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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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die Tüte mit den Anti-Zombiekräutern und verließ mit großen Schritten den Laden. Diese gekünstelte Geheimnistuerei ging ihm gewaltig auf die Nerven. Voodoo, Hoodoo, Schmoodoo! Er kam sich vor wie in einem afrikanischen Ammenmärchen.
    Um sich abzureagieren, setzte er sich als einziger Gast in eine Bar und bestellte ein großes Bier. Die Jukebox verstummte und Ondragon genoss die Ruhe, während das kühle Getränk seine Kehle hinabrann. Über seinem Kopf versuchte der Ventilator die schwüle Luft zu zerschneiden, in der der Geruch nach Regen und Fäulnis mitschwang. Draußen wurde es schlagartig dunkel, als Gewitterwolken sich vor die Nachmittgassonne schoben. Wenig später prasselte der Regen auch schon auf die heiße Straße und setzte sie binnen Sekunden unter Wasser.
    Na toll, dachte Ondragon und bestellte sich ein zweites Bier, das ihm der Barkeeper über den Tresen reichte und danach der Jukebox einen Tritt gab.
    „Verfluchtes Ding! Eben ging es doch noch!“
    Ist eigentlich ganz schön so, sinnierte Ondragon und lauschte mit halbgeschlossenen Augen dem beruhigenden Geräusch des Regens, in das sich ein an- und abschwellendes Rauschen mischte, immer wenn ein Auto vor der offenen Tür vorbeiglitt. Noch war die Bourbon Street nicht für Fahrzeuge gesperrt, das würde erst nach Sonnenuntergang geschehen.
    Allmählich drang kühlere Luft in die Bar und Ondragon entspannte sich. Draußen huschten leichtbekleidete Touristen über den Bürgersteig, der nur zum Teil von den Balkonen überdacht war. Wie aus mittelalterlichen Wasserspeiern rauschte das Wasser durch die Löcher in der Regenrinne auf die Straße, und wer nicht aufpasste, nahm eine unfreiwillige Dusche. Ondragon grinste, als ein junges Pärchen im schützenden Eingang der Bar Halt machte und sich leidenschaftlich küsste, nass von Kopf bis Fuß. Immer mehr Passanten stellten sich unter und warteten das Ende des Regens ab. Die Leuchtreklame illuminierte ihre Silhouetten in allen Farben des Regenbogens. Plötzlich entstand eine Bewegung in der Gruppe vor der Tür. Ein Mann drängelte sich zwischen den wartenden Menschen hindurch. Er schien so früh am Nachmittag schon sturzbetrunken und torkelte unbeholfen. Mit starrem Blick wankte er am Eingang vorbei und wandte kurz seinen Kopf. Für den Bruchteil einer Sekunde blickte er in die Bar.
    Ondragon sprang auf und blinzelte verdutzt.
    War das möglich?
    Er lief zur Tür, doch der empörte Barkeeper hechtete ihm hinterher und hielt ihn am Ärmel zurück.
    „He, Freundchen, erst bezahlen, dann gehen!“
    Ondragon griff in die Tasche, drückte dem Mann hastig eine Zwanzigdollarnote in die Hand und tauchte in die Menge vor der Tür ein. Auf Zehenspitzen sah er sich über die Köpfe der Menschen hinweg um, doch der schwankende Mann war verschwunden.
    Ondragon trat hinaus auf die offene Straße in den Regen, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Augenblicklich war er nass bis auf die Haut, Wasser rann ihm in Mund und Augen. Ein Blitz erhellte jäh das trübe Zwielicht der Bourbon Street, aber leider konnte auch das Himmelsleuchten nicht helfen, die rätselhafte Erscheinung zu finden, die er vor wenigen Minuten noch angestarrt hatte. Der Typ hatte zwar eine Sonnenbrille getragen und auch sonst war in der Menschenmenge nicht viel von ihm zu erkennen gewesen …
    Es war unmöglich – und doch hatte Ondragon es erkannt.
    Das blasse Gesicht des Bosniers.

    Der Portier des Royal Sonesta Hotels blickte den Gast mitleidig an, der ganz offensichtlich New Orleans‘ innigen, aber feuchten Kuss zu spüren bekommen hatte, und murmelte nur zurückhaltend sein „ Good evening, Sir. “
    Ondragon stapfte grußlos an ihm vorbei durch die Lobby und begab sich ohne Umweg in sein Zimmer, wo er eine warme Dusche nahm. Er beruhigte sich erst wieder, als er wenig später im Bademantel auf dem Bett saß und die Stimme seiner Assistentin am Telefon hörte.
    „Chef, ich wollte dich gerade anrufen. Ich habe mir die Videobänder des Hotels angesehen! Es war nicht besonders schwer, den Angestellten des Überwachungsdienstes dazu zu überreden.“
    Ondragon verzog amüsiert dem Mund. Ihre Argumente waren schon immer recht überzeugend gewesen. Lebhaft konnte er sich vorstellen, wie der Hotelangestellte hoffnungslos in ihrem Weltklasse-Dekolleté versunken war. Am Ende hatte er womöglich gar nicht kapiert, was mit ihm geschehen war. Ondragon beneidete ihn beinahe darum. „Sehr gut, und was hast du in Erfahrung bringen

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