Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
Vom Netzwerk:
Vorankommen schwerer, boten aber auch genügend Deckung.
    Nach fünfhundert Metern ließen Kepler und Budi sich hinter eine Aufwerfung fallen. Kepler legte das Gewehr an und sah durch das Zielfernrohr zum Tor. Die Optik hatte keine Einrichtung für die Sicht bei Nacht außer einem Infrarotfilter, aber aufgrund der Vergrößerung und des beleuchteten Absehens konnte Kepler trotzdem mehr Einzelheiten als mit dem bloßen Auge sehen.
    Am Tor stand ein Ford Explorer . Hinter seinen Scheiben sah Kepler schemenhafte Bewegungen. Kepler richtete die Erma auf die Kamera auf dem Torpfosten. Sie war nach vorn gerichtet, konnte aber seitlich sehr weit geschwenkt werden. Fünf Minuten vergingen, und dass die Kamera sich nicht bewegte, könnte bedeuten, dass niemand im Büro vor den Monitoren saß.
    Zu r Kamera blickend, besprachen Kepler und Budi die weitere Vorgehensweise. Der Sudanese nickte, atmete tief durch, sprang auf und lief geduckt nach links. Bald konnte Kepler ihn nicht mehr sehen.
    Die Kamera bewegte sich immer noch nicht und Kepler richtete das Gewehr auf den Ford. Sekunden später vibrierte sein Handy. Budi war einen weiten Bogen gelaufen und kam nun von links entlang des Zauns zum Tor. Kepler drückte die Rufannahme und entsicherte.
    "Flocke!", brüllte Budis Stimme in seinem Ohr. "Flocke!"
    Sekunden später tauchte der Sudanese aus der Dunkelheit auf und blieb verdattert vor dem Tor stehen, als er den Explorer sah. Dann hob er die Hand und winkte. Eine Sekunde später öffnete sich die Beifahrertür.
    Roberto mochte ein cleverer Mann sein, seine Handlanger waren es nicht. Im beinahe stechenden Licht der Innenraumbeleuchtung des SUV sah Kepler noch einen Mann im Ford. Er saß hinter dem Lenkrad. Sonst war niemand im Auto.
    "Sir, haben Sie eine weiße Ziege gesehen?", brüllte Budi, während der Beifa hrer in den Aufschlag der Jacke griff. "Noch einer im Auto", flüsterte er auf Arabisch und schrie wieder auf Afrikaans. "Mister, war die Ziege hier?"
    Kepler schwenkte das Gewehr wieder auf den Mann, der auf Budi zuging, und feuerte. Im selben Moment flammten die Scheinwerfer des Explorers auf und er musste die Augen zukneifen. Während er durchlud, riss er das Gewehr nach rechts. Die Erinnerung ersetzte ihm die visuelle Erfassung. Er drückte den Abzug durch, lud durch und schoss nochmal. Erneut sah er einen Augenblick lang gar nichts, als die Scheinwerfer des Fords erloschen. Dann adaptierten seine Augen sich an die zurückgekehrte Dunkelheit.
    In der Windschutzscheibe des Explorers klafften zwei Löcher in Höhe des Lenkrades . Das Glas selbst schien von ihnen verschmutzt zu sein. Kepler sah nach links. Budi war schon aus dem Erfassungswinkel der Kamera heraus und schleifte die Leiche des Beifahrers weiter in die Dunkelheit.
    "Alles klar?", fragte Kepler.
    "Ja, Sir", antwortete Budi. "Die Schüsse waren kaum hörbar."
    Der Schalldämpfer an der Erma unterdrückte zwar die Mündungsflammen, den Mündungsknall verzerrte er lediglich. Doch die Entfernung von einem halben Kilometer machte den für ungeübte Ohren tatsächlich fast nicht wahrnehmbar.
    Kepler sicherte das Gewehr und sprang auf. Während er rannte, sah er, wie Budi in den Ford einstieg. Einige Augenblicke später stieg der Sudanese wieder aus. Er sah auf die Windschutzscheibe, dann zur Kamera hoch, danach öffnete er die Fahrertür. Einen Moment später stemmte er sich gegen die B-Säule und schob den Wagen fünf Meter rückwärts vom Tor.
    Als Kepler bei ihm war, reichte der Sudanese ihm eine Pistole. Es war eine Beretta92 mit aufgeschraubtem Schalldämpfer. Die Angreifer hatten nicht laut sein wollen, oder sie hatten sich selbst imponiert. So oder so, geübt waren sie im Umgang mit dem Schalldämpfer nicht. Vielleicht hatte nur das Budi das Leben gerettet, der Beifahrer hatte seine Waffe einfach nicht schnell genug herausgezogen bekommen. Aber ein Soldat brauchte immer auch ein wenig Glück. Für Budi schien es jedoch eine Gewissheit zu sein, die aus der Verwirrung des Gegners und einem Kameraden in seinem Rücken resultierte. Völlig gelassen angelte er zwei Ersatzmagazine für die Pistole aus der Jacke und reichte sie Kepler.
    Der Zaun war aus Maschendraht und seine Funktion bestand eigentlich nur darin, umherziehende Tiere von der Ranch fernzuhalten. Um seinen einfältigen Anblick zu mildern, hatte man ihn in eine Hecke eingebettet. Durch sie hindurch schimmerte schwach das Licht in den Fenstern der Villa. Mehr war durch die dicht wachsenden Pflanzen

Weitere Kostenlose Bücher