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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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aussandte.
    Rod schrie und fluchte und versuchte, den Zombie abzuschütteln. Doch der packte das Kind am Nacken, zerrte es aus der Tragevorrichtung und sprang, ein triumphierendes Heulen ausstoßend, mit seiner Beute von Rods Rücken. Mit grotesk aufgeklapptem Kiefer stand er da und starrte Ondragon an, das Mädchen wie eine kaputte Puppe brutal am Hals haltend. Speichel quoll aus seinem aufgerissenen Mund und troff in glänzenden Fäden auf seine knochige Brust, die in löchrigen Lumpen steckte. Gurgelnde Laute drangen aus seiner Kehle, und die rosa Zunge wälzte sich hin und her wie ein Wurm.
    Ondragon ließ die abscheuliche Gestalt nicht aus den Augen, bereit, jeden Moment abzudrücken, falls sie sich bewegte. Aber noch stand Rod zu dicht hinter ihr. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, wie die Madame im Spalt zwischen den Felszwillingen erschien und erstarrte. ZOMBIE, schienen ihre Lippen vor Entsetzen zu formen, doch sie brachte kein Wort heraus.
    Im selben Moment hob der Zombie das Kind vor sich am ausgestreckten Arm hoch, als präsentiere er eine Trophäe, ein satanisches Glitzern in seinen fahlen Pupillen. Mit Grausen erkannte Ondragon, dass das Mädchen die Augen geöffnet hatte und ihn stumm flehend ansah.
    Er zielte auf den Zombie, der einige Schritte auf ihn zu machte und laut stöhnte: „Chrrineeee, chrineeee!“
    „Ja, los komm zu mir, du Scheusal! Du Satan aus der Hölle! Los! Komm!“, schrie er zurück und kniff sein schmerzendes Auge zu. Er sah den Zombie weiter auf sich zuwanken, das Mädchen in der Hand. Die Kreatur machte einen Schritt nach rechts und schließlich noch einen. Sie wollte ihn umschleichen wie eine verhungerte Raubkatze! Doch damit unterschrieb sie ihr Todesurteil.
    „ Say good bye, bloody bastard! “, flüsterte Ondragon und legte seinen Finger auf den Abzug des M 16.
    Doch da peitschte ein anderer Schuss durch die Nacht, und Ondragon sah voller Erstaunen, wie der Hinterkopf des Zombies in einem roten Sprühregen zerplatzte. Der Griff der knochigen Hand um den Hals des Mädchens löste sich und gab es frei, kurz bevor der dürre Körper nach hinten überkippte und dumpf auf den steinigen Untergrund schlug.
    Sprachlos schaute Ondragon zu Rod. Doch nicht er hatte eine Waffe gezogen.
    Hinter ihm stand die Madame und hielt das Gewehr, das sie für Rod getragen hatte, noch immer auf den toten Zombie gerichtet.
    Rod wandte sich um. „Bei den Eiern von Jesse James, was für ein guter Schuss! Jetzt bin ich zwar auf dem rechten Ohr taub, aber alle Achtung, Mari-Jeanne.“
    Die Angesprochene ließ das M 16 sinken, ohne die Miene zu verziehen. „Danke“, sagte sie schlicht und trat hinter Rod hervor. Mit federleichten Schritten ging sie zu der Zombieleiche, kniete sich hin und schloss das Mädchen sanft in ihre Arme.
    Ondragon, der immer noch ganz baff war, verfolgte jede ihrer katzengleichen Bewegungen mit seinem Blick.
    „Jesus, Sie sind eine wahre Lady Sureshot ! Wo haben Sie das gelernt?“ Lachend ging Rod neben der Madame in die Hocke und sah auf den Leichnam.
    „Sehen Sie sich um, dies ist mein Land, ich bin hier aufgewachsen“, hörte Ondragon sie antworten. „Es ist immer gut, wenn man sich zu verteidigen weiß. Aschhh, mon Cher, aschht. Tout se byen! “ Liebevoll strich sie dem Mädchen über den Kopf, das begonnen hatte, schwach zu wimmern.
    „ Se Papa. Se Papa! Li fè move! Li Zombie!“ , klagte das Mädchen immer wieder.
    „Sie sagt, dass das dort ihr Vater ist“, übersetzte die Madame. „Er ist gefährlich. Er ist ein… Zombie.“
    Ondragon schüttelte seine Starre ab und trat zu seinen Begleitern.
    „ Li pa fe move! Li mò. Ma Ti. Mwen regret sa“ , beruhigte die Madame das Kind mit leisen Worten.
    Das sah mit großen Augen zu ihnen auf und sagte: „Mwen swaf anpil.“
    „Sie hat Durst. Ich habe ihr gesagt, dass ihr Vater tot ist und sie keine Angst mehr zu haben braucht.“ Die Madame hielt ihr die Flasche an den Mund, und das Mädchen trank.
    „ Kouman ou rele? “, fragte sie, als die Kleine genug getrunken hatte.
    „ Me rele Christine. Christine Dadou.“ Schüchtern blinzelte das Kind ihnen entgegen.
    Die Madame warf Rod einen bedeutungsvollen Blick zu, der nachdenklich vor sich hinmurmelte.
    Indessen starrte Ondragon über die Schulter seines Freundes hinweg auf den toten Mann. Konnte das tatsächlich sein? Hatte er über all die Zeit die Madame zu Unrecht verurteilt? War das ein … Zombie? Er blickte der dürren Gestalt ins totenkopfgleiche

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