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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Außeneinsätze erledigte. Doch noch heute war er der Vertreter von Dr. Stephanie Beisiegel. Mit klammen Fingern war er aus seinem Dienstwagen geklettert und hatte sich dem Fundort der Leiche genähert. Das Hemd klebte ihm schon am Körper. Nicht nur wegen der Hitze.
    Dann lief es, wie es immer lief. Es stellte sich eine gewisse Routine ein. Doch auch diesmal spürte er wieder das Unbehagen in seiner Kehle wachsen. Er versuchte auch diesmal dieses Unbehagen auf Distanz zu halten. Doch in diesem Fall fiel es ihm schwer. Er hatte schnell erkannt, dass hier jemand mit einem schnellen Angriff sein Opfer gefunden hatte. Ein Schnitt. Es war nicht seine Aufgabe, sich in die Natur dieser Straftat hineinzuversetzen. Es war seine Aufgabe, die Todesursache festzustellen. Das war einfach.
    Die Ursache und die Motive zu ergründen, das war die Aufgabe der Kommissare.
    „ Als ich mit dem Auto hierher fuhr, hatte ich schon das Gefühl, dass es wieder etwas Abnormales sein würde. Und ich hatte Recht“, sagte er zu Hell.
    „ Abnormal?“
    „ Ja, abnormal. Normal wäre, dem Mann die Kehle durchzuschneiden. Doch das hier …“ und dabei zeigte er auf den Golfball, „Das hier ist abnormal. So etwas tut nur ein Geisteskranker.“
    Hell störte sich nicht an dem nervösen Geplapper des Gerichtsmediziners. Mochte er die richtigen Worte gefunden haben? War es eine Tat eines Geisteskranken? Oder eines Menschen, der genau das erreichen wollte? Das man dies dachte.
    „ Das wissen wir nicht“, sagte Hell. Sein Blick fiel auf den Golfcaddy. Er zählte die Schläger.
    „ Dr. Plasshöhler, haben Sie dort einen Golfschläger gesehen? In der Nähe der Leiche, meine ich.“
    Warum sollte der Mann ohne einen Schläger in das Wäldchen gehen? Schließlich wollte er den Ball aus dem Wald herausbugsieren. Er selber hatte keinen Schläger bei der Leiche gesehen.
    „ Nein, hier ist kein Schläger zu sehen“, sagte der Gerichtsmediziner, nachdem er sich umgeschaut hatte.
    Hell wusste nicht viel über Golf, doch eines wusste er. Zu einem kompletten Satz Golfschläger gehörten neun Eisen. So wollte es die Vorschrift. Man konnte bei einem Turnier sogar mit Punktabzug bestraft werden, wenn man sich nicht daran hielt und mehr Schläger bei sich führte. In dem Caddy von Lars Königer steckten genau acht Schläger.
    „ Er hat sich eine Trophäe mitgenommen“, sagte Hell mit spitzer Stimme.
    „ Was?“ Plasshöhler verstand kein Wort.
    „ Einer fehlt“, antwortete Hell.
    *
    Wendt wartete ein paar Sekunden, doch dann war ihm klar, dass der Schönheitschirurg ihm nichts aus eigenem Antrieb sagen würde.
    „ In welchem Verhältnis stehen sie zu dem Toten?“
    „ Wir haben uns einmal pro Woche getroffen, zum Frühstück. Oder zum Golf. Wie heute.“
    Simon Herre zupfte sich seine Bügelfalte an der Golfhose zurecht.
    „ Können Sie sich vorstellen, wer einen Grund gehabt haben könnte, den Mann zu töten?“
    „ Nein, das ist nicht meine Aufgabe. Wir sind eine Gruppe von Geschäftsleuten, die sich jede Woche trifft. Dabei geben wir Neulingen die Chance unserer Gruppe beizutreten. So war es auch heute.“
    Wendt registrierte die ausweichende Antwort.
    „ Was für Neulinge? Kennen Sie diese Leute vorher?“
    „ Das ist immer die Aufgabe desjenigen, der die Neulinge mitbringt. Heute hatte Königer die junge Frau dort hinten eingeladen. Ich habe einen Kollegen aus meinem Business zu Gast.“ Er schaute sich um und zeigte auf einen Mann, der hinter der Polizeiabsperrung stand.
    „ Ihren Kollegen kennen Sie schon länger?“ Wendt machte sich ein paar Notizen.
    „ Ja, für den Mann lege ich meine Hand ins Feuer“, sagte Simon Herre.
    „ Haben sie viel Kontakt? Ich meine außerhalb ihrer … wie nennen Sie das noch? Wirtschaftsgruppe?“
    Mit einem Mal sah Herre beinahe feindselig drein.
    „ Wir sind die führende Bonner Wirtschaftsgruppe, mein Herr. Was hat das denn mit der Sache hier zu tun?“
    Wendts Augenbrauen rutschten eine Etage tiefer. „Sache? Einer ihrer Kollegen ist tot. Ist das für Sie eine Sache?“
    Er ruderte zurück. Die Gesichtszüge entspannten sich wieder. Das ist ja vielleicht ein Spaßvogel, dachte Wendt.
    „ Nein natürlich nicht. Sie müssen entschuldigen. Ich bin so etwas nicht gewöhnt. Haben Sie eine Ahnung, was mit ihm passiert ist?“
    Wendt holte sich kurz das Bild des Toten wieder ins Gedächtnis. Es war sicher nicht das Widerlichste, was er bisher in seiner Karriere gesehen hatte. Aber eine der skurrilsten

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