Ohne Skrupel
in
Bächen und Flüssen, also fließenden Gewässern, statt. Der Fliegenfischer
veränderte ständig seinen Standort und präsentierte seinen
Insekten-Imitations-Köder immer wieder aufs Neue – durchaus drei bis fünf mal
pro Minute. Sofern möglich steht der Fischer tief im Wasser. Der gute
Fliegenfischer sucht den Fisch! Er muss „im Wasser lesen können“ – d. h.,
er befischt den Fisch ganz gezielt, indem er den möglichen Standort des Fisches
genau erkennt bzw. erahnt.
Dies ergibt sich aus
fachkundiger Deutung von Strömungsverlauf, Wassertemperatur und –qualität und
benötigt Kenntnisse von Fressverhalten und gezielter Standortwahl. Außerdem
sind Wind- und Außentemperatur zu berücksichtigen und man muss die
Lebensgewohnheiten der Zielfische genauestens kennen, z. B. ihr Jagd-, Unterstand-
und Revierverhalten. Fliegenfischen ist ein lebenslanges Forschen und Lernen.
Je mehr man sich mit dem gesamtheitlichen Thema „Leben im und am Gewässer“
beschäftigt, umso faszinierter wird man davon und letztendlich auch
erfolgreicher bei den Fängen. JP beschäftigte sich seit Jahrzehnten mit allen
Details rund um sein Hobby und seine Freunde Manfred und Richard waren genauso
fanatisch und versiert wie er.
Zur Jause traf man sich
wieder und schwelgte in den Erlebnissen der vergangenen Stunden und der
verpatzten oder erfolgreichen Pirsch. Dabei entstanden tiefe und respektvolle
Freund- und Kameradschaften zwischen Männern, deren Tiefe und Magie den Frauen
meist unklar und verschlossen blieb. Manfred, Richard und JP waren sehr häufig
gemeinsam zum Fliegenfischen unterwegs und verstanden sich auch ohne viele
Worte ganz ausgezeichnet. Sie waren schon gemeinsam in Slowenien, Norwegen,
Österreich und zahllosen Gewässern in Bayern zum Fliegenfischen gewesen und
respektierten einander. Als Nächstes stand ein Trip nach Finnland an – zum
Lachs- und Hechtfischen mit der Fliegenrute.
Der Tag war mehr als
erfolgreich! Zu Saisonbeginn sind die schönen Rotgetupften einfach noch hungrig
und gierig! JP und Richard nahmen jeweils eine wunderschöne, rotgetupfte,
53 cm Bachforelle mit nach Hause, Manfred eine mit 55 cm. Alle drei
wirklich kapitale Forellen, ca. 1,5 kg, die auch in der Wertach nicht
tagtäglich gefangen wurden. Das war ausreichend für jeweils eine Mahlzeit für
mindestens vier Personen und stand nun auf dem Speiseplan für heute oder morgen
Abend.
Um 17:00 Uhr war JP
wieder zu Hause und gönnte sich ein gutes Mützchen Schlaf. Um 19:00 Uhr kam
Tina wieder bei ihm vorbei und er servierte ihnen beiden eine wunderbare,
frische Bachforelle auf Wurzelgemüse, gedünstet in zarter Weißwein-Limonensoße.
Was davon übrig blieb – es war natürlich zu viel für zwei Personen – kam am
nächsten Tag auf den Salat.
Als Getränk wählte JP
einen jungen, kalten steirischen Welschriesling aus der Region Kitzeck, Weingut
Ilgy, Jahrgang 2009. Zum Dessert kredenzte er eine Joghurt-Bombe mit in Sherry
eingelegten Waldbeeren und dazu ein Gläschen von einem Ziegler Nr. 1, ein
wunderbares Destillat aus Wildkirschen, dessen Duft seinen Wohnraum
überflutete. Tina war hin und weg! JP genoss ihre Anerkennung und brachte sich
später zur Höchstform, als Tina sich bei ihm für den schönen Abend
„revanchieren wollte“, wie sie es ausdrückte.
Liebe geht eben doch
durch den Magen....
24. März 2010,
München, Malinger IT-Container
Ist die Katze aus dem Haus, feiern
die Mäuse Kirtag.... So ähnlich ging doch dieser Spruch und genauso war gerade
die Stimmung im IT-Büro der Firma Malinger – Franz Korber war unterwegs und
würde erst später am Nachmittag ins Office kommen. Alle waren bester Laune und
Sebastian Meyer gab mal wieder ein paar seiner unvergleichlichen Witze zum
Besten.
Kennt ihr den schon? „ Der
Selim wird in der Schule aufgerufen und die Lehrerin gratuliert ihm vor allen
Schülern, dass er nun deutscher Staatsbürger ist. ‚Ab heute‘, sagte sie zu ihm,
‚bist Du nicht mehr der Selim aus Ankara, ab heute bist Du bei uns der Seppi
aus Rosenheim.’ Selim geht mit geschwellter Brust nach Hause und stellt sich
vor seine Mutter und sagt: ‚Mama, ich bin ab sofort nicht mehr der Selim aus
Ankara, ich bin jetzt der Seppi aus Rosenheim!‘, und Patsch! gibt ihm seine
Mutter eine schallende Ohrfeige und beschimpft ihn ob dieses Frevels und der
Aberkennung seiner türkischen Identität. Selim geht in sein Zimmer und
schmollt. Da kommt sein Vater nach einiger Zeit
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