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Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Titel: Oksa Pollock. Die Unverhoffte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Plichota
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ganze Zeit damit beschäftigt, bloß nicht überzuschäumen. Doch nach wenigen Tagen gewann mein impulsives Wesen die Oberhand.«
    Pavel verstummte, sichtlich bewegt von seinen Erinnerungen.
    »Und dann, Papa? Was ist dann passiert?«, hakte Oksa nach.
    »Eine wahre Katastrophe«, sagte er. »Ich habe die Kraft des Magnetus bei der Bäckerin eingesetzt, die ich hasste.«
    »Warum?«
    »Ich war wütend, Oksa, sehr wütend. Das kennst du doch, oder?«, sagte er wie nebenbei. »Die Frau war Ausländern gegenüber nicht sehr tolerant und hatte mich mit einer ihrer Bemerkungen ganz besonders gekränkt. Da sind alle Brotlaibe wie Raketen an die Decke geschossen und die Kuchen gingen wie Bomben auf die grässliche Bäckerin los. Am nächsten Tag hat Leomido uns abgeholt und wir mussten meinetwegen überstürzt die Schweiz verlassen.«
    »Wie Tugduals Familie«, sagte Oksa. »Und wie wir, nicht wahr?«
    »Warum sagst du das?«, fragte ihr Vater verblüfft.
    »Weil wir aus Frankreich wegmussten«, sagte Oksa. Mit wild klopfendem Herzen fügte sie hinzu: »Wir sind doch wegen dieses Journalisten geflohen, der jetzt gestorben ist.«
    Pavel Pollock wurde leichenblass. Er sah seine Tochter an und schloss seufzend die Augen.

Erklärungen
    O
ksa ließ nicht locker. »Dieser Journalist, Peter Carter, ist doch unseretwegen gestorben, oder?« Als sie merkte, in welchen Zustand diese Frage ihren Vater versetzte, bekam sie ein schlechtes Gewissen. Doch ihr Wissensdrang war stärker als alle Schuldgefühle der Welt.
    »Ja«, sagte Pavel Pollock schließlich. »Peter Carter ist unseretwegen gestorben.«
    »Das ist ja schrecklich!«, rief Oksa und starrte ihren Vater entsetzt an. »Wer war das? Wer von euch hat das getan?«
    Pavel Pollock schreckte zusammen. »Wer von uns? Warum fragst du das, Oksa?«, sagte er überrascht. »Und woher weißt du überhaupt davon? Wer hat es dir erzählt?«
    »Ich habe euch gehört, Baba und dich«, gab Oksa betreten zu.
    »Ach, Oksa! Eines Tages wird dich diese lästige Angewohnheit, an Türen zu lauschen, noch in Teufels Küche bringen. Aber da du uns sowieso gehört hast, kann ich es dir genauso gut erzählen. Ich weiß allerdings selbst nicht viel, das sage ich dir gleich.«
    Er seufzte vernehmlich, ehe er fortfuhr: »Es begann alles damit, dass einer der Rette-sich-wer-kann, Petrus, von Edefia aus in die USA gelangte. Er entschied sich für eine Karriere als Kunstdieb, mit der es dank seiner Gaben steil aufwärtsging. Jahrelang reiste er durch die Welt, um Museen, Kunstgalerien und Privatsammlungen zu ›besuchen‹. Doch eines Tages wendete sich sein Glück und er wurde auf frischer Tat ertappt. Um aus dem siebenundvierzigsten Stock zu entkommen, wo er gerade die Wohnung eines reichen Kunstsammlers plünderte, setzte er seine Kräfte ein. In Panik schossen die Polizisten, die ihn festnehmen wollten, auf ihn und er war auf der Stelle tot.
    In seiner Wohnung fand man Hunderte von Gemälden, manche von unschätzbarem Wert, deren Verschwinden bislang selbst den versiertesten Ermittlern ein Rätsel geblieben war. Aus gutem Grund! Wie hätten sie auch darauf kommen sollen? Allerdings war ihm ein Journalist, Peter Carter, bereits seit mehreren Monaten auf der Spur. Er hatte ihn bei einer Kunstauktion kennengelernt. Aus irgendeinem Grund war er stutzig geworden, folgte Petrus seither auf Schritt und Tritt und gelangte allmählich zu der Überzeugung, dass es sich um einen Außerirdischen handeln müsse. Als Petrus starb, setzte Carter seine Ermittlungen fort und entdeckte Dinge, durch die er bald die Spur bis zu uns zurückverfolgen konnte …«
    »Was hat er denn gefunden?«, fragte Oksa fasziniert.
    »Ach, Andenken an unsere Welt, die Petrus sorgfältig aufbewahrt hatte, darunter einen Notizblock mit Namen, Daten und Informationen über Edefia sowie Zeitungsartikel über Leomido.«
    »Verflixt!«
    »Du sagst es«, stimmte Pavel zu. »Carter hat daraus Schlüsse gezogen, die nicht ganz von der Hand zu weisen waren. Und der Ärger begann … Erst hat er Ermittlungen über Leomido angestellt, dann über deine Großmutter und unsere Familie. Kurze Zeit später hat er Kontakt zu uns gesucht und wollte sich sein Schweigen bezahlen lassen.«
    »Was für eine Frechheit!«, rief Oksa. »Hoffentlich habt ihr euch nicht darauf eingelassen!«
    »Was blieb uns denn anderes übrig? Er drohte, alles zu verraten. Stell dir mal vor, was das für eine Katastrophe gewesen wäre. Also haben wir gezahlt. Einmal,

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