Olympos

Titel: Olympos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons

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warst.« Von ihrem ersten Besuch wusste er noch, dass die Blasen für einen äußeren Betrachter undurchsichtig w a ren, obwohl das Buckyglas von innen transparent und farblos war.
    Blitze flammten auf. Es begann zu regnen, und das Kraftfeld schaltete sich wieder ein. Die Voynixe auf den Turmspitzen und die vielen hundert anderen, die sich an die senkrechten Tur m wände klammerten, drehten ihre augenlosen Körper und folgten den Kreisen, die sie zogen.
    »Doch, ich kann mich erinnern«, sagte Hannah von der hint e ren Mulde. Sie lag ebenfalls auf den Knien und hielt die Hand des bewusstlosen Odysseus in ihrer. »Ich habe ein gutes visuelles G e dächtnis … ich werde einfach meinen Weg an jenem Nachmittag, als ich dort war, noch einmal nachvollziehen, mir die Landschaft aus verschiedenen Blickwinkeln anschauen und herausfinden, in welcher Blase ich war.« Sie ließ den Blick in die Runde schweifen und schloss dann für eine Minute die A u gen.
    »Dort«, sagte sie schließlich und zeigte auf eine grüne Blase in zwei Drittel Höhe des orangeroten Monolithen, die ungefähr zwanzig Meter weit vom Südturm vorsprang. Es war nur einer von vielen hundert grünen Glashöckern an diesem Turm.
    Harman ging tiefer hinunter.
    »Keine Öffnung«, sagte er, während er das Sonie mit dem virt u ellen Omnicontroller ungefähr fünfundzwanzig Meter vor der Blase in der Luft stehen ließ. »Savi ist mit uns auf der Spitze des Nordturms gelandet.«
    »Aber es spricht einiges dafür, dass sie die Sonies in diese … Werkstatt geflogen haben«, sagte Hannah. »Ihr Boden war flach und bestand aus einer anderen Substanz als die meisten der gr ü nen Kugeln.«
    »Ihr beiden habt mir einmal erzählt, Savi zufolge sei es ein M u seum«, meldete sich Petyr zu Wort, »und ich habe dieses Wort inzwischen gesiglt. Wahrscheinlich haben sie die Sonie-Teile Stück für Stück hergebracht.«
    Hannah schüttelte den Kopf. Harman fand nicht zum ersten Mal, dass die nette junge Frau dickköpfig sein konnte, wenn sie wollte.
    »Gehen wir näher heran«, sagte sie.
    »Die Voynixe … «, begann Harman.
    »Sie sind nicht draußen auf der Blase, also müssten sie vom Turm springen«, argumentierte Hannah. »Wir kommen ganz nah an die Blase heran, ohne dass sie uns erreichen können – nicht einmal im Sprung.«
    »Sie könnten binnen kurzem draußen auf dem grünen Zeug sein … «, setzte Petyr an.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Hannah. »Irgendetwas hält sie fern von dem Glas.«
    »Das ist doch Unsinn«, meinte Petyr.
    »Moment«, sagte Harman. »Nicht unbedingt.« Er erzählte ihnen von dem Crawler, mit dem Savi, Daeman und er vor zehn Mon a ten ins Mittelmeerbecken gefahren waren. »Die Kuppel der M a schine war aus einem ganz ähnlichen Glas«, sa g te er, »von außen getönt, aber durchsichtig, wenn man hinausscha u te. Und nichts haftete daran. Keine Regentropfen, nicht einmal die Voynixe, die in Jerusalem auf den Crawler zu springen versuchten. Savi mei n te, eine Art Kraftfeld unmittelbar über dem Glasmaterial mache es reibungsfrei. Ich weiß aber nicht mehr, ob sie gesagt hat, es sei Buckyglas.«
    »Gehen wir näher heran«, wiederholte Hannah.
    Als sie nur noch sieben Meter von der Blase entfernt waren, sah Harman, wie sie hineinkamen. Es war raffiniert, und wenn er nicht auf Prosperos Insel gewesen wäre, wo sowohl die Luf t schleuse zur Orbitalstadt als auch der Zugang zur Klinik mit de r selben Technologie gearbeitet hatten, hätte er es niemals bemerkt. Ein kaum sichtbares Rechteck am äußeren Rand der länglichen Blase war ein wenig hellgrüner als das andere Buckyglas. Er e r zählte den anderen von den »halb durchläss i gen Membranen«, wie Savi sie genannt hatte, mit denen Pro s peros Luftschleuse und Klinik ausgestattet gewesen waren.
    »Und was, wenn das keine dieser halb durchlässigen Was-auch-immer ist«, sagte Petyr, »sondern nur eine optische Tä u schung?«
    »Dann stürzen wir ab, nehme ich an«, sagte Harman. Er stupste den Omnicontroller an, und das Sonie glitt vorwärts.

    »Wenn ihr ihn dort hineinlegt, wird er sterben«, kam eine Stimme aus der Dunkelheit. Dann trat Ariel ins Licht.
    Die halb durchlässige molekulare Membran war durchlässig g e nug gewesen, das Rechteck hatte sich hinter ihnen verfestigt, Harman war mit dem Sonie auf dem Metalldeck inmitten der ausgeschlachteten Teile ähnlicher Maschinen gelandet, und dann hatten die drei Odysseus-Noman unverzüglich auf die Tragbahre gelegt und aus der