hier ge wesen, fiel ihm sofort auf als er hinter einem Busch in Deckung ging. Im feinen Geäst des Strauchs hatte sich die Verpackung eines Schokoriegels verfangen. Kepler nahm sich vor, seinem Freund den Hals umzudrehen. Dann sah er sich um.
    Der kleine Hain lag auf einem Hügel etwa zweieinhalb Kilometer westlich der Straße, auf der sie einige Stunden zuvor unterwegs gewesen waren. Soweit Kepler sehen konnte, verlief die Straße weiterhin fast parallel zu der Fünf. Sie war nicht sonderlich frequentiert, und die wenigen Fahrzeuge, Gespanne und Menschen, die die Straße passierten, schienen sich nicht für die Umgebung zu interessieren. Vielmehr hatte es den Anschein, dass sie möglichst schnell weiterkommen und aus der Sonne verschwinden wollten. Das konnte Kepler allerdings nachvollziehen, er schwitzte in der drückenden Schwüle und er hatte Durst.
    E r hielt eine weitere knappe Stunde auf seinem Posten aus. Dann ging er zurück, zu dehydrieren hatte er keine Lust. Seine Erwartung erfüllte sich, im Mercedes fand er zwei Flaschen mit Wasser. Allerdings machten weder die Flaschen selbst noch die Flüssigkeit darin einen vertrauenserweckenden Eindruck. Aber als Mann von Welt hatte Kepler Tabletten für Wasserprophylaxe dabei. Noch besser wäre es, das Wasser abzukochen, und eine warme Mahlzeit und Tee würden seine und Budis Verfassung stärken. Er ging in die Hütte. Dort lag etwas Reisig herum, nicht viel, aber genug, um ein Süppchen zu

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