Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
schweigend Keplers Hand und sah ihn an. Dann atmete sie durch. Ohne seine Hand loszulassen, erhob sie sich und zog ihn hoch. Nachdem er aufgestanden war, trat sie zögernd an ihn heran. Kepler umarmte sie, dann spürte er ihre Lippen an seinen.
E r hatte das Gefühl, ein unendlich tief verletztes Wesen in den Armen zu halten, als er Spoon ins Haus trug. Sie klammerte sich an ihn, als er stehenblieb, als ob sie Angst hatte, er würde die Umarmung lösen. Er ging weiter.
Im Schlafzimmer küsste Spoon ihn gierig. Ohne den Kuss zu lösen, wand sie sich aus seinen Armen und half ihm hastig, ihr das Kleid auszuziehen. Dann streiften ihre Hände seine Kleidung herunter, danach zog sie ihn aufs Bett. Sie drängte sich seinen Händen entgegen, als er sie berührte, aber nach einer Weile riss sie ihn an sich. Sie stöhnte auf und es war wie ein unterdrückter Schrei, obwohl Kepler sich sanft und behutsam bewegt hatte. Er hielt inne. Spoon drückte seinen Kopf auf ihre Brust, ihre andere Hand zog an ihm, damit er die Bewegungen wieder aufnahm. Er tat es und sie erwiderte mit einer beinahe verzweifelten Hingabe, es existierte nichts mehr für sie, und das Grauen, das über sie herrschte, schien sich aufzulösen. Dann stöhnte sie wieder, schluchzend, aber gleichzeitig erleichtert und befreit, sie erzitterte, umarmte ihn und drückte ihn fest an sich. Ihr Herz schlug rasend schnell. Dann wurde es langsamer.
Kepler spürte ihren weichen Körper und ihren Atem, der vertraulich seinen Hals kitzelte, als er mit dem Gefühl der Geborgenheit die Augen schloss.
48 . Spoon schlief zusammengekauert auf der Seite, mit dem Gesicht zu Kepler und einen Arm auf ihn gelegt, ihr Kopf lag auf seinem rechten Arm. Er befreite sich vorsichtig ohne sie zu wecken und stand auf.
Budi wartete schon auf ihn. Schweigend gingen aus dem Haus und liefen los.
Kepler wollte Spoon nicht verlieren, aber ihre bedingungslose Zutraulichkeit machte ihm Angst. Es schien, als ob diese wunderschöne, vom Elend des Krieges gezeichnete Frau in ihm den sah, der die Leere in ihrem Innern ausfüllen könnte. Aber genau das konnte Kepler für sie nicht tun. Einfach, weil Spoon im Krieg nicht so verkommen geworden war wie er, sie hatte noch eine Chance auf ein normales Leben. Mit ihm wäre es für Spoon nur eine Illusion, und er wollte nicht der Grund dafür sein, dass Spoon ihre Chance nicht nutzte. Er war nicht derjenige, den sie lieben sollte, und alles andere wäre nur eine Lüge, für ihn und für sie. Wenn sie nichts weiter als Sex und einen Freund wollte, dann könnten sie eine Beziehung haben. Darüberhinaus konnte er ihr nichts geben. Er musste einen Weg finden, ihr das begreiflich zu machen ohne sie zu verletzen.
Er hatte die Lösung dafür nicht gefunden, als er und Budi wieder zu Hause ankamen. Während sein Freund aufschloss, verharrte er auf der Schwelle. Er wollte Spoon nicht allein von Angesicht zu Angesicht begegnen, er wusste einfach nicht, was er ihr sagen sollte.
"Ich laufe noch eine Runde" , entschied er.
"Du solltest lieber eine Runde schlafen", meinte Budi.
"Wisch d ir das Grinsen aus der Visage", empfahl Kepler ihm.
"Richtig schlafen, mit Augen zu und so", führte Budi trotzdem aus.
Kepler drehte sich um und lief los.
"Und was soll ich machen?", rief Budi ihm nach.
"Brat dir ein Ei, Mann, was weiß ich", warf Kepler über die Schulter zurück.
Sein Kalkül ging auf . Als er zurückkam, hörte er Budis und Spoons Stimmen durch die offene Tür, die seine Wohnung mit der seines Freundes verband. Erleichtert ging er unter die Dusche, danach in Budis Haushälfte.
Sein Freund und Spoon waren mittlerweile in die Liegestühle auf der Terrasse umgezogen. Spoon saß entspannt zurückgelehnt auf den Beinen. Sie trug nur Unterwäsche und eines von Keplers Hemden. Sie sah verführerisch aus, und gleichzeitig so selbstverständlich gelassen, als ob sie und Budi Geschwister wären. Kepler verharrte in der Tür, als er Spoon seinen Namen sagen hörte.
"Joe meinte, ich solle zur Entspannung etwas Sport machen", sagte sie.
"Der hat einen Tick damit", beschwerte Budi sic h.
"Äh" , Spoon zögerte, "hättest du was dagegen, wenn ich bei euch mitmache?"
"Ne ." Jetzt grinste Budi fröhlich. "Es wäre für mich sogar von Vorteil."
"Warum?", interessierte Spoon sich sofort.
"Hast du Ahnung von Kampfsport?", fragte Budi vorsichtshalber nach.
"Ich kann sehr gut zuschlagen", erwiderte Spoon herausfordernd.
"Sicher, Ana", sagte Budi nachsichtig und lehnte
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