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Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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befindlicher Flugzeuge, da die Optik von Spionagesatelliten für die Bodenaufklärung optimiert ist, nicht für schnell fliegende Objekte.
    Aber wie bei allen Computerprogrammen können die Ergebnisse, die sie produzieren, nur so gut sein wie die Daten, die ihnen für ihre Berechnungen zur Verfügung gestellt wurden, und Pak Je-San konnte nicht ahnen, dass der südkoreanische National Intelligence Service die Amerikaner gebeten hatte, so bald wie möglich einen Satelliten T’aet’an außerplanmäßig überfliegen zu lassen. Aufgrund des enormen Gefahrenpotenzials, das von der koreanischen Halbinsel ausging, waren die Amerikaner der Bitte umgehend nachgekommen. Sie aktivierten die Steuerungsaggregate, um die Flugbahn eines KH-12-Satelliten zu verändern, der soeben von der Antarktis kommend seine nördliche Bahn begonnen hatte. Die Folge war, dass der Satellit T’aet’an überflog, während sein vorprogrammierter Kurs ihn eigentlich nach Norden über das Gelbe Meer und über China hätte führen müssen, ohne nordkoreanisches Gebiet zu tangieren.
    Daher befand sich die Foxbat, die von der Bodenmannschaft zurück in den Hangar bugsiert wurde, noch nicht vollständig außer Sicht, als der Satellit sich in 200 Kilometern Höhe der Flugbasis näherte. Das erste Foto, das gespeichert wurde, schossen die Kameras aus einem schrägen Winkel, während die großen Seitenleitwerke und die Triebwerkauslassöffnungen der MiG-25 noch außerhalb des Hangars zu sehen waren, doch als das zweite Bild aufgenommen wurde, war das Flugzeug bereits verschwunden.

Directorate of Science and Technology, Zentrale der Central Intelligence Agency, Langley, Virginia
     
    Im Gegensatz zu seinen primitiven Vorgängern verwendet der KH-12 keine fotografische Platte oder ein sonstiges optisches Medium, sondern er digitalisiert die Bilder sofort und schickt die Daten zu einem der zahlreichen geostationären Kommunikationssatelliten auf einer höheren Flugbahn. Die Daten werden dann entweder direkt oder über einen anderen Kommunikationssatelliten zur Mission Ground Site in Fort Belvoir in der Nähe von Washington, DC, gesendet. Von der Ground Site wandern die Bilder zum National Photographic Interpretation Centre – kurz N-PIC – im Gebäude 213 des Navy Yard in Washington. Diese Technologie gewährleistet, dass die Daten innerhalb von Minuten, nachdem die Bilder aufgenommen wurden, verfügbar sind.
    Fünfundsiebzig Minuten, nachdem der Keyhole T’aet’an überflogen hatte, betrachtete Richard Muldoon das erste von sechs Bildern auf dem einundzwanzig Zoll großen Flachbildschirm seines Desktopcomputers, nachdem es auf störungssicherem elektronischem Weg von Gebäude 213 herübergeschickt worden war. Muldoons Instruktionen hatten dafür gesorgt, dass eine erste Analyse vorgenommen worden war, sobald das N-PIC die Bilder erhalten hatte.
    Nicht dass eine eingehende Analyse nötig gewesen wäre. Muldoon warf einen Blick auf das charakteristische Schwanzleitwerk des Flugzeugs, das aus dem Hangar herausragte, und murmelte: »Mich laust der Affe, sie haben eine Foxbat.«

Mittwoch Perm, Russland
     
    »Mir ist egal, wer Sie sind oder zu welcher Abteilung des Militärs Sie gehören. Sie können nicht so einfach hier hereinmarschieren und sich in eine Mordermittlung einmischen.« Der Polizeichef von Perm war ein kleiner, dicker Choleriker, dessen rote Gesichtsfarbe von Sekunde zu Sekunde intensiver wurde. Bisher hatte Bykow bei ihm nichts erreichen können.
    Am Abend zuvor waren er und Richter nach Perm geflogen, eine Stadt etwa 1000 Kilometer östlich von Moskau, und zu spät eingetroffen, um an diesem Tag noch etwas Sinnvolles unternehmen zu können. Bykow hatte in der Polizeizentrale seine Visitenkarte zusammen mit der Forderung hinterlegt, dass der Polizeichef sich gleich am nächsten Morgen zur Verfügung halten solle. Der ziemlich autoritäre Tonfall, den der GRU-Offizier angeschlagen hatte, war nach Richters Dafürhalten wahrscheinlich der Hauptgrund, weshalb Kolya Wanow sich so hartnäckig gegen jede Form von Kooperation sperrte.
    »Inspektor Wanow«, versuchte Bykow abermals sein Glück, »wir sind nicht hergekommen, um den Mord aufzuklären oder uns in irgendeiner Weise in Ihre Ermittlungen einzumischen. Wir wollen nur Antworten auf einige Fragen. Wie wir wissen, wurde Georgi Lenkows Brieftasche gestohlen, aber warum sind Sie so sicher, dass er nicht in Zusammenhang mit einem Straßenraub, der außer Kontrolle geriet, getötet

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