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Ohne jeden Zweifel: Thriller (German Edition)

Ohne jeden Zweifel: Thriller (German Edition)

Titel: Ohne jeden Zweifel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Rob Smith
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einzelnen an, aber keiner war gekennzeichnet, es würde Stunden dauern, alle auszuprobieren. Also ging ich zum Werkzeugschuppen direkt neben dem Haus und stahl Håkans Bolzenschneider. Immer noch mit den roten Handschuhen, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen, lief ich schnell zum Bunker, kappte das erste Schloss, öffnete die Tür und tastete nach der Zugschnur für die Lampe. Was mich erwartete, war so erschreckend, dass ich mich zusammenreißen musste, um nicht wegzulaufen.
    In einer Ecke des Bunkers lag ein Haufen Trolle wie Leichen aufeinandergestapelt und schrecklich entstellt, in der Mitte durchgeschnitten, die Augen ausgestochen, geköpft, zerschlagen und zersplittert. Ich musste mich richtig überwinden, an den Trollen vorbeizugehen. Über Holzspäne lief ich zur zweiten Tür, die mit einem weiteren Schloss versperrt war. Es war ein anderes als an der Eingangstür, ein deutlich robusteres. Mit viel Mühe konnte ich den Stahl schließlich durchschneiden und öffnete die Tür.
    Dahinter stand ein Plastiktisch. Auf dem Tisch war ein Behälter, darin ein Camcorder. Ich sah nach, ob etwas darauf war. Der Speicher war gelöscht. Ich kam zu spät. Es gab keine Antworten. Nur noch mehr Fragen. In dem Raum waren Steckdosen – fünf nebeneinander. Wofür? Die Wände waren mit Schalldämmung ausgekleidet. Wofür? Der Boden war makellos sauber. Warum, wenn es nebenan so chaotisch war? Bevor ich mich weiter umsehen konnte, hörte ich Håkans aufgeregte Stimme auf dem Hof.
    Ich legte die Kamera zurück, lief zur äußeren Tür, öffnete sie einen Spaltbreit und spähte hinaus. Man konnte den Bunker vom Haus aus sehen. Ich saß in der Falle. Es gab in der Nähe keine Bäume, keine Büsche, nichts, wo ich mich verstecken konnte. Ich entdeckte Håkan beim Werkzeugschuppen. Dummerweise hatte ich die Tür offen gelassen, und er sah nach, ob etwas gestohlen wurde. Er würde schnell merken, dass sein Bolzenschneider fehlte. Er würde die Polizei rufen. Mir blieb kaum noch Zeit. Sobald Håkan mir den Rücken zudrehte, rannte ich auf das nächste Feld zu, so schnell ich konnte. Am Rand des Weizenfelds warf ich mich zu Boden. Ich wartete mit angehaltenem Atem, bis ich es wagte, über die Spitzen der Weizenähren zu spähen. Håkan ging zu seinem Bunker, nur hundert Meter von mir entfernt. Als er den Bunker betrat, nutzte ich die Gelegenheit und robbte auf dem Bauch davon.
    Erst an der Grenze zu unserem Grundstück merkte ich, dass ich die beiden Schlösser mitgenommen hatte, also vergrub ich sie tief in der Erde, zog meine Fäustlinge aus und stopfte sie in die Tasche zu dem Tagebuch. Ich klopfte mich ab und ging nach Hause. Aus dem Gemüsegarten nahm ich den Korb Kartoffeln mit, die ich schon ausgegraben hatte, ging ins Haus und rief, ich hätte schöne Kartoffeln fürs Mittagessen geholt! Nur war Chris nicht zu Hause, und mein Alibi – sie hatten bei ihrem kleinen Ausflug einen Lachs genommen; bei mir waren es eben Kartoffeln – war futsch. Ich fing an, die Kartoffeln zu waschen und zu schälen, so viele wie möglich, damit ich erklären konnte, was ich morgens gemacht hatte, falls mich jemand fragte.
    Als etwa eine Stunde später ein riesiger Berg Kartoffeln neben mir lag, von dem zehn hungrige Bauern satt geworden wären, hörte ich Chris an der Tür. Ich drehte mich um und wollte ihm die unschuldige Version meines Vormittags erzählen, aber in der Tür stand groß und ernsthaft Stellan, der Kommissar.

M EINE MUM WAR MIT DEN Fäustlingen noch nicht fertig. Sie hob sie auf und steckte sie so in ihre Hosentasche, dass sie ein wenig herausschauten.
    Der Kommissar wollte mich befragen, dabei hatte ich die Handschuhe noch in der Tasche. So wie jetzt!
    Eine knallrote Spitze ragte aus der Tasche, und darunter steckte Mias gestohlenes Tagebuch. Die Schlösser hatte ich vergraben, aber an die Handschuhe hatte ich nicht mehr gedacht, und es war mitten im Sommer, es gab keinen Grund, warum ich sie in der Tasche haben sollte. Wenn sie die Handschuhe sahen, wäre ich geliefert, weil sie dabei auch das Tagebuch finden würden. Wenn ich meine Taschen leeren sollte, würde ich ins Gefängnis wandern. Um meine Panik zu überspielen, hantierte ich laut in der Küche herum, damit sie nicht zufällig auf meine Jeans sahen.
    Stellan sprach kaum Englisch. Bei dieser Gelegenheit musste er jedoch Schwedisch reden, um ganz sicher zu sein, was er sagte und hörte, deshalb bat ich Chris zu warten, bis wir fertig waren. Danach würde ich für ihn

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