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Opas Eisberg: Auf Spurensuche durch Grönland (German Edition)

Opas Eisberg: Auf Spurensuche durch Grönland (German Edition)

Titel: Opas Eisberg: Auf Spurensuche durch Grönland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Orth
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ich dafür deine Salami-Ration?« »Wer tauscht Pfefferminz-Schokolade gegen eine Sorte, die schmeckt?«).
    Sehenswürdigkeiten:
Die in zweistündiger Handarbeit per Säge und Schaufel entstandene Schneemauer gehört zu den schönsten, die dieses Jahr in Grönland gebaut wurden. Für Erinnerungsfotos bietet sich der exakt 90 Meter entfernte Polarkreis an. Überhöhte Erwartungen an die Szenerie könnten allerdings enttäuscht werden: Das Eis sieht dort nicht anders aus als 50 Kilometer weiter in beliebiger Richtung.
    Kultur:
Niemand wird Sie daran hindern, eine Bach-Kantate anzustimmen, Schopenhauer vorzulesen oder ein Gedicht aufzusagen. Oder greifen Sie zum Stift: Schon de Quervain verbrachte seinen kurzen Aufenthalt damit, das 100 Kilometer entfernte Gebirgspanorama zu zeichnen.
    Fauna und Flora:
Mit beidem kann leider erst in etwa 500 bis 1000 Jahren gerechnet werden, wenn der Eispanzer im Süden Grönlands aller Voraussicht nach komplett abgeschmolzen ist.
    Klima:
Im Sommer kalt, im Winter sehr kalt.
    Wichtige Vokabeln:
    Tupeq – Zelt
    Qaqqaq – Berg
    Tupinnaqaaq! – Erstaunlich!
    Anreise:
Pulka-Express, zehn Tage ab Tasiilaq in Ostgrönland. Keine öffentlichen Verkehrsmittel.

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17. Juli 1912
    Grönland, Inlandeis, Tagebuch von Roderich Fick

    Ich suche immer wieder den Horizont ab und sehe auf einmal in NO links von unserem Kurs weit weg noch im blauen Dunst Berge! Neues Land! Ich rufe dem Hoessli, er solle halten und winke den Hü heran, der noch weiter zurück ist und rufe: Land! Land! Die Worte wollten mir im Hals ersticken!!
    Q. war im Vorausgehen und hörte nicht gleich. Von blossem Aug konnten die anderen, besonders Q., sich nicht von der Tatsache überzeugen, aber durch den Zeiss gelang es, auch Q. die Berge zu zeigen. Ich habe an dem Tag starke Freude empfunden und glaubte, dass wir jetzt die Hauptsache hinter uns hätten. Aber noch können Spalten, Sümpfe und Schmelzbäche uns den Weg an die Ostküste versperren!
    Die Schlitten laufen herrlich. Wir reisen jetzt wieder des Nachts, da schon vor einigen Tagen einmal Tauwetter war und die Oberfläche des Eises nachts fester ist. Die Sonne gieng schon für kurze Zeit im Norden unter den Horizont – gross purpurrot und in Pilzform oder eckig durch die Refraktion verzeichnet. Diese Reisenächte sind so farbig und unbeschreiblich schön.
    Auf der weitern Fahrt tauchen immer mehr Berge auf. Es handelt sich um ein neues ausgedehntes Gebirgsland von den fantastischsten wildesten Formen etwa 100 km von uns entfernt. Es ist doch ein wunderbares fast andächtiges Gefühl, wenn man dran denkt, dass noch kein Mensch dieses Land gesehen hat; wir sind die ersten nachdem dieses Land seit seiner Entstehung vor Millionen von Jahren ungesehen war.
    Man sieht wie das Inlandeis von diesem Gebirgsland dort in seinem Abfluss an die Ostküste gehindert über den ganzen grönländischen Kontinent nach Westen abfließt. Deshalb haben wir also die grösste Höhe so weit im Osten gefunden. Nach 42 Kilometern wurde das Zelt aufgeschlagen und mein Geburtstag gefeiert, der an dem Tag sein sollte, an dem wir zum ersten Mal Land sehen würden. Die Feier bestand in einem besonders guten Essen und einer Rede, die Q. auf mich hielt. Der Hauptgipfel der Gebirgskette wurde von Q. Mont Forel getauft.
    Jetzt hab ich wieder viel Arbeit mit der Aufmessung der Hauptpunkte der Gebirgskette in die Horizontaufnahme. Es ist wieder kaltes Wetter und kein Spass, am Theodolit 4 – 6 Stunden lang zu arbeiten. Das Fernrohr beschlägt sich auch oft so, dass garnichts mehr zu sehen ist. Immer muss es wieder abgewischt werden.
    In der folgenden Nacht war wohl die schönste Reise auf dem Inlandeis. Die Schneeoberfläche war hart gefrohren, es gieng merklich bergab. Es gieng in scharfem Trab oft auch im Galopp. Wir kommen dem Gebirge immer näher auch vor uns tauchen Gipfel auf, die schon zur Angmagsalikinsel gehören müssen. Wir wundern uns, dass wir immer noch so hoch sind und keine Schneesümpfe und Spalten kommen.
    Später wie ich ans Peilen komm bemerk ich, dass das Geräusch, das die Schneeschuhe auf dem Harsch machen, oft hell und dann wieder ganz hohl klingt, wie wenn man über eine Trommel führe. Es sind also sicher Spalten drunter, die aber noch gut gedeckt sind. Bald tauchen auch links und rechts von unserem Kurs Gletscherstromschnellen mit unübergehbarem Spaltengewirr auf. Es sind wahrscheinlich die oberen Gebiete von Eisen, die in den Sermilikfjord abfliessen. Wir sind sehr gespannt,

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