Operation Foxbat: Thriller (German Edition)
Kampfflugzeug der Welt. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von Mach 2 ist es ein in jeder Hinsicht furchteinflößender Gegner.
»Vielleicht konnten sie keinen anderen Flugzeugtyp auftreiben. Vergessen Sie nicht, dass mittlerweile China und nicht mehr Russland die Rolle ihres hauptsächlichen Waffenlieferanten übernommen hat. Und falls es die Nordkoreaner geschafft haben sollten, ein paar Fulcrums in die Finger zu kriegen, dann dürfte sich schon der Versuch, sie irgendwie in die Luft zu kriegen, als Albtraum erweisen. Wie sollten sie an Ersatzteile herankommen? Und woher? Haben sie überhaupt qualifiziertes Wartungspersonal, das sich mit diesen Maschinen auskennt? Die Foxbat hingegen ist ein altes und erprobtes Modell ohne raffinierte Elektronik.«
Hicks nickte. »Ja … vielleicht glaubten sie, etwas Schnelleres als eine Shenyang F-5 haben zu müssen, und haben eine Quelle ausfindig gemacht, die ihnen stattdessen MiG-25 liefern konnte. Vielleicht ist die Erklärung wirklich so simpel.«
»Das bezweifle ich. Ich habe mir mal die Keyhole-Bilder von T’aet’an angesehen, die während der vergangenen zwei Jahre aufgenommen wurden. Sie erinnern sich bestimmt noch, dass die Nordkoreaner im Oktober 1995 mehr als zwanzig Iljuschin Il-25 Bomber zu dieser Flugbasis verlegt haben.«
Hicks nickte. »Das erzeugte im Süden einige Unruhe, als man sich darüber klar wurde, dass sie damit nur noch zehn Flugminuten von Seoul entfernt waren.«
»Genau.« Muldoon nickte. »Und sie hatten dort immer noch die F-5 Kampfflugzeuge stehen. Nun, laut den Analytikern im N-PIC haben sie während der vergangenen achtzehn Monate keine einzige Iljuschin in T’aet’an gesehen und konnten nur zehn verschiedene F-5 identifizieren. Das ist erheblich weniger als das, was unserer Meinung dort stationiert war.«
»Vielleicht haben sie die Bomber einfach an einen anderen Ort verlegt. Vielleicht waren sie der Meinung, dass ihre Existenz so nahe an der EMZ als Provokation empfunden werden könnte. Wenn ich mich recht entsinne, hat Seoul sich offiziell darüber beklagt.«
»Vielleicht war es wirklich so«, meinte Muldoon und nickte zustimmend, »aber da ist noch mehr, was mir Sorgen bereitet, zum Beispiel die neuen Bauten, die wir dort sehen können. T’aet’an war nie ein wichtiger Stützpunkt, sondern es gab dort nur eine einzige Startbahn und zwei Hangars, die auf der Südseite des Flugfeldes in den Berghang gegraben worden waren, aber die Nordkoreaner haben dort in letzter Zeit einige umfangreiche Arbeiten durchgeführt. Es ist auf den Satellitenbildern wegen der teilweise überhängenden Felsen nur sehr schwer zu erkennen, aber es sieht so aus, als hätten sie vier neue Hangars angelegt; und sie haben ganz sicher in nächster Nähe dazu ein neues Verwaltungsgebäude errichtet.«
»Möglicherweise modernisieren sie den Komplex rein routinemäßig. Vielleicht haben sie Pläne, das Flugfeld zu vergrößern und eine neue Start- und Landebahn hinzuzufügen oder die bestehende zu verlängern«, äußerte Hicks eine Vermutung.
»Eine neue Startbahn ist nicht sehr wahrscheinlich, Walter. T’aet’an liegt am Ende eines ziemlich engen Tals, das in ostwestlicher Richtung verläuft und am westlichen Ende von Bergen, die immerhin an die 600 Fuß hoch sind, eingeschlossen wird. Das Gelände im Osten ist viel ebener, aber Sie haben recht – sie haben die Startbahn tatsächlich in dieser Richtung verlängert. Ursprünglich war sie zweieinhalb Kilometer lang, und sie haben mittlerweile genügend Beton herangeschafft, um sie auf fast fünf Kilometer Länge auszudehnen. Das wurde bereits vom N-PIC aufgezeichnet, als die Nordkoreaner mit ihrer Bautätigkeit begannen, aber damals schien es nicht von allzu großer Bedeutung zu sein.«
»Nun, sie brauchen diese Länge, um Foxbats einsetzen zu können – diese Kisten starten und landen nicht gerade auf einem Kanaldeckel.«
»Aber glauben Sie wirklich, dass die DVRK sich die Mühe machen würde, die Startbahn in T’aet’an auf das Doppelte zu verlängern, um nur einer einzigen Foxbat eine Start- und Landemöglichkeit zu schaffen? Das Ganze ergäbe doch nur einen Sinn, wenn sie über mehrere Exemplare dieses Typs verfügten.
Dafür kann ich allerdings keine Bestätigung liefern«, fuhr Muldoon fort und fand zunehmend Gefallen an diesem Thema, »denn der einzige fotografische Beweis, den wir haben, ist das Foto vom Heck einer MiG-25, das gestern von N-PIC hierhergeschickt wurde. Und dieses Foto beweist
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