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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Danke.“
    „ Wofür?“, fragte Wendt, der genau wusste, was jetzt kommen würde. Doch wollte er die Situation ein wenig auskosten.
    „ Sie haben unseren Arsch gerettet. Dafür“, sagte er und hielt ihm die Hand hin. Wendt zögerte nur einen kleinen Moment. Genau so lange, dass Berendi es bemerkte. Dann erst schlug er ein.
    „ Ich war doch ihr Lockvogel. Manchmal finden auch blinde Hühner ein Korn.“
    Berendi richtete seinen Blick fest auf ihn. „Reden Sie keinen Mist, Wendt. Wären Sie nicht zur Stelle gewesen, dann wären jetzt drei Menschen tot. Wer hat Sie eigentlich wieder hergeschickt? Hansen?“
    Wendt nickte. Er wusste natürlich, dass Berendi Recht hatte. Der sah ihm weiter in die Augen.
    „ Schon ok. Und der Holzkopf wird auch wieder, hoffe ich“, sagte Wendt.
    Jetzt erst löste Berendi den Griff.
    „ Wir sehen uns noch. Sicher“, sagte Berendi.
    „ Wenn Sie es nicht lassen können“, antwortete Wendt und kniff ihm ein Auge zu. Dann verließ er das Haus. Er kehrte auf die Straße zurück und sah, wie ein Wagen der KTU langsam die Straße herunterfuhr. Der Fahrer suchte höchstwahrscheinlich nach der Adresse. Wendt hob den Arm und zeigte auf das Haus gegenüber. Der Fahrer streckte dankend den Daumen hoch und hielt kurze Zeit später gegenüber an.
    Wendt legte seine linke Hand auf die Augen und atmete einmal kräftig durch. Irgendwo in seinem Schädel klopfte leise der Schmerz wieder an.
    Ein Bett, ein Königreich für ein Bett. Er zog die Hand von oben nach unten über das Gesicht, als könne er den Schmerz auf diese Art wegwischen.
    „ Geht es Ihnen besser?“, fragte jemand neben ihm. Er drehte sich um und sah die Joggerin auf dem Bürgersteig stehen. Sie trug jetzt Straßenkleidung. Jeans und ein lockeres T-Shirt. Ein Träger ihres BHs blitzte neckisch auf ihrer Schulter hervor.
    „ Jetzt, wo Sie wieder da sind, ja“, sagte er und legte alle Wärme, die er noch aufbringen konnte, in seinen Blick.
    „ Ich habe die Schüsse gehört und sah dann die Notärzte“, sagte sie besorgt.
    „ Und Sie hatten Angst um mich?“
    Sie nickte unmerklich.
    „ Dafür gibt es ja auch wohl allen Grund“, antwortete sie und deutete auf den Wagen der Tatortermittler herüber.
    Wendt folgte ihrem Blick.
    „ Die Schattenseite unseres Berufes“, raunte er ihr zu und sah, wie die Tatortermittler sich ihre weißen Kittel überstreiften.
    „ Hoffentlich war es kein ‚Guter‘?“ Sie kam einige Schritte auf ihn zu, stellte sich direkt neben ihn.
    „ Nein, es hat schon den Richtigen erwischt“, sagte Wendt und musste wieder an Christina Gericke denken.
    „ Und die Notarztwagen?“
    Wendt überlegte, was er einer Außenstehenden über die Ereignisse berichten konnte und durfte.
    Er lächelte.
    „ Sie sind aber nicht von der Presse oder?“
    Sie lachte laut auf und ihr zierlicher Körper bebte. „Nein, bin ich nicht. Aber da fällt mir auf, wir haben uns noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Julia, Julia Deutsch.“
    Sie hielt ihm ihre feingliedrige Hand hin. Ihre Augen sind wirklich sehr hübsch, stellte Wendt fest.
    „ Wendt, Jan-Philipp Wendt“, antwortete er und griff nach ihrer Hand. Wendt verstand nicht einmal ansatzweise, was in dem Moment in ihm vorging. Sie lächelte ihn an und er schüttelte ihre Hand, wie ein Idiot.
    Sie sehen toll aus, wollte er sagen, doch er tat es nicht. Verlegen ließ er ihre Hand los. Du benimmst dich, wie ein verliebter Pennäler.
    „ Angenehm, sie kennenzulernen, Kommissar Jan-Philipp Wendt“, sagte sie. Wendt sah nur die blitzenden, blauen Augen.
    „ Ebenso, Frau Deutsch. Was ist denn ihr Beruf? Nur, damit ich sicher bin, dass Sie nicht doch von der Presse sind.“
    Sie legte keck ihr Köpfchen schief. „Raten Sie mal!“, flötete sie.
    Wendt warf die Arme hoch. „Oh, ich bin schlecht, wenn es ums Raten geht.“
    Sie schaute gespielt enttäuscht. „Ich bin Rechtsanwältin und ich habe meine Kanzlei in Siegburg.“
    Wendt schaute sie forschend an. Mit allem hatte er gerechnet, aber als Juristin hatte er sie auf keinen Fall eingeschätzt.
    „ Dann sind wir ja beide irgendwie vom Fach oder?“
    „ Nein, ich bin spezialisiert auf Scheidungsrecht.“
    „ Ach Du Scheiße“, entfuhr es Wendt, der sich sofort darauf entschuldigte, „Sorry! So habe ich das nicht gemeint.“
    Sie wiegte den Kopf hin und her, musste unwillkürlich lächeln.
    „ Nein, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ich höre das sehr oft. ‚Du hast so viele Jahre studiert und jetzt

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