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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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kochen. Mit dem Holz in einem Arm und dem Gewehr im anderen ging Kepler zu der Stelle, wohin die Sonne noch mindestens zwei Stunden lang scheinen würde. Er entfachte ein Feuer und beobachtete kritisch den aufsteigenden Rauch, bereit, die Flammen sofort zu löschen. Aber das Reisig war trocken und der wenige Rauch war in den Sonnenstrahlen kaum sichtbar. Trotzdem beeilte Kepler sich, das Kochgeschirr zu holen. Als er das heiße Wasser auf die Suppenmischung aus dem Verpflegungspacket goss und der Geruch der Suppe sich sogleich ausbreitete, spürte er, wie wirklich hungrig er war. Er wollte Budi rufen, aber sein Freund war schon von der Verlockung in der Nase geweckt worden.
    Er sah Kepler grinsend an, gleichzeitig schaffte er es irgendwie, seinem Gesicht einen anerkennenden Ausdruck zu verleihen.
    "Spoon würde ihre helle Freude an dir haben", mei nte er belustigt.
    D ie Erinnerung an die schöne Polizistin löste ein kurzes, aber warmes Flackern irgendwo tief in Keplers Innern aus.
    "Spoon", echote er, "j a. Und jetzt komm essen, Hoca."
    "Du bist mein Held, Colonel", sagte Budi und beeilte sich hochzuko mmen.
    Während sie aßen, fragte Kepler seinen Freund kalt, was er denn vorhin die ganze Zeit so getan hätte. Budi sah ihn befremdet an und antwortete im beleidigten Ton, er hätte Wache gehalten. Daraufhin hielt Kepler ihm die Verpackung von der Schokolade unter die Nase. Er bezichtigte Budi der Nachlässigkeit und der fehlenden Voraussicht, berichtete, was er alles gemacht hatte und merkte an, dass er Budi vier Stunden lang hatte schlafen lassen.
    Als er sich nach dem Essen hinlegte, wusste er, dass er sich ausschlafen konnte. Dass es keine Spur vom Feuer geben wird und dass die Waffen geputzt und die beim Überfall leergeschossenen Magazine gefüllt sein werden. Und dass wenn sie Schuhcreme mit hätten, seine Stiefel glänzen würden.
    Es traf alles genauso ein, als er Stunden später aufwachte. Der Platz sah unb enutzt aus, die Rucksäcke lagen ordentlich vor der Hütte. Budi zog nur in Unterhose und Stiefeln mit dem MSG in den Händen umher.
    Kurz bevor es dunkel wurde, zogen Kepler und Budi sich an, tranken den Rest des kalten Tees aus, schaufelten die Grube hinter der Hütte zu und fuhren los.

6 0. Sie wechselten sich beim Fahren ab und nutzten nur die Augenblicke, in denen sie um das Auto herumgingen, um sich die Beine zu vertreten, ansonsten machten sie keine Pausen.
    B ald wurde die Gegend bergiger und sie kamen nicht mehr so gut voran. Als die Morgendämmerung einsetze, leerten sie den letzten Kanister in den Tank des Mercedes. Erst als es hell wurde, erreichten sie die Umgebung von Uvira.
    Hier gab es kaum Vegetation und die vorhandene war recht kü mmerlich. Zum Glück setzte erneut Regen ein, sodass Kepler und Budi nicht befürchten mussten, von irgendeinem Müßiggänger entdeckt zu werden. Sie fanden unter einem gedrungenen Baum sogar einen halbwegs passablen Schutz vor dem Regen.
    Nachdem sie die zerschossenen Scheiben mit abgebrochenen Zweigen so abgedeckt hatten, dass der größte Teil des Wassers an den Blättern ablief anstatt in den Wagen zu gelangen, und obwohl sie den Erdboden dem Auto vorgezogen hätten, konnten sie in den Sitzen sogar passabel schlafen. Sie wechselten sich mit den Wachen ab und waren ausgeruht, als die Abenddämmerung einsetzte.
    S chweigend warteten sie, bis es dunkel wurde. Budi holte den Kompass und die Karte hervor, Kepler starrte durch die Zweige in den Himmel.
    Der Regen war weniger geworden, aber ganz hatte er nicht aufgehört. Das würde er wohl erst in ein paar Tagen. Oder Wochen, es herrschte gerade Regenzeit. Kepler startete den Motor und fuhr los.
    Die ersten Kilometer waren grausam, der Mercedes schaukelte so stark, dass Kepler schwindlig wurde. Er sah immer wieder in den Himmel, aber die Wolken schirmten die Sterne völlig ab. Nach zwei Stunden besserte die Straße sich, die gigantischen Schlaglöcher klafften nicht mehr unmittelbar hintereinander, sondern in Abständen von einigen Metern. Kepler entschied, dass die Gefahr, sich die Zunge abzubeißen, nicht mehr sehr groß war.
    "Kontrollier die Richtung, Hoca", bat er.
    Budi, der sich im Beifahrersitz kleinmachte um dem Regen soweit wie möglich zu entgehen, holte den Kompass heraus.
    "Passt", meinte er. "Solange wir so hoppeln, sind wir auf der Straße."
    "Ich wollte nur sichergehen", erwiderte Kepler. "Ich sehe keine Sterne."
    "Sag ma l, Colonel", begann Budi, "du warst doch bei der Luftwaffe. Warum

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