Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Olympos

Titel: Olympos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
Vom Netzwerk:
mit seinen Lie b lings-Ringergriffen – zuerst mit dem berühmten »Durchdr e her«, der ihm zahllose Preise bei Ringkämpfen eingetragen hat: Er fasst den Gott um die stämmige Taille, wirbelt ihn herum und wirft ihn mit dem Kopf voran aufs rote Gestein. H e phaistos brüllt einen Fluch und versucht aufzustehen. Achilles packt den Göttergnom an de s sen dickem Unterarm und wendet den »Armdrehschwung« an: Er schleudert Hephaistos so über seine Schulter, dass er sich übe r schlägt und mit dem Rücken auf den Boden kracht.
    Hephaistos stöhnt und stößt einen wahrhaft obszönen Fluch aus.
    In dem Wissen, dass der Gott gleich wegteleportieren wird, stürzt sich Achilles auf die kleinere, massigere Gestalt, schlingt die Beine in einem rippenbrechenden Zangengriff um H e phaistos ’ Taille, legt den linken Arm um den Hals des bärtigen Go t tes, zieht das kurze, Götter tötende Messer aus dem Gürtel und hält es dem Feuergott unters Kinn.
    »Wenn du wegfliegst, komme ich mit dir und bringe dich gleichzeitig um«, zischt Achilles dem großen Handwerker ins haarige Ohr.
    »Du … kannst … einen … Gott … nicht … töten, verdammt noch mal«, keucht Hephaistos und versucht mit seinen plumpen, schwieligen Götterfingern, Achilles ’ Unterarm von seiner Kehle wegzudrücken.
    Achilles verpasst Hephaistos mit Athenes Klinge einen acht Ze n timeter langen, aber nicht sehr tiefen Schnitt unter dem Kinn. Goldener Ichor ergießt sich in den struppigen Bart. Zugleich schließt er die Beine noch fester um die knarrenden Ri p pen des Gottes.
    Der Gott schickt einen Stromstoß durch seinen Körper und in Achilles ’ Schenkel. Achilles verzieht das Gesicht bei der hohen Spannung, lässt jedoch nicht los. Der Gott versucht sich mit übermenschlicher Kraft zu befreien – Achilles kontert mit größ e rer übermenschlicher Kraft und hält ihn fest, wobei er den Druck seiner überkreuzten Beine verstärkt. Er presst dem ro t gesichtigen Gott die Klinge noch fester unters Kinn.
    Hephaistos grunzt, gibt einen bellenden Laut von sich und e r schlafft. »Schon gut … es reicht«, keucht er. »Diesmal hast du g e wonnen, Pelide. «
    » Gib mir dein Wort, dass du nicht verschwindest.«
    »Ich gebe dir mein Wort«, ächzt Hephaistos. Er stöhnt, als Achi l les den Druck seiner mächtigen Schenkel verstärkt.
    »Und merk dir, dass ich dich töten werde, wenn du dein Wort brichst«, knurrt Achilles und rollt sich weg, weil ihm klar ist, dass er in der dünnen Luft höchstens noch ein paar Sekunden bei B e wusstsein bleiben kann. Er packt den Feuergott an seinem Chiton und seinen verfilzten Haaren und schleift ihn durch das Kraftfeld in die Wärme und die sauerstoffreiche Luft der u m schlossenen gläsernen Treppe.
    Drinnen wirft Achilles den Gott sofort auf die Metallstufen und schlingt die Beine wieder um seine Rippen. Bei Hockenbe r ry und den Göttern hat er gesehen, dass sie beim Qten jeden mitnehmen, der Körperkontakt mit ihnen hat.
    Hephaistos schnauft und stöhnt. Er wirft einen Blick auf den in Leinen gehüllten Körper Penthesileas. »Was treibt dich auf den Olymp, fußschneller Achilles? Willst du dort oben deine Wäsche waschen?«
    »Halt den Mund«, stößt Achilles hervor. Die drei Tage ohne Nahrung und die Anstrengungen des Aufstiegs auf einen luftl o sen Berg bis in eine Höhe von zwanzig Kilometer haben ihn zu viel Kraft gekostet. Er merkt, dass ihn seine übermenschliche Kraft verlässt, wie Wasser aus einem Sieb läuft. Noch eine M i nute, und er muss Hephaistos loslassen – oder töten.
    »Woher hast du das Messer, Sterblicher?«, fragt der bärtige Gott, aus dessen Wunde Ichor rinnt.
    »Pallas Athene hat es mir anvertraut.« Achilles sieht keinen Grund zu lügen, und im Gegensatz zu manchen anderen – zum Beispiel zum listenreichen Odysseus – lügt er sowieso nie.
    »Athene, hm?«, grunzt Hephaistos. »Sie ist die Göttin, die ich mehr liebe als alle anderen.«
    »Ja, das habe ich gehört«, sagt Achilles. In Wahrheit hat er g e hört, dass Hephaistos der jungfräulichen Göttin jahrhundert e lang nachgestellt hat, um sich an ihr zu vergehen. Einmal kam er so nah an sie heran, dass Athene Hephaistos ’ geschwollenes Glied von ihren Schenkeln wegschlug – wobei die Griechen mit dem Wort für »Schenkel« kokett die weibliche Scham meinten –, und der bärtige, verkrüppelte Gott ejakulierte bei seinen eifrigen Tr o ckenübungen über ihre Beine, als die stärkere Göttin ihn von sich wegstieß. Als Kind

Weitere Kostenlose Bücher