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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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gründen wir Fonds, mit denen wir benachteiligte Menschen unterstützen werden. Wir werden unser Geld für das Gute einsetzen."
    "Mauto Galema." Kepler reichte seinem nunmehr ehemaligen Arbeitgeber die Hand. "Sie sind einer der wenigen guten Menschen in meinem Leben."
    Galema sah ihn wie vom Donner gerührt an, dann ergriff er seine Hand mit seinen beiden Händen und drückte sie.
    "Mein Bruder musste sterben damit Sie das sagen", sagte er heiser. "Aber ich werde mich dessen – und Davids – würdig erweisen", versprach er.
    Sie sahen einander in die Augen. Kepler drückte Galemas Hand.
    "Ich weiß, Mauto", sagte er. "Ein schönes neues Leben euch allen."
    " Danke", antwortete Mauto leise. "Lebt wohl, und auch für euch alles Gute."

20. Budi schien es nicht eilig zu haben, nach Rooiels zu kommen. Sobald die Ranch aus den Spiegeln verschwand, nahm er den Gang heraus. Der Toyota rollte immer langsamer werdend den leicht abschüssigen Weg hinab.
    Nicht nur Budi zweifelte aufgrund von Sues Worten an der Richtigkeit dessen, was sie getan hatten, Kepler tat es auch. Er und Budi hatten einen Mörder, einen Räuber und zwei korrupte Polizisten getötet, und er hoffte, dass das wenigstens einen Zweck gehabt hatte, wenn schon keinen Sinn. Denn sonst musste er ganz schnell einen Grund finden, warum er weiter atmen sollte, sonst stand es nicht gut um ihn. Wieder einmal wiederholte seine Geschichte sich.
    Kepler sah Budi an. Der Sudanese schien die gleiche Leere in seinem Innern zu fühlen wie er. Auf der Ranch hatten Kepler und er einen Sinn in ihrem Leben gehabt. Jetzt waren sie heimatlos, hatten keine Familien, keine Wurzeln und kein Ziel vor Augen. Nichts, was ihnen Halt bieten würde.
    "W o wollen Sie jetzt hin, Sir, nach Hause?", erkundigte Budi sich verzagt.
    "Das hast du mich schon einmal gefragt", erinnerte Kepler ihn. "Als wir Katrin nach Kaduqli gebracht hatten, weißt du noch?"
    Budi lächelte knapp in Erinnerung, nickte und wurde wieder ernst.
    "Die Antwort ist dieselbe", sagte Kepler.
    "Sie haben kein Zuhause?"
    "Doch", erwiderte Kepler langsam. "Es ist irgendwo hier in Afrika." Er überlegte. "Es ist Afrika. Ich bleibe hier, wenn ich kann."
    "Wo soll ich Sie hinfahren?", fragte Budi leise.
    "Nach Cape Town", antwortete Kepler. "Ich brauche ein Auto, weil ich mit der Erma nicht fliegen kann. Ich will nach Durban, die Stadt hat mir gefallen."
    "Aber die Polizei dort kennt uns", gab Budi zu bedenken. "Ich meine – Sie."
    " Nur verkleidet. Und eine Großstadt ist immer anonym."
    Budi schien davon nicht ganz überzeugt zu sein, aber er vertraute wohl auf Keplers Erfahrung. Er nickte und legte die Hand auf den Schalthebel. Er hielt aber gleich wieder inne und sah Kepler bittend an.
    " Kann ich Sie nach Durban bringen, Sir?", bat er zögernd. "Die Erma liegt gut da hinten und ich weiß nicht, wo ich hin soll..."
    Kepler dachte an die Monate seines grauen Daseins in Deutschland. Ihm stand nichts anderes bevor. Und weil er vor einigen Wochen einmal kurz davon erzählt hatte, ahnte Budi wohl, dass für ihn dasselbe galt.
    "Gerne, Budi", erwiderte Kepler, und plötzlich freute er sich und seine Zukunft mutete nicht mehr finster an. "Nur eins." Er sah den Sudanesen so streng er konnte an. "Wir können gern weiterhin Arabisch sprechen, aber da wir jetzt privat unterwegs sind, duze mich bitte endlich, okay."
    Der Sudanese sah ihn mit offenem Mund erstaunt an. Sein Blick wurde unwillig, aber nach einigen Sekunden freudig. Kepler reichte ihm die Hand.
    "Dirk."
    Budi ergriff seine Hand und schüttelte sie.
    " Abdula ibn Hassim", gab er grinsend zurück. "Aber eigentlich nur Budi."
    "Ich weiß", erwiderte Kepler, ebenfalls lächelnd.
    "Ich kenne Ihren..." Budi hatte noch einige He mmungen. Aber er überwand sie halbwegs schnell. "Also, deinen Namen auch. Ich wollte nur höflich sein."
    "Ist dir gelungen", meinte Kepler. "Jetzt guck auf die Straße, sonst landen wir gleich in dem Graben dort. Dann müssen wir die Karre nach Durban schieben."
    Budi riss das Lenkrad nach rechts, rammte den ersten Gang ein und gab Gas.

21. Den schnellsten Weg zwischen Durban und Rooiels waren Kepler und Budi erst vor wenigen Tagen gefahren. Statt nach Kapstadt zu fahren, bog Budi in Rooiels nach Süden ab. Die Strecke war zwar um fünfzig Kilometer kürzer, dauerte dafür aber eine Stunde länger. Kepler hatte jedoch nichts dagegen. Einen Grund zur Eile gab es für ihn und Budi nicht, und an den Drakensbergen wieder Touristenbusse überholen zu

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