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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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machen.«
    »Wir alle sind verkrüppelt«, sagte Wareagle ruhig. »Innerlich oder äußerlich. Verluste verkrüppeln uns, wenn wir es zulassen. Im Fall von Running Deer kann er mit seiner verbleibenden Hand den Tomahawk um so besser werfen. Die Geister haben für einen Ausgleich gesorgt.«
    »Was die Waffen angeht, werden sie mehr für uns tun müssen, wenn wir Erfolg haben wollen«, sagte Blaine.
    »Hier, Blainey, ist wie in alten Zeiten jeder Mann ein Meister mit seinem erwählten Todeswerkzeug. Die uralten Waffen sind genauso tödlich wie die modernen, die wir im Höllenfeuer zurückgelassen haben.«
    »Wir haben es mit einer ganzen Armee zu tun, Indianer.«
    »Dann haben wir die Kraft und die Fähigkeit, leise zu töten, nötiger. Außerdem«, fügte Wareagle mit einem schwachen Lächeln hinzu, »haben wir nicht alle modernen Waffen aufgegeben.«
    Er führte Blaine in eine der Hütten. Sandy folgte ihnen, weniger, weil sie neugierig war, sondern um der Kälte zu entfliehen. Als sie die Tür wieder geschlossen hatten, zog Wareagle eine Feldkiste unter einem einzelnen Feldbett hervor und öffnete sie. McCrackens Augen strahlten, als er den Inhalt sah.
    »Nicht schlecht, Johnny«, sagte er und blickte hinab auf zwei M-16, von denen eine an der Unterseite mit einem Granatwerfer ausgestattet war. Des weiteren befanden sich mehrere Handfeuerwaffen in der Kiste, dazu beträchtliche Mengen an Munition und einige Thermolit-Sprengladungen. In Vietnam waren Sprengungen eine von Wareagles Spezialaufgaben gewesen. »Weißt du denn noch, wie man mit diesem Zeug umgeht?«
    »Wissen ist wie die Sonne, Blainey: sie geht nur unter, um wieder aufzugehen. Wenngleich die Waffen uns vielleicht helfen könnten, muß ich dich warnen, daß die meisten meiner Männer nichts mit ihnen zu tun haben wollen. Die Geister sind mit ihnen strenger als mit mir gewesen.«
    »Wir können sie nicht mit leeren Händen in die Sache marschieren lassen.«
    »Das werden wir auch nicht. Jeder verkörpert den Geist seiner Waffen. Ihr überragendes Können wird dich überraschen.«
    »So lange es uns am Leben hält …«
    »Du mußt mich nun in die Einzelheiten einweihen, Blainey.«
    McCracken zog Terrells Karte aus der Tasche und breitete sie auf dem Bett des Indianers aus. »Das ist die Horse Neck Island in der Muscongus-Bucht. Diese Insel ist unser Ziel, und wir müssen sie bis heute abend sieben Uhr dreißig erreicht haben.«
    Wareagle blickte aus dem Fenster und schätzte das spärliche verbliebene Licht ab. »Nur noch zweieinhalb Stunden. Eine schwierige Aufgabe, selbst, wenn die Geister mit uns sind.«
    »Du kennst die fragliche Gegend?«
    Wareagle nickte. »Die Küsten aller Inseln in diesem Gebiet sind heimtückisch. Doch bevor wir dieses Hindernis überhaupt erreichen, haben wir noch eine schwierige Fahrt und eine unmögliche Reise über das Wasser vor uns.«
    »Eine unmögliche?«
    »Der Sturm wird alle akzeptablen Schiffer aus den Docks vertrieben haben; ihre Schiffe sind wertlos für uns.«
    »Nicht, wenn wir eins stehlen können.«
    »Nur ein Seemann, der mit diesen Gewässern vertraut ist, hat eine Chance, bei solch einem Wetter den Riffen zu entgehen. Ein Boot allein ist nutzlos.«
    »Nehmen sich deine Geister am Heiligen Abend frei, Indianer?«
    »Sie geben Ratschläge, Blainey. Sie wirken keine Wunder.«
    »Dann will ich dir etwas sagen. Vielleicht ist ein Wunder nötig, um diese Sache durchzuziehen. Und es steht wesentlich mehr auf dem Spiel als nur unser Leben; in diesem gottverlassenen Loch haben wir für das ganze gottverdammte Land gekämpft, und der Feind auf der Horse Neck Island ist schlimmer als jeder, mit dem wir es dort drüben zu tun gehabt haben.«
    Wareagle nickte, ausdruckslos wie immer. Der Schnee auf seinem Haar war zu schimmernder Nässe geschmolzen.
    »Wir werden zu den Docks fahren, Blainey«, sagte er, »und die Geister werden uns einen Weg über das Wasser weisen. Wenn das nicht ihr Plan wäre, hätten sie dich nicht zu mir geführt.«
    »Jetzt brauchen wir also nur noch einen eigenen Plan.«
    Wareagle deutete auf die Stellen auf Terrells maßstabsgerechter Zeichnung, an denen Wachen postiert waren.
    »Das Problem, Blainey, besteht darin, daß wir uns der Insel in einem Boot nähern müssen. Selbst die Geister werden nicht imstande sein, dieses Boot vor den Inselausgucken zu verbergen.«
    Ein heulender Wind peitschte durch die Bäume. Blaine blickte wieder aus dem Fenster.
    »Aber der Sturm wird uns

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