Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
zurück.«
David sah mich flehend an, aber ich schüttelte meinen Kopf. Diese Reise war wichtig. Elias‘ Besuch in den USA war sehr gut angekommen und ich war mich sicher, dass wir ein kleines Stückchen vorangekommen waren.
»Aber erkläre mir mal, was Miriam mit deinem Falken meint?«
Ich sah meinen Bruder panisch an und hoffte, dass er Elias nicht alles erzählen würde.
»Ich konnte mich seit Tagen nicht mehr wandeln und deine Katze hat einen toten Falken im Park gefunden. Die Vampire im Orden haben mich und das Tier untersucht und festgestellt, dass es an einem Hirntumor gestorben ist. Es besteht kein Zweifel daran, dass es mein Falke war, den Minka gefunden hat.«
»Du bist krank, David?« Elias klang entsetzt, panisch und aufgebracht.
»Nein, keine Angst. Sie haben keinen Tumor bei mir gefunden und vermuten, dass mein Tiergeist sich für mich geopfert hat.«
Elias atmete erleichtert auf. »Und jetzt kannst du dich nicht mehr wandeln?«
David schüttelte den Kopf, auch wenn Elias das nicht sehen konnte.
»Nein«, half ich meinem Bruder, »das Tier ist tot und aus seinem Körper verschwunden.«
Elias sagte nichts, doch ich spürte intuitiv seine Verzweiflung. Er wollte nach Hause.
»Aber mach dir keine Sorgen«, setzte ich wieder an, »David und ich liegen die ganze Zeit im Bett und ich bewege mich nur zum Essen, zur Toilette und nachher zum Hechelkurs. Alle anderen Untersuchungen macht Dr. Bruhns hier. Du musst dir also um mich und Calimero keine Sorgen machen. Zurzeit ist er ein kleiner Tiger und tigert durch meine Gebärmutter.« Ich versuchte so gut gelaunt wie möglich zu klingen.
»Du bleibst freiwillig liegen?« Sein Misstrauen war nicht unbegründet. Freiwillig hätte ich das wirklich nicht getan.
»Na ja, David hat immer noch Kopfweh und so langsam ist der Bauch doch recht anstrengend, also liegen wir hier so herum. Anastasija versorgt mich zwar liebevoll, aber der Papa, der der werdenden Mama den Bauch einreibt und sie auf Händen trägt, fehlt hier doch.« Ich fragte mich ernsthaft, wie alleinstehende Frauen eine Schwangerschaft meisterten. Alle Achtung und Hut ab!
»Ich vermisse dich.« Dieser Satz war nicht einfach so dahingesagt. In diesen drei Worten hatte Elias so viel Schmerz und Sehnsucht transportiert, dass Calimero mich fest in den Bauch trat. Ganz so, als wollte er sagen: Blöde Kuh, hol meinen Papa zurück!
»Dein Sohn boxt mich«, sinnierte ich vor mich hin und bemerkte meine Dummheit erst, nachdem ich es bereits herausgeplappert hatte.
»Er … er … tritt dich?«
SHIT!
»Ja, tut mir leid.« Ich hörte, wie er tief durchatmete. Dass Calimero mich bereits trat, hatte er noch nicht gewusst. »Sei nicht traurig, dass du das erste Treten verpasst hast, ja?«, flehte ich, obwohl ich wusste, dass es sinnlos war. David erhob sich und lächelte mir tapfer zu.
»Ich lasse euch mal allein«, flüsterte er. Ich nickte ihm zu und legte das Handy wieder an mein Ohr. Zusammen mit Elias‘ Kissen kuschelte ich mich ins Bett.
»Du klingst gar nicht gut, Liebling«, stellte ich fest, nachdem ich mit ihm alleine war. »Ich kann dir versichern, dass hier alles soweit in Ordnung ist, aber du machst mir Sorgen.«
»Ich bin nur müde, ich kann ohne dich nicht schlafen. Ständig wache ich auf, weil ich glaube dich atmen zu hören. Dann versuche ich mich vergebens an ein lebloses Kissen zu kuscheln. Die Enttäuschung darüber, dass ich es mir nur eingebildet habe, bricht mir jedes Mal das Herz. Ich mag meine Augen schon gar nicht mehr schließen, weil ich dich dann immer sehe und es mir weh tut, dass ich dich nicht berühren kann.«
Tränen rannten meine Wangen herunter. Scheiß Schwangerschaftshormone!
»Sei tapfer, Liebling. Ich bin in Gedanken immer bei dir.« Ich holte tief Luft und lauschte Elias‘ Atem. »Es tut so gut, deine Stimme zu hören.«
»Dito.«
»Was steht heute bei dir an?«
»Ich sitze im Flieger nach Russland.«
»Cool, aber hey, Finger weg von den Frauen! Da soll es ja angeblich die schönsten der Welt geben.«
Elias lachte leise und ich bekam Gänsehaut, weil es so schön klang.
»Keine Sorge, der kleine Pitbull neben mir passt schon auf.«
»Melissa?«, gluckste ich.
»Ja.«
»Stell mal dein Handy auf Laut bitte.«
»Sie hört dich.«
»Hallo Süße!«, begrüßte ich meine Schwägerin.
»Hallo, Eure Majestät.«
»Würdest du mir einen Gefallen tun?«
»Natürlich, was wünscht Ihr?«
»Meinem Liebling geht es nicht gut, wärst du so lieb ihn ein
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