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Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Augen. Zwei seiner Gefährten waren mittleren Alters und hatten, was auf die meisten Bewohner dieser Region zutraf, dunkles Haar, braune Augen, flache, beinahe slawische Gesichtszüge und eine kräftige, untersetzte Figur. Der vierte Mann, klein, hager und um einiges älter, wirkte neben ihnen fast wie ein Orientale.
    Jeder unbeteiligte Beobachter hätte in dem älteren Mann auf Anhieb die dominante Persönlichkeit am Tisch erkannt. Sein Name lautete Ryu Chang-Ho, und er war erst vor zwei Wochen nach Perm gekommen. Wenn er das Wort ergriff, hörten ihm die anderen in respektvollem Schweigen zu, und alles in seinem Auftreten machte deutlich, dass er es gewohnt war, ausschließlich nach seinen eigenen Regeln zu leben.
    Ihre Unterhaltung schien im Großen und Ganzen freundschaftlicher Natur zu sein, jedoch immer, wenn Ryu eine Bemerkung machte, beeilten die anderen sich geflissentlich, zustimmend zu nicken. Aber dann schlug die Stimmung am Tisch abrupt um. Ryu beugte sich vor und sagte mit leiser, befehlsgewohnter Stimme etwas zu dem jungen Mann, und zum ersten Mal regte sich bei Georgi Lenkow so etwas wie Widerspruch.
    Er schüttelte heftig den Kopf. »Das werde ich nicht tun«, erwiderte er auf Russisch. »Ich bin kein Verräter.«
    Ryu lehnte sich noch weiter vor. »Ich verlange von Ihnen nichts, das Ihrem Land in irgendeiner Weise schaden würde«, erklärte er. »Ich tue nichts anderes, als Ihnen einen angemessenen Betrag als Bezahlung für Ihre professionellen Dienste anzubieten.«
    Lenkow schüttelte abermals den Kopf. »Nein«, erwiderte er laut. »Es ist mehr als das, und das wissen Sie.«
    Einige der anderen Gäste an der Bar wandten sich beim Klang von Lenkows erhobener Stimme um und blickten nun zu den vier Männern hinüber.
    Ryu bemerkte ihr Interesse und deutete zur Tür. »Wir sollten dieses Gespräch draußen fortsetzen«, sagte er. Dann erhob er sich und verließ die Bar, gefolgt von den anderen drei Männern.
    Sie überquerten die Straße zur Promenade am südlichen Ufer des Flusses. Dort holte Ryu ein Blatt Papier aus der Tasche und zeigte es Lenkow. Einige Zahlen waren darauf notiert, jede am Anfang mit einem Dollarzeichen versehen, aber ohne einen Hinweis, worauf diese Beträge sich bezogen.
    »Dies«, sagte Ryu und deutete auf eine Zahl am Ende des Blattes, »ist die Summe, die ich zu zahlen bereit bin, wenn Sie sich uns anschließen.«
    Lenkow zögerte einen Moment. Der Betrag, den der Mann ihm anbot, entsprach etwa dem Fünffachen seines Jahresgehalts, aber bei dieser Angelegenheit ging es, wie der junge Russe längst erkannt hatte, um mehr als nur um Geld. Zum einen hatte er keinerlei Garantie, dass er das Geld jemals erhalten würde. Eine in Aussicht gestellte Bezahlung ist schön und gut, aber bis dieser Betrag auf dem Tisch liegt, ist es nichts als Gerede. Und selbst wenn dieser seltsame kleine Mann seine Zusagen tatsächlich einhalten sollte, erkannte Lenkow schon jetzt andere Hindernisse, die ihn davon abhalten konnten, das Geld jemals auszugeben, zum Beispiel eine Kugel in den Kopf, sobald sich seine Nützlichkeit erschöpft hatte.
    Die Sache barg einfach zu viele Risiken, daher schüttelte er wieder den Kopf, nachdem seine Entscheidung gefallen war. »Nein, ich werde es nicht tun«, sagte er mit Nachdruck. »Und ich muss darüber meinen Vorgesetzten Meldung machen.«
    Ryus Augen glitzerten gefährlich im sinkenden Tageslicht. »Wenn Sie wissen, was gut für Sie ist, dann sollten Sie das lieber nicht tun«, zischte er.
    »Ich lasse mir von Ihnen nichts befehlen«, schnappte Lenkow, machte kehrt und entfernte sich.
    Die anderen beiden Männer sahen Ryu an und warteten auf seine Anweisungen. »Folgt ihm«, befahl er. »Ich hole den Wagen.«
    Nachdem er gut 50 Meter zurückgelegt hatte, drehte Lenkow sich um. Die beiden anderen Russen folgten ihm, jeder auf einer Straßenseite, als hielten sie sich bereit, jeden falschen Schritt, den er machte, zu unterbinden, während Ryu in entgegengesetzter Richtung davoneilte. Zum ersten Mal empfand der junge Mann ein Gefühl drohender Gefahr.
    Er ging schneller in Richtung Stadtzentrum. Aber seine Verfolger beschleunigten ebenfalls ihre Schritte und blieben ihm mühelos auf den Fersen.
    Hinter sich hörte er, wie ein Automotor angelassen wurde. Die Scheinwerferstrahlen glitten über seinen Rücken, als das Fahrzeug wendete und sich ihm näherte. Er überlegte kurz, sich per Anhalter ein Stück mitnehmen zu lassen, doch als das Fahrzeug auf ihn zuhielt,

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