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Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Gerüchte gehört, die unsere Befreiung versprechen.«
    »Von wem?«
    »Ich weiß es nicht. Es wurden eine Zeit lang viele Zettel über den Zaun geworfen, doch in letzter Zeit kaum noch. Ich bin sicher, einige sollen uns aufmuntern, doch andere hatten nur das Ziel, uns zu verspotten. Sie haben unserer Familie falsche Hoffnungen gemacht, vor allem den Kindern.«
    »Ihre Meinung?«
    »Diese Mitteilung ist zweifellos für mich bestimmt, aber ich habe keine Ahnung, von wem sie stammt. Ich kenne niemanden mit diesem Namen. Ich gebe Ihnen mein Wort.«
    »Ihr Wort zählt für mich nicht«, fuhr Jakow ihn an. »Ich glaube, Ihre Tochter lügt. Ich glaube, sie ist eine gute Schauspielerin, die mehr weiß, als sie zugibt. Und ich gebe Ihnen einen guten Rat: Sobald Sie weitere Botschaften erhalten oder irgendjemand versucht, auf andere Weise Kontakt zu Ihnen aufzunehmen, informieren Sie umgehend die Wachen!«
    »Ich kenne meine Tochter, Kommissar. Ich glaube, sie sagt die Wahrheit. Es tut mir leid, wenn Anastasia Sie verärgert hat. Sie ist im Grunde noch ein Kind. Das verstehen Sie sicherlich, nicht wahr?«
    »Schade, dass es Ihnen nicht leidtat, als Sie auf Ihrem Volk herumgetrampelt sind«, erwiderte Jakow in gehässigem Ton. »Als Sie und Ihresgleichen den Menschen mit Ihrer Armee und Ihrer Geheimpolizei den Lebensmut geraubt haben.«
    Nikolaus Romanow schwieg. Sein Gesicht war aschfahl.
    Jakow beugte sich vor und fuhr hasserfüllt fort. »Ich hatte eine Frau, doch sie wurde von Ihren Soldaten wie ein Hund niedergeschossen. Einst hatte ich eine Schwester und eine Mutter. Ihr Leben bestand nur aus Armut und Elend, während Sie sie mit Ihrem Reichtum verspottet haben. Sie haben sie und unzählige andere durch Ihre dumme Arroganz zum Tode verurteilt!«
    Auf Nikolaus Romanows Stirn schimmerten Schweißperlen. »Es … es tut mir wirklich leid!«
    »Es tut Ihnen leid? Ist das alles, was Sie dazu sagen können? Ihre Tochter hat gefragt, ob es nicht ausreicht, dass ihre Familie schikaniert wird. Nein, es reicht nicht aus! Es wird niemals ausreichen! Ich werde nicht ruhen, bis Sie und Ihresgleichen niemals wieder eine Gefahr für Russland darstellen. Haben Sie mich verstanden?« Jakow hob die Faust und schickte sich an, Nikolaus einen Schlag zu verpassen, doch in letzter Sekunde hielt er sich zurück.
    Nikolaus Romanow starrte ihn mit leerem Blick und zitternden Lippen an. »Ich … ich meinte es ernst. Es tut mir wirklich leid!«
    Jakow schlug zu. Als der kräftige Hieb Nikolaus Romanow traf, prallte er rücklings gegen den Tisch. Er stand mühsam wieder auf und presste eine Hand auf die Wange.
    Jakow griff nach seiner Waffe im Gürtelholster und sagte wütend: »Gehen Sie zu Ihrer Tochter. Raus hier, ehe ich mich vergesse und Ihnen eine Kugel in den Kopf jage!«

39. KAPITEL
    Ipatjew-Haus, Jekaterinburg
    Jakow betrat das Büro des Kommandanten.
    In dem Raum hielt sich nur Kasan auf. Er stand am Fenster und spielte mit einem Schlagring aus Messing. Als Jakow eintrat, steckte er ihn in die Tasche. »Hatten Sie Glück?«
    »Nein, das Mädchen ist halsstarrig.«
    »Es ist ein unverschämtes Wesen. Ich muss sagen, es überrascht mich nicht.«
    »Ich habe das Gefühl, dass Anastasia mehr weiß, als sie sagt. Die Familie muss intensiver bewacht werden, vor allem die Mädchen. Wenn irgendjemand versucht, ihnen eine Mitteilung zukommen zu lassen, möchte ich es wissen. Wo ist der Kommandant?«
    »Ich habe ihn gebeten, uns allein zu lassen, Kommissar«, sagte Kasan. »Ich möchte unter vier Augen mit Ihnen sprechen.«
    Jakow nahm eine Zigarette aus seinem Zigarettenetui aus Metall. »Ich kann mir nicht vorstellen, was wir beide zu besprechen hätten, Kasan. Aber sagen Sie es nur.«
    »Es hat mit dem Mord an Ihrem Bruder zu tun.«
    Jakow, der sich gerade die Zigarette anzünden wollte, verharrte mitten in der Bewegung und erstarrte, als die Erinnerung an den qualvollen Tod seines Bruders wieder lebendig wurde. »Und was haben Sie damit zu tun?«
    »So ein schreckliches Unglück. Eines, das Sie gewiss vergelten möchten, nicht wahr?«
    »Jetzt tun Sie nicht so, als hätten Sie ein mitfühlendes Herz, Kasan. Kommen Sie zur Sache!«
    »Ich habe gehört, dass Sie den Mörder, Hauptmann Juri Andrew, in Sankt Petersburg gejagt haben und es zu einer Konfrontation kam. Es gab einen Schusswechsel, und er entkam.«
    »Worauf wollen Sie hinaus? Was brüten Sie wieder aus, Kasan?«
    »Ich versuche nur, Ihnen zu helfen. Wenn ich Sie dabei unterstützen

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