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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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darüber kennengelernt haben, Sie wissen schon. Ein paar sogar hier drin – das ist vielleicht nicht die beste Werbung. Aber mir persönlich sagt das nichts.«
    »Wir haben Grund zu der Annahme, dass ein und derselbe Mann die drei Frauen getötet hat, und wir vermuten, dass er zu Ihrem – sagen wir: professionellen Bekanntenkreis gehört.«
    »Und wie kommen Sie darauf, dass ich diesen Mann kennen könnte?«
    Jetzt musste sie vorsichtig sein; weder über Tatianas Anteil an seiner Verhaftung und Anklage noch über den Zusammenhang zwischen ihrer Tötung und den jüngsten Serienmorden wollte sie zu viel preisgeben. »Wir sind im Zuge unserer Ermittlungen auf ein Beweisstück gestoßen, das mit Ihnen zu tun hat.«
    »Was meinen Sie damit: ein Beweisstück?«
    »Die Einzelheiten spielen doch jetzt keine Rolle, oder? Entscheidend ist, ob Sie mir helfen können, den Kerl zu finden, der diese Taten begeht. Ein mehrfacher Mörder gegen ein paar gestohlene Kreditkartennummern? Ich denke, wenn Sie uns einen brauchbaren Tipp liefern, könnte ich für Sie eine deutliche Strafminderung erwirken.«
    Diesen Teil ihrer Verhandlungen hatte sie mit Charlie Dixon nicht abgesprochen, geschweige denn mit der Anklagebehörde, die den Deal würde machen müssen, aber sie war zuversichtlich, dass sie das hinbekamen, wenn Grosha sich als hilfreich erwies. Und sie konnte jetzt sicher sein, dass er ihr genau zuhörte. Er machte nicht den Eindruck, als fühle er sich im Gefängnis wohl.
    »Bisher haben Sie mir nur erzählt, dass ein Mann Frauen umbringt und dass es zwischen ihm und mir irgendeine geheimnisvolle Verbindung gibt. Da sehe ich noch nicht, wie ich Ihnen helfen soll.«
    »Der Mann, den wir suchen, hasst Frauen. Er richtet über sie. Mit Promiskuität hat er Schwierigkeiten, wahrscheinlich mit Frauen überhaupt. Vielleicht hält er sich für religiös. Ein Text mit Namen Buch des Enoch ist wichtig für ihn. Möglicherweise haben Sie ihn einmal religiöse Schriften lesen sehen oder entsprechende Texte zitieren hören. Er tut das entweder, weil er wirklich daran glaubt, oder weil er ein Zyniker ist, der die Religion benutzt, um seine Taten zu rechtfertigen. Wir wissen auch, dass er sich mit Computern auskennt. Er geht über öffentliche Internetanschlüsse ins Netz, sodass wir ihn auf diesem Weg nicht aufspüren können. Und – das müsste doch Ihr Fall sein – er hat eine gestohlene Kreditkarte benutzt, um sich bei der genannten Firma, FirstDate, zu registrieren. Erinnert irgendetwas davon Sie an jemanden?«
    Grosha musterte sie halb belustigt.
    »Ich kann Ihren Namen aus der Sache raushalten. Wir brauchen einfach nur einen Tipp. Er bringt unschuldige Frauen um.« Sie breitete Fotos von Caroline Hunter, Amy Davis und Megan Quinn auf dem Tisch aus.
    »Bei allem, was Sie so erzählt haben, war das Einzige, das mir annähernd bekannt vorkam, der Gebrauch einer fremden Kreditkarte. Das ist, wie Sie wissen, etwas, womit ich mich auskenne. Aber die Leute, mit denen ich zu tun habe? Wenn Sie so wollen, sind wir die wahren Anhänger des kapitalistischen Systems. Wir verstoßen gegen die Regeln, um auf unsere Weise an Geld zu kommen. Diese drei Frauen – Sie sagen, die waren unschuldig. Sie haben keine Drogen gekauft, nicht gestohlen oder betrogen?«
    »Nein.«
    »Wenn das so ist – die Männer, die ich kenne? Wenn sie diesen Frauen begegnen würden, könnten sie sie vielleicht anbaggern, aber ihnen wehtun? Wozu? Und Religion«, er winkte verächtlich ab, »die Leute, die ich kenne, scheren sich einen Dreck darum.«
    »Wie ist es mit Vitali Rostov? Kennen Sie jemanden, der so heißt? Vielleicht auch als Vitya Rostov?«
    Sein Blick blieb gelassen, aber sie registrierte, dass er den Kopf leicht nach links drehte. »Vitya ist eine Art Spitzname für Vitali«, erklärte er. »Nein, ich kenne keinen Vitya. Meinen Sie, dass er derjenige ist, der die Frauen angreift?«
    »Wahrscheinlich ist er es nicht. Wir sind einfach auf den Namen gestoßen. Dafür, dass Sie ihn gar nicht kennen, scheinen Sie ziemlich interessiert.«
    »Sie haben mich neugierig gemacht. Ein Serienmörder. Wie Hannibal Lecter, oder?«
    »Ohne Kannibalismus und Maske.«
    Einen Moment lang ließ seine Wachsamkeit nach, und er lachte. »Wie gesagt, ich kenne keinen Mann, wie Sie ihn beschrieben haben, und ich kenne auch keinen Vitya – wie war noch der Nachname?«
    »Rostov. Vitali oder Vitya Rostov«, sagte Ellie.
    Grosha schüttelte bedächtig den Kopf. »Tut mir leid. Ich

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