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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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keine wirkliche Gelegenheit, dich zu fragen, ob du überhaupt etwas fühlen konntest?«
    Ich wusste nicht, wie ich ihm das beibringen sollte.
    »Es tut mir leid, dass ich dich so überanstrengt habe.«
    »Oh, das war keine Überanstrengung«, korrigierte ich ihn. Herrje, hatte er etwa die ganze Zeit gedacht, dass er mich einfach nur überfordert hatte? Er zog die Augenbrauen hoch. Ich verspürte genau wie bei Elias den Drang, sie zu küssen, damit er sie wieder senkte.
    »Aber wieso bist du dann zusammengebrochen?«
    »Ich habe Elias gespürt.«
    Roman riss die Augen erstaunt auf und hätte mich am liebsten durchgerüttelt, damit ich weitersprach.
    »Er hatte furchtbaren Durst und … und so starke Kopfschmerzen, dass ich sie nicht ertragen konnte.«
    Roman bekreuzigte sich und ging ein paar Schritte rückwärts. Seine Augen schimmerten.
    »Mein armes Kind, das wird mir Emilia nie verzeihen.«
    »Wir werden ihn finden, hörst du?«, drängte ich auf ihn ein. Melissa war bereits mit Anastasija auf der Suche. Doch ich befürchtete, dass der Regen seine Spuren verwischt hatte. Die Kopfschmerzen, die ich gefühlt hatte, verhinderten jegliche mentale Kontaktaufnahme. Die Abtrünnigen hatten ihm mit Sicherheit eine schwere Kopfverletzung zugefügt, damit er nicht um Hilfe rufen konnte. Der Gedanke, völlig hilflos zu sein, während er vielleicht … es klopfte an der Tür und Heinrich trat herein. Ich dankte ihm im Geiste dafür, dass ich diesen Gedanken nicht weiterführen konnte.
    »Ich wollte Euch nur mitteilen, dass die Villa wieder sicher ist, Eure Majestät.«
    Ich rutschte vom Tisch herunter.
    »Ist Melina wieder in Ordnung?«, murmelte ich erschöpft. Heinrich nickte.
    »Okay, dann wollen wir das Lager mal räumen.« Es war mir nicht wohl beim Gedanken, wieder in die Villa zu gehen, aber dort konnte ich einen Moment in Elias‘ und meiner Wohnung alleine sein und das war sehr verlockend.
    Vor der Villa war ein riesiger Menschenauflauf. Ich war nicht in der Lage, freundlich aus dem Autofenster zu lachen und zu winken, also klammerte ich mich an Calimero und vergrub mein Gesicht an seinem kleinen Körper. Er weinte und protestierte lauthals. Meine Unruhe begann auch ihn nervös zu machen.
    »Hatten wir Verluste in den eigenen Reihen?«, fragte ich Heinrich, als es einfach nicht weiterging und ich an alles außer Elias zu denken versuchte. Heinrich saß am Lenkrad und sah in den Rückspiegel zu mir. Durch die Fensterscheibe konnte ich Hunderte von Menschen und Kameras sehen, die alle versuchten einen Blick auf mich zu erhaschen. Ich konnte sogar einen Hubschrauber über uns Knattern hören. Mit Sicherheit beherbergte er die Kamera, die uns schon in der Nacht die Bilder der Villa geliefert hatte.
    »Nein, Eure Majestät«, antwortete Heinrich. Es war mir, als hätte er noch etwas sagen wollen, aber ich vermutete es war dasselbe, was mir durch den Kopf ging. Wir hofften beide, dass es dabei bleiben würde und auch Elias und Leire zu uns zurückfinden würden. Seufzend blickte ich an Calimero vorbei zum Fenster hinaus. Die Menschen da draußen machten mich krank. Konnten sie nicht über etwas anderes berichten und mich in Ruhe lassen? Ich kam mir vor, als stünde ich brennend unter ihnen und alles, was sie taten, war ihre Kameras auf mich zu halten. Endlich bewegte sich das Auto voran. Die Vampire am Tor hatten es geschafft die Presse beiseite zu drängen und wir bahnten uns unseren Weg zur Villa.
    Magdalena erwartete uns am Eingang. Ihre Haltung war wie immer königlich und ihr Gesichtsausdruck eiskalt. Das hellblaue Etuikleid, welches sich um ihre Hüfte schmiegte, ließ sie irgendwie ätherisch und zerbrechlich wirken.
    »Eure Majestät«, begrüßte sie mich mit einem Kopfnicken.
    »Magdalena! Wie geht es dir?« Meine Knochen fühlten sich beim Aussteigen aus dem Auto an wie Gummi. Alter, abgelatschter Gummi. Magdalena seufzte und versuchte sich an einem Lächeln.
    »Ich bin in Sorge um Seine Majestät.«
    Ich nickte und presste die Lippen aufeinander, damit mein Kinn nicht zitterte. Eigentlich wollte ich ohne ein weiteres Wort an ihr vorbeigehen, doch sie sprach weiter.
    »Wir haben Besuch, Eure Majestät.«
    Och nee, konnte man nicht mal fünf Minuten in seiner Wohnung weinen, um danach mit klarem Verstand einen Plan auszutüfteln?
    »Wer?«, jammerte ich und bemerkte, wie mein Bruder sich neben mich stellte. Er war mit Mama und Papa im Auto hinter uns gewesen. Der Nachrichtenhubschrauber kreiste immer noch über

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