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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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Glasfenstern führten in die drei Räume des Untergeschosses. Auf dem Boden lagen dicke orientalische Teppiche, welche die Schritte dämpften. Alles wirkte, als sei die Zeit stehengeblieben. Und nichts wies darauf hin, dass eine Voodoo-Priesterin dieses Haus im großartigen American-Townhouse-Stil bewohnte.
    „Ich habe definitiv den falschen Job!“, scherzte Rod und pfiff durch die Zähne, als er den ausladenden Kristallleuchter über sich an der Decke erblickte. Der Lüster war nicht eingeschaltet, aber seine geschliffenen Kristallprismen glitzerten trotzdem im Licht, das durch die offenen Türen des Obergeschosses fiel.
    Wahrlich ein prachtvolles Domizil, dachte Ondragon, nachdem er seinen Blick über die Einrichtung hatte schweifen lassen.
    „Ihre Zimmer sind oben“, sagte die Madame und schritt, einer kreolischen Königin gleich, die Freitreppe empor. Sie hatte sich im Flugzeug ebenfalls frisch gemacht und trug nun wieder ein elegantes Outfit à la Sex in the City .
    Am ersten Zimmer wies sie auf das antike Bett und sagte: „Rod, seien Sie so lieb und bringen Sie das Mädchen dort hinein. Ich werde mich gleich um sie kümmern. Ich kenne einen guten Arzt, der keine Fragen stellt.“
    Rod tat, wie ihm geheißen, und legte Christine auf die weichen Decken. Danach führte die Madame die beiden Männer zu ihren Zimmern. „Das Bad befindet sich gegenüber der Treppe, Sie finden dort alles, was Sie brauchen, Messieurs. Zu essen bekommen Sie unten in der Küche. Um vier Uhr nachmittags kommt meine Haushälterin Camille und bereitet Ihnen etwas zu. Falls Sie noch etwas benötigen, teilen Sie es bitte Camille mit. Ich ziehe mich jetzt zurück und versorge die Kleine.“
    „Danke, Mari-Jeanne“, sagte Rod artig. „Wir sehen uns später.“
    „ À bientôt “, entgegnete die Madame mit einem Lächeln und verließ die Galerie.
    „Nicht schlecht, was?“, meinte Rod, als sie alleine waren und wies auf die offenen Zimmertüren.
    Ondragon zuckte mit den Schultern. Ihm war aufgefallen, dass die Madame wieder in ihren frankophonen Modus umgeschaltet hatte. Vielleicht hing das ja mit dieser Stadt zusammen und nicht mit ihm, dachte er und prüfte den Blick aus dem Fenster. Zu sehen war nur die fensterlose Backsteinwand des Nachbargebäudes und ein schmaler Weg, der zwischen den Häusern hindurchführte. Fluchtweg: sechs minus. Aber was soll’s. Im Haus einer Voodoo-Queen sollte man sich vor dem Eindringen übel gesonnener Geister schließlich sicher fühlen können.
    „Ich glaube, wir halten erstmal ein kleines Nickerchen ab, bevor wir uns Gedanken darüber machen, wie es weitergeht. Ich bin ganz schön geschafft.“
    „Okay.“ Rod gähnte und streckte die Arme über den Kopf. „Weck mich in einer Stunde, ja?“
    Ondragon sah auf die Uhr. „In Ordnung“, sagte er, schloss die Tür und zückte sein frisch aufgeladenes Handy. Bevor er sich hinlegte, musste er unbedingt Charlize informieren.
    Seine Assistentin hob nach dem zweiten Klingeln ab.
    „Chef?“
    „Hey Charlize, wir sind jetzt wieder in New Orleans, im Haus von Madame Tombeau.“
    „Oh, das ist wunderschön, nicht wahr?“
    „Woher weißt du das?“, fragte Ondragon verdutzt.
    „Sie hatte mich zu sich eingeladen, als du verschwunden warst, im Sumpf.“
    „Ah, verstehe. Nun, es ist tatsächlich ganz nett. Charlize, ich rufe an, weil es wichtige Neuigkeiten gibt! Das Labor in der Mine war sehr aufschlussreich.“ Er berichtete von den Ergebnissen der abgeschlossenen Operation.
    „ Kuso , diese Schweine!“, erwiderte Charlize, nachdem er geendet hatte. „Menschenversuche, das hätte ich nicht gedacht.“
    „Ich auch nicht. Aber Darwin Inc. arbeitet offensichtlich mit allen schmutzigen Tricks und geht, wenn es sein muss, auch knallhart über Leichen.“
    „Du glaubst also auch, dass sie die Mailmen beseitigt haben?“, fragte Charlize.
    „Ja. Deshalb sei bitte vorsichtig, es scheint, als würde Darwin Inc. alle Elemente beseitigen, die eine Gefahr für sie darstellen könnten.“
    „Da wir gerade davon sprechen, Paul- san . Seit gestern sind einige Typen hinter mir her. Sie haben mich aber noch nicht bedroht, sie beschatten mich nur. Allerdings sehr auffällig, als ob sie mich warnen wollen. Sie stehen in einem Auto vor der Tür meines Hotels und warten. Ich habe so getan, als hätte ich sie noch nicht bemerkt, was gar nicht so einfach war.“
    „Okay, am besten, du wechselt noch heute das Hotel. Und benutze dafür deinen Decknamen.“
    „Chef,

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