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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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bringen müssen.«
    »Ich weiß.«
    »Das bedeutet…«
    »Ich weiß, was das bedeutet.«
    Wieder langes Schweigen. Dann: »Ich werde dich nicht bitten, nicht zu gehen, Digger, aber, bitte, komm wieder zurück.« Sie sah sich zu den anderen um und dehnte ihre Bitte auch auf sie aus.
    »Machen wir. Uns wird schon nichts passieren.«
    »Und macht keine Dummheiten.«
    »Keine Dummheiten. Verstanden.«
    »Sucht in den Bergen Schutz.«
    »Liebes«, sagte er und nahm sie in die Arme. »Wir sind dann bereits auf einem Berg.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Ich weiß, Kel. Mach dir keine Sorgen. Ich werde vorsichtig sein. Außerdem habe ich viel zu viel zu verlieren. Das kann ich mir gar nicht leisten.«
     
    Als der Augenblick gekommen war, gab sie das Kommando, und das Außenteam schlüpfte durch die Luftschleuse. Sie waren durch eine Sicherheitsleine verbunden, und Julie trug ein Go-Pack. Die AV3 war nur einen Katzensprung entfernt.
    Der Schlepper war ziemlich groß, bestand jedoch überwiegend aus Stauraum. Digger sah sich um, um sich zu vergewissern, dass der Falcon an Bord war. Die Rotorblätter waren irgendwie verkürzt worden, um Platz zu sparen. Davon abgesehen war der Frachtraum jedoch leer.
    Die Kabine war nicht größer als die in der Landefähre der Jenkins. Er kletterte auf den rechten Sitzplatz. Whit setzte sich nach hinten, und die Netze sanken über ihre Schultern. Julie nahm ebenfalls ihren Platz ein, schaltete einen der Monitore ein und leitete den Ladevorgang ein. Lämpchen blinkten auf, während Julie mit Bill und Kellie gleichzeitig sprach.
    Kellie gab den Start frei, und Julie gab Gas. »Wie sollen wir vorgehen?«, fragte sie, als sie sich von dem Schiff entfernten und langsam tiefer gingen.
    Digger erklärte, was er vorhatte. Sie sanken durch eine Wolke und kamen über dem Meer wieder heraus. Als sie gerade westlich des Isthmus durch ein Gewitter flogen, tauchte Bills ältliches Kapitänsbild auf dem oberen Monitor auf. »Die Jenkins hat den Orbit verlassen«, meldete er.
    Augenblicke später meldete sich Kellie bei ihnen. »Wir ziehen uns auf eine Distanz von 3 Millionen Kilometer zurück. Ich will das Schiff nicht in der Nähe des Planeten haben, wenn die Omega zuschlägt.«
    »Der Abstand sollte reichen«, sagte Julie, deren weiche Züge ausdruckslos im Licht der Instrumentenbeleuchtung lagen.
    Digger drehte sich um, konnte Whit aber dennoch kaum erkennen. »Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
    »Sicher.«
    »Warum sind Sie mitgekommen? Sie haben doch hier keine Pferde im Rennen.«
    Für einen Moment sah Whit ernsthaft gekränkt aus. »Ich bin von alldem ebenso betroffen wie alle anderen. Ich denke nicht, dass es mir gefallen würde, meinen Enkeln zu erzählen, ich wäre dabei gewesen, hätte aber lediglich in der dritten Reihe gestanden und zugesehen.«
    Digger fiel auf, dass sie alle in der dritten Reihe gestanden hätten, hätte Whit ihn nicht dazu gebracht, die Initiative zu ergreifen. Jedenfalls war er nicht davon überzeugt, dass er von selbst auf den Gedanken gekommen wäre, auf die Oberfläche zurückzukehren. Aber es war deutlich schwerer, sich fern zu halten, nachdem Whit ihm klar gemacht hatte, dass sie dabei waren, die Goompahs im Stich zu lassen.
    »Vorsicht«, sagte Julie. »Schlechtes Wetter voraus.«
     
    Berggipfel ragten aus den Wolken empor. »Mount Alpha liegt in dieser Richtung«, sagte Julie und reckte den Finger vor.
    »Und Hopgop ist dort.« Rechts. Spätnachmittags im Goompahland.
    »Sollen wir warten, bis es dunkel ist?«, fragte Julie.
    »Nein. Wir haben zu viel zu tun und zu wenig Zeit.«
    Mount Alpha war ein zerklüfteter, schneebedeckter Berg und vermutlich der höchste auf dem Isthmus. Auf der Westseite fiel er steil ab, als hätte ihn jemand mit einem Messer abgeschnitten. Der Rest zeichnete sich durch Kerben, Risse, Klippen, Steilhänge, Wasserläufe und Felsspitzen aus.
    Vorsichtig setzte Julie den Schlepper ganz oben auf der Schneedecke auf, nur um sofort wieder abzuheben, als der Boden unter ihnen nachgab. »Kein besonders sicherer Grund hier«, kommentierte sie. Aber beim zweiten Versuch klappte es.
    Der Gipfel war eben. Einige wenige Bäume verteilten sich über das Plateau, begleitet von ein paar Sträuchern. Die Hochebene war etwa so groß wie ein Fußballfeld. In ihrem Zentrum erhob sich eine Felsnadel, und auf der Nordseite war sie von einer gewaltigen Spalte durchzogen. Alles, was hinter ihr lag, sah aus, als könnte es jeden Moment in die Wolken unter dem

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