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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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"Und dann artet das hier in ein Medienspektakel aus."
    Kepler verstand ihre Sorge. Durban war zwar eine Touristenmetropole, aber wie in allen südafrikanischen Städten war es auch hier nicht ratsam, nach Sonnenuntergang einen Einkaufsbummel zu starten oder sich an abgelegenen Orten aufzuhalten. Und in letzter Zeit war die Gewalt in der Stadt eskaliert. Touristen wurden sogar in belebten Gegenden und zwar mitten am Tage überfallen. Ein großer Urlaubsveranstalter bot schon keine Reisen mehr in die Stadt an.
    Das war Kepler nicht so wichtig. Kinder, die von zugedröhnten Kriminellen bedroht wurden, schon.
    " Ana", rief er, "brauchst du Hilfe?"
    Spoon und Jason sahen ihn erstaunt an. Aber Spoon teilte seine Sorgen wohl.
    "In welcher Form?", wollte sie wissen.
    "Ich habe mein Gewehr dabei", antwortete Kepler. "Wenn es wirklich nur zwei Aufpasser sind, könnten wir die Kinder schnell aus dem Spiel bringen."
    "Wer ist das, Spoon?", verlangte Jason zu wissen.
    "Er ist Scharfschütze", gab Spoon knapp zurück, während sie überlegte.
    "Joe Luger", stellte Kepler sich vor und streckte die Hand aus.
    Immer noch misstrauisch, aber Jason erwiderte die Geste. Sein Händedruck war kurz und stark, seine Handflächen waren nicht nass.
    " Militär?", fragte er und sah Kepler in die Augen.
    "Ja", antwortete Kepler. "Wie gut können die vier Kerle die beiden anderen durch die Wracks und den Müll sehen?"
    "Keine Ahnung", antwortete Jason. "Nicht besonders, schätze ich, sie brüllen ziemlich, wenn sie sich unterhalten. Warum?"
    "Wenn ihr die vier ablenkt, schalte ich die beiden aus. Dann bringt ihr die Kinder schnell raus, und dann wären wir ein Stück weiter", antwortete Kepler.
    Jason nickte , sah aber zweifelnd zu Spoon.
    "Was denkst du?"
    "Die Medien sind bestimmt gleich da", überlegte sie laut. Dann sah sie Kepler in die Augen. "Bist du noch so gut wie damals, Joe?"
    "Ich werde kein Kind treffen" , antwortete Kepler.
    Spoon sah ihn überlegend an. Jason blickte ständig zwischen ihnen beiden hin und her. Sehr wohl fühlte er sich nicht, aber er wollte handeln.
    "Spoon?", rief er drängend.
    "Wir müssen die Kinder freibekommen... Okay, Joe", entschied sie.
    "Ich hole mein Gewehr", sagte Kepler. "Wir müssen kommunizieren können."
    Er rannte zum Toyota. Während er den Kofferraum öffnete, sah er kurz nach rechts. Spoon war schon auf dem Weg zu den Wracks, Jason lief zu einem Pol izeiauto. Kepler holte die Erma heraus. Das Fernglas ließ er liegen und nahm nur die beiden geladenen Ersatzmagazine aus der Tasche. Seine Glock lag in ihrem Halfter daneben. Kepler zog sie heraus und steckte sie in den Gürtel hinter dem Rücken. Er stülpte gerade das Hemd darüber, als Jason zu ihm kam. Er warf einen erstaunten Blick in den RAV4 und gab Kepler ein Funkgerät. Es war ein Interkomsystem, aber mit einem recht plumpen Headset aus einem Kopfhörer und einem großen Mikrophon. Kepler setzte es auf. Es war schon eingeschaltet.
    " Seid ihr bald fertig?", fragte Spoon ungeduldig.
    "Sogar jetzt schon" , antwortete Kepler. "Fang an, Ana."
    Eine Sekunde später hörte er Spoon durch das Megafon sprechen. Ihn intere ssierte nicht was sie sagte, sondern etwas anderes.
    "Jason, hat sie eine Waffe?", fragte er.
    "Klar", antwortete der Polizist knapp. "Wollen wir?"
    "Sag deinen Leuten bescheid."
    Während sie geduckt an den am Straßenrand abgestellten Autos liefen, gab Jason an die Beamten am Rand des Platzes die Anweisung, die Kinder zu holen, sobald die Geiselnehmer ausgeschaltet waren.
    Ein Jetta und dahinter ein Nissan standen sehr nah beieinander in Höhe der Autowracks. Kepler ging hinter dem VW in Deckung und klappte das Zweibein auf. Jason kauerte sich neben ihn hin.
    "Warum hier?", verlangte er zu wissen.
    "Ich will parallel zu den Wracks schießen, damit ich die Kinder nicht gefährde", antwortete Kepler, lud das Gewehr durch und entsicherte es.
    E r nutzte die breite C-Säule des Jetta als Sichtschutz und blieb dahinter, als er die Erma auf dem Kofferraumdeckel des Wagens aufstellte.
    Seine Position war gut, er sah beide Männer, die die Kinder bedrohten, völlig frei. Einer blickte zum Rand des Platzes, der andere zielte auf die Kinder. Die sah Kepler nicht. Nur den Fuß eines Jungen in einem alten zerrissenen Schuh.
    Etwas beruhigt konzentrierte er sich auf die Umgebung. Es war nicht beso nders windig, relativ warm und trocken. Kepler streckte den linken Arm voll aus, spreizte den Daumen ab und positionierte ihn so, dass der erste

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