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Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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will. Der SIS und die Amerikaner sind in großer Sorge, dass der Besitz dieser Foxbats die Nordkoreaner dazu ermutigen könnte, das Ganze zu einem atomaren Konflikt ausarten zu lassen. Und der Grund für diese Annahme ist sehr simpel – EMP, Elektromagnetischer Impuls.«
    Er erläuterte knapp die Konstruktion und die speziellen Eigenschaften der MiG-25. Dann stellte Davidson ihm fast die gleiche Frage, die auch Bae Chang-Su in Seoul gestellt hatte, und Richter gab ihm praktisch die gleiche Antwort.
    »Wollen Sie ernsthaft andeuten, dass die Nordkoreaner Atomwaffen einsetzen wollen?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich wüsste keinen anderen Grund, weshalb sie sonst die Foxbats gestohlen haben könnten. Die Maschine ist alt – im Grunde sogar völlig überholt -, aber sie ist der einzige Abfangjägertyp auf der koreanischen Halbinsel, der einen EMP nach einer Atomexplosion überstehen würde und weiterhin einsatzfähig wäre. Und genau das beunruhigt London und Washington.«

Raketenbasis Ok’pyong, Nordkorea
     
    Die Nordkoreaner hatten fast ein Jahr gebraucht, um die Taep’o-dong 2-Rakete auf der Abschussrampe in Ok’pyong einsatzfähig zu machen.
    Wie bei ihrer Vorgängerin, der Taep’o-dong 1, waren die ersten beiden Stufen flüssigkeitsgetrieben, doch die dritte Stufe hatte einen Feststoffantrieb. Sie befördert auch die Nutzlast, und sie zu konstruieren hat die meiste Zeit in Anspruch genommen. Die Vorrichtung an der Spitze der 46 Meter hohen Interkontinentalrakete war in jeder Hinsicht etwas Besonderes und nur für einen einzigen Zweck vorgesehen. Den nordkoreanischen Wissenschaftlern war völlig klar, dass sie den ersten und höchstwahrscheinlich auch den letzten »Gefechtskopf« dieser Art darstellte, der je gebaut worden war.
    Neben der Abschussrampe war ein Wartungsgerüst errichtet worden. Techniker in weißen Kitteln turnten darauf herum und arbeiteten hektisch daran, die Rakete startklar zu machen. Der letzte Akt vor Beginn des Countdowns bestand darin, die Treibstofftanks der ersten beiden Stufen zu füllen, und dazu musste jeder bis auf die Feuerwehrmannschaften und eine Handvoll Personal die Abschussrampe verlassen.
    Vier Stunden später war die Taep’o-dong 2 bereit. Die Rampe war jetzt verlassen bis auf die bewaffneten Wachtposten, die darauf achteten, dass niemand sich der Rampe näherte, und der Countdown begann in einem sprengsicheren Betonbunker etwa eine halbe Meile von der Abschussrampe entfernt.

Flugbasis T’aet’an, Nordkorea
     
    Pak Je-San ließ den Blick mit einem Anflug von Zufriedenheit durch den Hangar schweifen. Die Wartungsmannschaften hatten mittlerweile die beiden nicht einsatzfähigen Foxbats in einen flugbereiten Zustand versetzt. Er hatte jetzt hier in T’aet’an sieben einsatzfähige MiG-25 zur Verfügung und insgesamt zweiundzwanzig inklusive der Maschinen, die er zu den anderen drei Flugbasen beordert hatte.
    Noch besser war jedoch die Nachricht, dass die achtundvierzig R-40T Raketen, die seine Agenten in Dobric gestohlen hatten, am Vortag im Hafen von Bandar Abbas im Iran eingetroffen waren und von dort direkt nach T’aet’an geflogen würden. Sie sollten in wenigen Stunden ankommen und dann auf die anderen Flugbasen verteilt werden. Damit besaßen sie ein Arsenal von über 160 Raketen, und das, dachte Pak Je-San zuversichtlich, wäre mehr als genug. Falls ihnen die Munition ausgehen sollte, wäre der Krieg ohnehin verloren.

Oval Office, Weißes Haus, 1600 Pennsylvania Avenue, Washington, DC
     
    »Dann war es also keine Überraschung?«
    »Nein, Mr. President«, bestätigte der Verteidigungsminister, durchquerte das Oval Office und legte einen Stapel Papiere auf den Mahagonischreibtisch des Oberkommandierenden. Er war soeben von einer Sondersitzung des Weltsicherheitsrats in New York zurückgekehrt. Der Präsident kannte den Verteidigungsminister seit vielen Jahren und verließ sich mehr auf sein Urteil als auf das fast jeden anderen Mitglieds seines Kabinetts.
    »Was genau haben sie gesagt?«
    »Genau das, was die CIA erwartet hatte. Dass alle Manöver, die die Nordkoreaner zurzeit durchführen, Teil dieser Übung sind, die sie laut ihrer offiziellen Verlautbarung veranstalten.«
    Der Präsident lehnte sich in seinem Sessel zurück und legte die Fingerspitzen aneinander, dann beugte er sich abrupt wieder vor. »Sehen wir in dieser Angelegenheit vielleicht zu viel? Könnte es wirklich nur eine Routineübung sein?«
    Der Verteidigungsminister schüttelte heftig

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