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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Frauenärztin.
    »Wenn Ihr Euch den Rest der Schwangerschaft schont, ja.«
    »Dann gibt es keinen Grund, ihn zu verängstigen.« Diesen Satz musste ich aus mir herauswürgen, denn außer meinem Bruder gab es im Moment nur eine Person, die ich sehen und bei mir haben wollte: Elias. »Ich möchte mit David reden.«
    Roman nickte und erhob sich. Als er die Tür öffnete, sprang mein Vater vom Bett und lief hinaus. Roman sah Papa nach und blickte dann zu seiner Tochter. Liebevoll küsste er ihren Kopf und hob sie in seine Arme. Anastasija quengelte kurz, kuschelte sich dann aber an die Schulter ihres Vaters. Herrje, wie lange war ich weggetreten?
    »Ich schicke ihn dir herein.« Damit verschwand Roman mit Ana und ich sah zu meiner Ärztin.
    »Ihr habt Blutungen, Eure Majestät. Ich habe Euch an den Tropf gehängt.«
    Ich sah von der Nadel in meiner Hand hoch zum Beutel.
    »Es ist ein Mittel, welches verhindert, dass ihr vorzeitig Wehen bekommt.« Sie kam etwas näher und streichelte mit einem Daumen über meine Hand. »Ich fürchte, Ihr müsst den Rest der Schwangerschaft überwiegend liegend verbringen.«
    »Aber ich darf wieder nach Hause?«
    »Morgen früh.« Sie nickte. Ich strich mir durch die Haare und atmete tief durch.
    »Wie viel Uhr haben wir eigentlich?«
    »Es sind drei Uhr morgens, Eure Majestät.«
    »Oh je.«
    Die Tür öffnete sich und mein Bruder blieb im Türrahmen stehen. Ich streckte meine Arme nach ihm aus.
    »David!«
    Dr. Bruhns wich ein paar Schritte zurück.
    »Ich werde Euch alleine lassen. Ruft, wenn Ihr mich braucht.« Die Ärztin schob sich an meinem Bruder vorbei und warf mir noch einen ermutigenden Blick zu.
    »Komm zu mir«, bat ich David, welcher sich aber nur zögernd näherte. Er sah furchtbar aus. Seine Haare standen in alle Richtungen ab und unter seinen rot geriebenen Augen lagen tiefe Schatten. Ich versuchte ihn anzulächeln.
    »Was hast du gemacht?«, fragte ich bei seinem Anblick. Sein Subway-to-Sally-T-Shirt war an einer Seite ganz nass.
    »Ich«, stammelte er und zog daran, um es sich anzusehen, »mir wurde schlecht, als ich gesehen habe, was mit meinem anderen Ich geschehen ist.«
    »Du meinst …«
    »Ich habe vor einigen Tagen geträumt«, unterbrach er mich, »dass mir als Falke etwas zugestoßen sei. Ich bin plötzlich vom Himmel gefallen und alles wurde Schwarz um mich herum. Seitdem habe ich diese Kopfschmerzen und kann mich nicht mehr verwandeln.« Er versuchte seine Gesichtszüge zu kontrollieren. Ich hatte das bei David schon länger nicht mehr gesehen, aber ich wusste, dass er mit den Tränen kämpfte.
    »Miriam, ich wollte dir keine Angst machen. Wenn ich gewusst hätte, dass er … da … liegt …«
    Mir kamen die Tränen. Meinen Bruder weinen zu sehen, brach mir das Herz und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich eines meiner Tiere verlieren würde. Ich hatte bis dato nicht mal gewusst, dass das möglich war. Zitternd suchte mein Bruder meine Nähe und setzte sich zu mir aufs Bett, um sein Gesicht in meiner Halsbeuge zu vergraben. Er roch nach Erbrochenem, wovon mir furchtbar schlecht wurde, aber das war mir egal. Ich drückte ihn fest an mein Herz, froh, dass er lebte. Gleichzeitig bekam ich allerdings Gänsehaut, weil ich nun wusste, wie es werden würde, wenn er irgendwann diese Welt verließ. Ich begann zu zittern, denn eins war mir klar, das könnte ich nicht ertragen. Davids Weinen verwandelte sich in ein unbeholfenes Lachen. Er hob seinen Oberkörper und sah meinen Bauch an.
    »Da habe ich ja ein ganz schönes Durcheinander angerichtet.«
    »Wieso hast du niemandem davon erzählt?«, sagte ich mit schwacher Stimme.
    »Ich wollte keine unnötige Panik verbreiten.« Er atmete tief durch. »Im Nachhinein wäre es besser gewesen.« Seine warmen Hände fanden meinen Bauch und rieben liebevoll darüber. »Warum musstest ausgerechnet du ihn finden?«
    »Eigentlich war es Minka.«
    »Sie wollte mich aber nicht fressen, oder?« Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Nein, ich glaube, sie hat gerochen, um wen es sich da handelt.«
    »So schlau ist höchstens ein Hund.«
    »Keine Ahnung, jedenfalls hat sie Ana und mich zu deinem Falken geführt.«
    David wich meinem Blick aus und eine Träne rannte seine Wange hinunter.
    »Ich frage mich, warum das ausgerechnet mir passiert? Was habe ich falsch gemacht?«
    »Ich weiß es nicht«, wisperte ich. »Vielleicht können unsere Tiere vor uns sterben?«
    David schüttelte den Kopf.
    »Wir sollten

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