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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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hatte. Aber der Kleine schien Roman gutzutun, also ließ ich ihn schweren Herzens da. Elias war auf der Couch eingeschlafen und ich hatte mich davongestohlen und ein paar Runden mit meinem Auto über das Grundstück gedreht. Ana und Elias hatten vergessen mir die Fahrzeugpapiere zu geben, also hatte ich mich nicht herausgetraut. Aber ich wollte auch, so wie ich im Moment aussah, nicht fotografiert werden, also hatte ich mich zurückgelehnt und in meinem neuen Traum von Auto etwas ferngesehen und mich mit dem Bordcomputer vertraut gemacht. Ach ja, Calimeros Sitz war jetzt auch vorschriftsmäßig angebracht.
    »Ich sollte noch mal nach Roman und Calimero schauen«, sagte ich zu mir selbst und stieg aus dem Auto aus. Wehmütig sah ich zu ihm zurück, als ich ins Haus ging. Zwei fremde Vampire standen in der Eingangshalle und verbeugten sich vor mir. Sie waren wohl der Anhang eines hiergebliebenen Ältesten. So schick wie die aussahen, tippte ich auf Magdalena. Ich lächelte sie verlegen an und rannte zur Treppe nach oben. Minka saß auf der obersten Treppenstufe und ich hielt kurz an, um sie zu streicheln.
    »Ich fahre dir morgen mit meinem neuen superduper Auto ein Leckerchen kaufen«, versprach ich ihr.
    »Mau!« Das hieß wohl Danke.
    »Was hältst du von Thunfisch?«
    Sie sah glücklich aus und leckte über meine Hand.
    »Sehr gut.« Ich wuschelte noch einmal über ihr Fell und ging dann weiter zu Romans Zimmer. Im Flur stieg mir ein vertrauter Duft in die Nase. Die Härchen auf meiner Haut stellten sich auf und meine Augen füllten sich mit Tränen. Neben mir stand ein Wäschekorb mit Kleidung. Emilias. Ich ging auf die Knie und zog ein weißes Kleid heraus. Sie hatte Weiß geliebt und wie ein Engel darin ausgesehen. Ich wünschte, dass ich daran glauben könnte, dass sie jetzt einer war. Eine Träne kullerte von meiner Wange hinunter auf das Kleid. Ich rieb darüber und drückte es dann an mein Herz. Wer immer die Sachen aus Romans Zimmer geräumt hatte, derjenige war sich noch nicht sicher gewesen, was er damit tun sollte. Mir waren die Sachen leider hoffnungslos zu klein, also nahm ich den Korb und stellte ihn ein paar Schritte weiter vor Anastasijas und Melissas Tür. Meine Beine waren wie Blei, als ich zurück zu Romans Zimmer ging und vorsichtig die Tür öffnete. Ich konnte kaum glauben, was ich da sah. Roman saß eingehüllt in Decken auf dem Bett und wackelte mit seinem Finger für den kleinen Tiger, der immer wieder versuchte sich darin zu verbeißen.
    »Heiliges Frikadellenbrötchen«, staunte ich. Mein Sohn war als Tiger bereits richtig mobil. Roman sah zu mir auf. Sein Gesicht war leer, aber nicht verweint. Er lachte nicht, sondern schien vollkommen emotionslos. Der kleine Tiger drehte sich tapsig zu mir um.
    »Mnnnääää«, krächzte er mich vorwurfsvoll an, bevor seine Glieder sich streckten und bogen, bis schließlich wieder das kleine Baby auf Romans Bett lag. Er öffnete seinen Mund, als wolle er sagen: Ich habe Hunger.
    »Ja, ja, die Milchbar hat jetzt wieder geöffnet«, sagte ich lachend.
    »Ich habe ihm noch mal Blut gegeben«, nuschelte Roman und sah das Baby an. »Sein Gesichtsausdruck war wirr.«
    »Das ist sehr nett von dir.« Ich wollte ihn nicht schimpfen, doch eigentlich brauchte er im Moment all sein Blut. Dennoch dachte ich, dass ihm das Gefühl, gebraucht zu werden, im Moment sicherlich mehr Halt gab, als alles Blut der Welt. Ich nahm mein Baby und seine Sachen, die an Romans Kopfende lagen und beugte mich zu dem Vampir. Wirklich, ich konnte nicht anders, als ihm einen Kuss auf die Schläfe zu drücken. Die Träne, die ihm daraufhin über die Wange lief, brach mir das Herz.
    »Kann ich etwas für dich tun?«
    Er schüttelte den Kopf. Da mein Baby anfing zu protestieren und ich meinen hauseigenen Milchvorrat nicht unnütz verlieren wollte, machte ich mich auf den Weg, das Zimmer zu verlassen.
    »Miri?«, fragte Roman und ich stoppte. »Bringst du ihn mir morgen wieder?«
    Ich lächelte den Kleinen an und versuchte das Wasser aus meinen Augen zu blinzeln. Tief durchatmend drehte ich mich zu Roman um.
    »Jederzeit, wann immer du willst.«

KAPITEL 18

    Die Schreie meines Sohnes weckten mich in der Nacht. Ich tastete blind neben mich, in der Hoffnung, den geliebten, kühlen Körper zu finden. Nichts. Ich rieb mir die Augen und gähnte.
    Alles okay, hörte ich Elias in meinem Kopf, schlaf weiter .
    Hat er Hunger?
    Nein, Bauchweh.
    Oh, der arme kleine Wurm! Ich schob meine Beine zuerst

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