Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
von Krankenhäusern gegenüber neu gebauten Spenderstationen war, dass sie bereits vorhanden waren und überall gab es zumindest eines in der Nähe.
»Ich erwarte bis übermorgen eine Entscheidung der jeweiligen Regierungen.« Elias räusperte sich. »Wir würden übrigens immer noch unsere Ärzte zur Verfügung stellen. Ärzte, die Jahrhunderte Erfahrung ihr Eigen nennen und die den Menschen in der Behandlung von Krebs und Aids um Welten voraus sind.«
Erstaunte Augen sahen meinen Mann an, der abwehrend die Schultern zuckte und lächelte.
»Das war nur ein Vorschlag meinerseits. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob die Regierungen das Wissen dieser Ärzte absichtlich vor ihren Bürgern zurückhalten oder ob sie einfach vergessen haben, der Öffentlichkeit dieses Angebot preiszugeben.«
Wütende Stimmen murmelten im Raum.
»Ich finde, dass in einer freien Welt jeder entscheiden können soll, ob er sich von einem vampirischen Arzt behandeln lassen will oder nicht. Es gibt ein Beispiel, dass das gut funktionieren kann. Dr. Bruhns, Tochter einer menschlichen Frau und eines vampirischen Vaters, praktiziert seit einiger Zeit als Gynäkologin und hat auch der Königin geholfen, unseren Sohn heil auf diese Welt zu bringen.«
»Wann bekommen wir Bilder zu sehen?«, rief ein Mann plötzlich dazwischen. Elias und ich lachten.
»Ich wollte meiner Frau eigentlich nach dem Tod meiner Mutter und der Geburt unseres Sohnes noch etwas Zeit geben, sich zu erholen.« Liebevolle, schwarze Augen streichelten mich mit ihrem Blick. »Aber ich denke, dass sie bald für ein paar Fotos mit dem schönsten Baby der Welt bereit ist, oder?«
Ich wollte gerade etwas sagen, da fiel mir ein, dass ich mein Mikro noch ausgeschaltet hatte und behob dies schnell.
»Ich kann es kaum erwarten, jedem mein Baby zu zeigen. Er ist einfach atemberaubend – wie sein Vater«, sagte ich und lehnte mich schnell wieder zurück. Ja, ja, es war kitschig! Schuldig im Sinne der Anklage. Elias hob eine Hand von mir an seine Lippen und küsste sie mit geschlossenen Augen. Noch mehr Kitsch, oh je. Als er sie wieder öffnete, richtete er sich wieder an die Presse und schnaufte kurz verärgert.
»Jetzt ärgere ich mich nur, dass ich noch kein Bild von ihm hier habe.« Er sah gespielt vorwurfsvoll zu mir herüber.
»Schau mich nicht so an«, verteidigte ich mich lachend.
»Ich würde ihn jetzt so gerne herzeigen.« Wir beide wussten, dass das nicht möglich war. Die Blitzlichter könnten Calimero dazu bringen sich zu verwandeln. Dennoch spürte ich den Drang eines stolzen Elternteils, unser Kind zu zeigen und bewundernde Worte zu hören. Man sagt ja, dass alle Eltern denken, dass ihr Kind das süßeste sei, aber bei Calimero stimmte es wirklich! Das runde Gesicht, umrahmt von schwarzen Haaren und dazu diese großen, himmelblauen Augen, die einem direkt ins Herz sahen.
»Er wird mal viele Frauenherzen brechen«, seufzte ich laut.
»Oder die von Männern!«, warf Anastasija ein und Elias hatte sichtlich Schwierigkeiten, seine Mimik zu kontrollieren.
»Ähm ja«, sagte mein Mann und räusperte sich. Man sollte doch meinen, dass er keine Probleme mit Homosexualität haben sollte, wo doch seine heißgeliebte Schwester selbst am anderen Ufer stand. Das war wieder typisch Hetero-Mann! Solange sich Frauen küssten, kein Problem, aber wehe, wenn es zwei Kerle waren, dann rannten sie um ihr Leben.
»Kommen wir noch zum zweiten Punkt, den ich heute abklären wollte«, nahm Elias seinen Faden wieder auf. »Das Angebot bezüglich unserer Ernährung steht. Sollten Regierungen sich dagegen entscheiden, werden wir eben selbst Einrichtungen bauen müssen, wo Spender für ihr Blut reich belohnt werden. Bitte verstehen Sie aber, dass ich dann sehr alttestamentarisch reagieren werde. Die eine Hand wäscht die andere. Wenn die eine eben keine Lust hat, bleibt die andere ebenfalls auf sich alleingestellt. Soll heißen: Wir behalten uns das Recht vor, unseren heilsamen Speichel einfach im Mund zu behalten oder teuer zu verkaufen, um zum Beispiel das Geld für die Spender zu finanzieren.« Elias lachte über seinen kleinen Witz. Erwähnte ich schon mal, dass ich ihn liebe?
»Was ist mit der ärztlichen Versorgung durch Vampire?«, rief wieder jemand dazwischen.
»Die ist unabhängig davon, denn ich glaube, dass unsere talentierten Ärzte dazu beitragen werden, unsere Arten einander näherzubringen. Ich glaube, dass viele Menschen sehr dankbar wären, wenn ein Vampir ihr
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