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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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Zombie war?“, fragte Ondragon.
    Die Madame sah ihn an. „Selbstverständlich steht es Ihnen frei, daran zu glauben oder auch nicht, Monsieur. Aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es sich bei dem Mann durchaus um einen Zombie gehandelt haben könnte! Sie haben doch selbst gesehen, wie er sich bewegt hat. Das war typisch. Dieses Wanken und Schlurfen, scheinbar orientierungslos, aber in einem unheimlich schnellen Tempo. Zombies haben mehr Kraft als normale Menschen. Ihr Körper ist das Einzige, was noch funktioniert, deshalb konzentriert sich ihr ganzes Sein nur noch auf das Körperliche. Außerdem waren Sie es, Monsieur, der gesagt hat, Sie hätten ihn zuvor tot im Haus vorgefunden. Dafür gibt es nur eine Erklärung. Der Bokor hat den Mann zum Zombie gemacht!“
    Ondragon verzog das Gesicht. Er weigerte sich noch immer, diesen Spuk zu glauben, obwohl ihm eine Tatsache äußerst stutzig machte. Er presste die Lippen zusammen und sah in die Runde. Schließlich sagte er zögerlich: „Da gibt es noch etwas, das mir aufgefallen ist, bevor ich bewusstlos wurde. Der Arm, der mich gewürgt hat, trug das Bugs-Bunny-Tattoo, das alle Mailmen von DeForce haben.“
    „Aber damit haben wir doch den Beweis“, rief Charlize aus. „Stern ist der Zombie. Und er arbeitet für die Entführer. Das ist doch möglich, oder nicht?“ Sie sah die Madame an, die nickte.
    „Ein Zombie macht das, was sein Herr ihm befiehlt“, bestätigte die Priesterin. „Er könnte durchaus ein Werkzeug dieser Leute sein.“
    Ondragon schüttelte den Kopf. „Es könnte jeder gewesen sein, der dieses Tattoo hat. Jeder Mailman. Theoretisch auch Bolič, ich habe Bugs auch bei ihm gesehen.“
    „Aber Bolič ist in Tucson“, gab Charlize zu bedenken. „Wie soll der hierhergekommen sein? Und dann noch als Zombie.“
    „Der Mann mit dem Zylinder hat ihn nach New Orleans gebracht. Baron Samedi!“, sagte Ondragon scherzhaft mit unheimlicher Stimme.
    „Das könnte natürlich sein“, überlegte Charlize ernsthaft.
    Ondragon sah seine Assistentin tadelnd an. „Jetzt mach aber mal halblang! Du glaubst doch nicht wirklich an diesen Humbug?“
    „Mari-Jeanne hat es mir erklärt. Es ist ein Pulver aus verschiedenen Zutaten, mit dem man Menschen zu willenlosen Sklaven machen kann. Ein Gift.“
    „Ein Gift, das nicht tötet, sondern nur scheintot macht?“, warf er bissig ein.
    „Das coup poudre kann Krankheit bringen oder den Tod! Und nach dem Tod benötigt man Magie, um den Toten wieder aufzuwecken“, erklärte die Madame sachlich.
    Ondragon warf beide Hände an den Kopf. „Ich glaub es nicht, dass ich über so etwas diskutiere!“
    „Aber das Pulver war in all diesen Briefen“, fuhr Charlize unbeirrt fort. „Das ist sicher. Warum sollte das also nicht funktionieren? Irgendjemand macht die Mailmen mit einem Gift zu Zombies und benutzt sie. Warum er das macht, müssen wir herausfinden. Aber es könnte doch sein, dass Stern und die Verschwundenen, Ellys und Green, bei dem Job in Haiti etwas gesehen haben, das sie besser nicht hätten sehen sollen. Und Bolič ist ein Kollateralschaden. Er hat seine Nase zu tief in den Fall gesteckt und ist den Hintermännern zu dicht auf die Pelle gerückt, deshalb haben sie ihn aus dem Weg geräumt. Vielleicht sind es Leute von dieser Firma aus Oregon, die dahinterstecken.“
    „Und warum bin ich dann nicht auch zum Zombie geworden? Ich bin denen doch ebenfalls zu nahe gekommen und ich hatte Kontakt mit dem Pulver“, warf Ondragon ein.
    „Sie hatten Glück!“, mischte sich die Priesterin ein.
    Ondragon hob den Zeigefinger. „Das ist doch alles reine Spekulation!“
    „Aber Chef, waren es nicht deine Worte, die besagten, es gäbe da vielleicht mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als ein Mensch fähig ist zu begreifen? Das war kurz nach deiner Begegnung mit diesem – wie hieß es noch mal – ah ja, dem Wendigo! Wenn du überzeugt bist, dass es dieses Waldmonster gibt, warum dann nicht auch Zombies?“
    „Es gibt Zombies!“, mahnte die Madame.
    Ondragon rollte mit den Augen. Die zwei Frauen nahmen ihn doch tatsächlich in die Zange. Aber darauf würde er sich nicht einlassen. „Ist es möglich, wieder auf die sachliche Ebene zurückkehren?“ Er faltete die Hände auf seinem Schoß. „Danke! Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass etwas sehr Seltsames mit Bolič und Stern passiert ist, das sie hinterher scheintot wirken ließ. Vielleicht sind sie tatsächlich Opfer einer größeren

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