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Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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oder mittlere Entfernung auszumachen, denn die nordkoreanischen Flugzeuge werden hinter irgendeinem Berg aufsteigen, eine Salve abfeuern und sofort wieder hinter der natürlichen Deckung verschwinden. Der Luftkrieg wird schmutzig und auf kürzeste Distanz geführt, was genau die Taktik ist, die ihren Piloten während ihrer Ausbildung eingebläut wurde.
    Der Punkt, der als Letztes zu bedenken ist, dürfte wohl der wichtigste sein. Nordkorea erwartet geradezu einen Krieg. Südkorea wird als feindliches Gebiet angesehen, aber gleichzeitig auch als Satellitenstaat Amerikas betrachtet. Amerika selbst ist von jeher Nordkoreas wahrer Feind gewesen, daher glaubt die Führungsschicht des Landes, dass ein Krieg im Wesentlichen ein Ringen zwischen diesen beiden Ländern sein wird. Pjöngjang erwartet nicht, dass ihm China oder Russland zu Hilfe kommen, und sämtliche Vorbereitungen sind auf eine tödliche Auseinandersetzung mit uns ausgerichtet. Wenn wir versuchen sollten, in das Land einzudringen, wird Pjöngjang mit allem antworten, was ihm zur Verfügung steht, darunter auch sämtliche Massenvernichtungswaffen, die ihre Wissenschaftler haben entwickeln und herstellen können. Nordkorea wird alles daransetzen, die Vereinigten Staaten zu vernichten und so viele unserer Bürger zu töten wie möglich. Das ist die Philosophie der Staatsführung, und das ist es, was mir richtig Angst macht.«
    »Sie haben es tatsächlich geschafft, auch mir Angst zu machen«, sagte der Präsident. »Also, welche Reaktion schlagen Sie vor?«
    »Wie Sie wissen, Mr. President, sind wir verpflichtet, einen Verteidigungsschild zwischen den koreanischen Staaten zu errichten, und wir haben einen Etat von elf Milliarden Dollar, um das zu bewerkstelligen. Das Problem ist nur, dass wir bislang so gut wie nichts in dieser Richtung getan haben. Wir haben einen Großteil unserer Truppen aus der Region südlich der EMZ abgezogen, um mögliche Spannungen zu vermeiden. Und wir sind außerdem im Begriff, das Patriot-Raketen-System, das wir dort stationiert haben, von PAC-2 auf PAC-3 zu modernisieren, aber das ist auch schon alles.
    Wir können im Augenblick unsere Truppen nicht kurzfristig verstärken, weil dies die dazu notwendige Logistik nicht erlaubt. Die Situation hat sich verdammt schnell entwickelt. Die Joint Chiefs schätzen, dass es mindestens eine Woche dauern würde, die Männer und den Nachschub, den sie brauchen, bereitzustellen, und wahrscheinlich eine weitere Woche, um sie per Schiff zur Halbinsel zu bringen. Falls die Invasion während der nächsten Tage beginnen sollte, wird Südkorea es nicht schaffen, die vorrückenden feindlichen Truppen zu stoppen. Der Süden kann sie allenfalls aufhalten, aber am Ende wird der Norden wohl die Verteidiger überrollen.
    Das andere Problem ist, dass wir zurzeit keine Überwassermittel in der Nähe stationiert haben. Der Enterprise -Verband operiert gegenwärtig im Nordatlantik; er hat den Befehl erhalten, sich in Richtung Korea auf die Reise zu machen, aber es wird sicherlich noch einige Tage dauern, bis er sich dem Schauplatz des Geschehens bis auf Schussweite genähert hat.
    Die einzigen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, wären, unsere Flugzeuge in Anderson auf Guam oder ICBM von den Vereinigten Staaten aus einzusetzen; oder unsere Boomer – unsere raketenbestückten Atom-U-Boote – loszuschicken, aber auch sie wären nicht in der Lage, einen Angriff zu Land zu stoppen.«
    »Warum nicht?«
    »Eine reines Zahlenproblem, Mr. President. Wie ich schon sagte, können die Nordkoreaner fast eine ganze Million Bodentruppen und fast fünf Millionen Reservisten aufbringen. Solange wir die Frontlinie des Gegners nicht mit Bombenteppichen oder gar Atombomben eindecken, brauchen wir nicht einmal zu hoffen, dass wir sie aufhalten können. Außerdem sind derartige Taktiken bei dem augenblicklich herrschenden internationalen Klima politisch inakzeptabel. Wenn wir in die Kämpfe verwickelt werden sollten, wird man von uns erwarten, dass wir intelligente Munition benutzen und punktuelle Präzisionsangriffe führen. Solche Taktiken gegen die Streitkräfte anzuwenden, die die Nordkoreaner mobil machen können, wäre so, als würde eine Mücke einen Elefanten stechen.«
    »Und was empfehlen Sie?«
    »Nach dem zu urteilen, was ich bei den Vereinten Nationen erlebt habe, dürften wir mit Diplomatie nicht weiterkommen. Ich denke, wir sollten unbeirrt fortsetzen, womit wir bereits begonnen haben. Wir versetzen Anderson

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