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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Kurz und schmerzlos. Man hätte das von ihm erwartet, und es wäre sicher auch richtig gewesen, da Krell seine Tarnung als Toter auffliegen lassen konnte. Sicher konnte er sich sagen, daß der Fettleibige, nachdem er einmal geredet hatte, nicht wagen würde, zu Sahhan zurückzukehren, daß er sowieso so gut wie tot war. Doch das war eine Selbsttäuschung. McCracken hatte den Job nicht erledigen können, weil er solch einen Mord im Hinrichtungsstil nicht mehr über sich bringen konnte. Töten in Selbstverteidigung oder zur Verteidigung anderer war eine Sache; eine Kugel in einen winselnden Fleischklumpen zu jagen, eine völlig andere. Diese Haltung bedeutete Verletzbarkeit. Vor fünf Jahren hätte es keinen Zweifel, kein Zögern gegeben, und Blaine zitterte bei dem Gedanken, wann dieses Zögern beim nächsten Mal auftreten würde.
    Sein Smoking wurde eine halbe Stunde zu spät geliefert, um halb sieben, was ihm gerade noch genug Zeit ließ, sich anzukleiden und die Oper vor dem Anfang des ersten Aktes zu erreichen. Am beunruhigendsten war, daß er keine Schußwaffe besaß. Eine Pistole ins Land zu schmuggeln oder hier zu kaufen, hatte sich als unmöglich erwiesen; damit war ein zu hohes Risiko verbunden gewesen; doch nun kam Blaine sich nackt vor. Er nahm ein Taxi zur Oper; er hatte eine Eintrittskarte reservieren lassen, und so bestand kein Grund zur Eile, bis auf die Tatsache, daß er Zeit brauchte, um Deveraux' Privatloge ausfindig zu machen.
    Bei der Pariser Oper handelt es sich um ein gewaltiges, vor beinahe zweihundert Jahren errichtetes Gebäude. Obwohl es mittlerweile unzählige Male umgebaut worden war, hatte es nichtsdestotrotz die Eleganz seiner Geburtsepoche bewahrt. Menschen in Abendgarderobe drängten sich in kleinen Gruppen zusammen, plauderten und nippten Champagner. Blaine hoffte, Deveraux unter ihnen zu finden; in diesem Fall konnte er ihr Gespräch zu einem frühzeitigen Ende bringen und sich den ersten Akt der Oper sparen.
    Er hatte dieses Glück nicht. Der Waffenhändler war nirgendwo zu sehen, und Blaine fand seinen Sitz fünf Minuten, bevor das Licht gedämpft wurde. Seine Blicke streiften über die Privatlogen über ihm; einige davon waren so weit zurückgesetzt, daß man ihre Benutzer nicht ausmachen konnte. Von einer kräftig gebauten Dame neben ihm lieh er sich ein Opernglas und begutachtete die Logen erneut, sich bewußt, die Suche abbrechen zu müssen, sobald das Licht ausgeschaltet wurde. Das Orchester war mit dem Stimmen der Instrumente fertig. Ihm blieben nur noch Sekunden.
    Er suchte die mittleren Logen auf der linken Seite der Halle ab, als sich ein Mann erhob, um einige weibliche Gäste zu begrüßen. Blaine lächelte. François Deveraux hatte sich kein bißchen verändert. Sein Toupet schien nur besser zu sitzen als bei ihrer letzten Begegnung, doch ansonsten sah er noch genauso aus. Seine Haut war von der Sonne bronzen gebräunt, und das Fehlen von Falten und Runzeln verdankte er weniger der Natur als dem geschickten Messer eines plastischen Chirurgen. Sein Lächeln blitzte weiß und voll auf, und er küßte die Damen höflich.
    Die Lampen erloschen, und Trommelwirbel durchdrang die Luft. Die Oper würde gleich anfangen. Blaine gab das Fernglas zurück und sank auf seinen Stuhl zurück. Er zwang sich zu applaudieren, bis die Leute neben ihm damit aufhörten.
    Die nächste Stunde verging so langsam wie kaum eine, an die er sich erinnerte. Er kannte weder den Titel der Oper, noch konnte er der Handlung folgen, die sich auf der Bühne entwickelte. Die hohen Töne und das Dröhnen des Orchesters schmerzten in seinen Ohren, und er ertappte sich dabei, wie er zahlreiche verstohlene Blicke zu Deveraux' Loge warf und sich fragte, was er tun würde, wenn dem Waffenhändler die Vorstellung genauso wenig gefiel und er die Oper vorzeitig verließ.
    Schließlich fand der erste Akt sein Ende, und Blaine arbeitete sich an den anderen Opernbesuchern in seiner Sitzreihe vorbei und bahnte sich den Weg den Gang entlang, auf dem sich schon ziemlich viele Menschen drängten. Als er den Blick zu Deveraux' Loge hob, fühlte er, wie die Frustration in seiner Magengrube nagte. Er mußte den Waffenhändler dort oben allein sprechen. Wenn Deveraux sich entschlossen hatte, die Bar aufzusuchen, mußte Blaine vielleicht einen weiteren Akt durchstehen, und er war nicht sicher, ob er das ertragen würde.
    Er bewegte sich mit der Menge in die Lobby und stieg dann gegen den Strom die Treppe hinauf, die zu den Logen

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