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Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Aber sie verfügen nicht über die Ressourcen, um ihr Vorrücken abzusichern und ihre erreichten Positionen zu halten, und wir könnten genügend Truppen und Gerät heranschaffen, um sie innerhalb weniger Wochen zurückzudrängen. Ist diese Einschätzung zutreffend?«
    »Ja, Mr. President.«
    »Und wahrscheinlich wissen sie all das genauso wie wir, oder?«
    »Ich kann nicht für die Staatsführung in Pjöngjang sprechen, aber ich nehme an, dass ihre hochrangigen Militärs sich der Mängel ihres Versorgungssystems durchaus bewusst sind. Ja, sie werden es wohl wissen.«
    »Dann lassen Sie mich die Frage stellen, die auf der Hand liegt. Warum würden sie so etwas tun? Wie könnten die Nordkoreaner ernsthaft eine Invasion in Erwägung ziehen, von der sie wissen, dass sie letztendlich fehlschlagen muss? Welches Ziel verfolgen sie? Und würden sie Atomwaffen einsetzen, um dieses Ziel zu erreichen?«
    Mit nicht nur einer, sondern gleich mit vier Fragen konfrontiert, vermutete der Verteidigungsminister, dass die Frage, auf die der Präsident am dringendsten eine Antwort hören wollte, sicherlich die letzte der vier war.
    »Offen gesagt, Mr. President, ich bin davon nicht überzeugt, und zwar aus mehreren Gründen. Wir wissen aufgrund des unterirdischen Tests, den sie im Herbst 2006 durchgeführt haben, dass die Nordkoreaner über Atomwaffen verfügen. Aber eine relativ kleine Atombombe in irgendeiner Testkammer zu zünden ist nicht das Gleiche, wie eine autobusgroße Bombe an der Spitze einer Rakete unterzubringen und eine Haube darüberzustülpen. Eine solche Bombe ausreichend zu verkleinern ist ein schwieriger und hochkomplizierter Prozess, und ich bin immer noch der Meinung, dass so etwas die technischen Möglichkeiten der Nordkoreaner weit übersteigt. Die CIA glaubt, dass sie mit iranischen Wissenschaftlern in Verbindung stehen, aber es ist nicht ganz klar, wer wen berät, und ich halte es noch immer für höchst aufschlussreich, dass keine der beiden Nationen bisher vorgeführt hat, dass sie nukleare Sprengköpfe über längere Strecken hinweg ins Ziel bringen können.«
    »Aber Sie sind davon überzeugt, dass sie im Besitz sämtlicher Grundmaterialien sind, um Atomwaffen herzustellen?«
    Der Verteidigungsminister nickte. »Ja, offensichtlich. Unsere sämtlichen Analysen ergeben, dass in der Aufbereitungsanlage in Nyongbyon schon seit einiger Zeit waffenfähiges spaltbares Material hergestellt wird. Wir wissen nicht, wie viel sie bereits haben, aber die IAEA hat eine Maximalmenge von etwa fünfunddreißig Kilogramm errechnet. Für eine Zwanzig-Kilotonnen-Bombe sind acht Kilogramm Plutonium nötig, sodass man davon ausgehen kann, dass sie höchstens vier eher schwache Bomben gebaut haben. Offensichtlich haben sie einiges davon bei den Tests in der Provinz Hamgyeong verwendet, daher gehen wir von nicht mehr als drei funktionsfähigen Sprengkörpern aus, und das reicht bei weitem nicht aus für eine glaubwürdige Drohung gegenüber Südkorea – oder eigentlich auch jeden anderen Staat.«
    Der Präsident ließ sich wieder in seinen Sessel sinken. »Ich höre Ihre Worte und widerspreche Ihren Schlussfolgerungen nicht, aber da sind noch immer die Fakten. Nordkorea plant anscheinend einen Sprung über die Grenze. Falls die Führungsclique in Pjöngjang nicht völlig durchgedreht ist, müssen sie für ihr Vorhaben einen guten Grund haben und gleichzeitig darauf vertrauen, dass sie damit unbehelligt durchkommen. Daher sollten wir bei all unseren weiteren Schritten Überlegungen auf dieser Basis anstellen. Sehen wir uns doch zuerst einmal die augenblickliche Lage an. Was haben wir gegenwärtig an Streitkräften in Südkorea?«
    Der Verteidigungsminister lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Militärisch betrachtet gibt es in fast allen Bereichen deutliche Diskrepanzen zwischen beiden Ländern.« Er erläuterte die Unterschiede der militärischen Mittel. »Außerdem sollten Sie sich auch darüber im Klaren sein, Sir, dass die Verteidigung Nordkoreas mit militärischen Mitteln, falls es überhaupt so weit kommt, keine einfache Sache ist. Ehe Sie irgendeine Entscheidung treffen, sollten Sie über alle möglichen Konsequenzen Bescheid wissen.
    In der öffentlichen Wahrnehmung ist Nordkorea ein bitterarmes Land mit einer hungernden und unzufriedenen Bevölkerung, die von einem Psychopathen regiert wird.
    Die Wirklichkeit«, fuhr der Verteidigungsminister fort, »sieht um einiges anders aus. Nach westlichem Standard ist die Nation

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