Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)
Gesundheitsamt hat gegen Darwin Inc. ermittelt, aber am Ende konnte ihnen nichts nachgewiesen werden. Auch eine Gruppe unabhängiger Wissenschaftler von der Boise State University hat den Pilz untersucht und wollte herausfinden, ob er nicht doch aus den Darwin-Laboratorien stammt. Diese Gruppe stand kurz vor dem Durchbruch, als der Chef des Ganzen, ein gewisser Dr. Brouwers, unerwartet bei einem Autounfall starb. Kurz darauf wurden die Forschungen aus unerfindlichen Gründen eingestellt. Na, wonach sieht das wohl aus?“
„Darwin Inc. hat den unbequemen Doktor beseitigt, damit er ihnen nicht auf die Schliche kommt. Und aus Angst vor weiteren Repressalien oder gar Todesfällen stellte seine Gruppe die Forschungen ein. Ziel erreicht! Sie haben die Leute zum Schweigen gebracht.“ Plötzlich verengten sich Rods Augen zu schmalen Schlitzen, so als wolle er mit seinen Lidern die eisigen Blitze aufhalten, die unkontrolliert daraus hervorzuschießen begannen. „Willst du etwa damit andeuten“, flüsterte er bedrohlich, „dass diese Hunde auch meine Mailmen beseitigt haben?“
„ Gotcha! Darwin Inc. hat deine Leute für die Versiegelung engagiert und sie als mögliche Mitwisser hinterher beseitigt. Kreativ, wie sie waren, haben sie die Aktion als Voodoo-Zauber getarnt, was mich zugegeben noch immer etwas irritiert, aber wer weiß, mit welchen Leuten aus der Beseitigungsbranche die zusammenarbeiten.“
„Diese Bastarde! Wenn ich die in die Finger bekomme, werden sie es noch bereuen, sich mit mir angelegt zu haben … Ecks, du kennst doch einen guten Auftragskiller?!“
„Beruhige dich, Rod! Genau das meinte ich. Bleib cool.“ Es war ja nicht so, dass er seinen Freund nicht verstehen konnte. Auch ihn hätte es in seiner Berufsehre gekränkt, derart ausgenutzt und verraten zu werden. Aber sie mussten jetzt einen kühlen Kopf bewahren.
„Ecks, dieses Pack hat drei, ach was, vier meiner besten Männer umgelegt, wenn wir Bolič dazu zählen. Dafür werden sie büßen!“
„Ich bin ja ganz deiner Meinung, aber wir werden diese Scheißkerle schon drankriegen.“ Ondragon tippte auf die Mappen auf seinem Schoß. „Dafür brauchen wir bloß einen ausgeklügelten Plan. Und der erfordert Zeit. Können wir uns darauf einigen, dass ich die bekomme?“
Rod biss knurrend die Zähne aufeinander. „In Ordnung, aber nur, weil ich es dir versprochen habe!“
„Gut, dann gehe ich jetzt duschen. Drei Tage in denselben Klamotten! Die beginnen allmählich zu miefen.“ Er zwinkerte seinem Freund zu und erhob sich.
Erleichtert, endlich aus der Flugbahn der Eisblitze zu entkommen, ging Ondragon in der Flugzeugkabine nach hinten und öffnete die Tür, hinter der sich ein voll ausgestattetes Duschbad befand.
32. Kapitel
17. Februar 2010
New Orleans
13.45 Uhr
Nachdem sie in Houma gelandet waren, fuhren die drei zusammen mit dem mittlerweile wieder bewusstlosen Mädchen in Ondragons Mustang nach New Orleans zum Haus der Madame in der Ursulines Avenue, das sie abseits ihres Voodoo-Ladens bewohnte. Sie hatte es den beiden Männern freundlicherweise als Quartier für die nächsten Tage angeboten.
Ondragon parkte den Wagen auf der Straße vor dem Haus. Es war Aschermittwoch und so totenstill im French Quarter, als hätte eine Hurrikan-Warnung die Anwohner dazu veranlasst, es fluchtartig zu verlassen. Fehlten nur noch die vernagelten Fenster und Türen.
Bestens, dachte Ondragon, sie hatten den Karneval optimal verpasst. Zum Glück waren auch die Reinigungskarawanen längst durch die Gassen gefahren und hatten die Müllberge vom Fat Tuesday beseitigt. Er stieg aus und sah sich aufmerksam in der geisterhaft leeren Straße um, während Rod die kleine Christine aus dem Wagen hob und sie schnell durch ein Eisentor in einen dicht bewachsenen Innenhof brachte. Am rückwärtigen Ende des schmalen Gartens stiegen sie zu der Veranda eines zweistöckigen Hauses hinauf, das in weiß und altrosa gestrichen war. Hohe Fenster mit hellgrünen Läden und weiße Säulen schmückten die Fassade. Die Madame zückte einen altmodischen Schlüssel und öffnete die zweiflügelige, verzierte Tür, die Einlass in eine große, dämmrige Eingangshalle gab.
„Wow!“, rief Rod aus. „Das ist aber mal eine feudale Hütte.“ Er bestaunte die Freitreppe, die sich vom Salon aus auf eine Galerie hinaufschwang. Möbel aus dunklem Holz flankierten die Wände mit Tapeten aus der französischen Kolonialzeit, und kunstvoll gearbeitete Türen mit eingesetzten
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