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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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beschützenden Ring um sie gebildet hatten.
    »Paßt auf sie auf.«
    »Das werden wir«, versicherte Hopper ihm und nickte.
    »Ich wünschte, Sie würden nicht vom Originalplan abgehen«, sagte Fairweather. »Wenn Sie sich in einer der Erzloren verstecken, die zum Zerkleinern nach oben fahren, wäre das sicherer.«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Dann müßten wir die Ebene bewältigen, in der sich die Gesteinsmühlen befinden und die Goldgewinnung abläuft, bevor wir die Oberfläche erreichen würden. Ich halte die Cha ncen für schlecht. Die Vorstellung, den direkten Weg nach oben in dem Lift für die leitenden Mitarbeiter zu wählen und durch die Ingenieurbüros zu entkommen, gefällt mir besser.«
    »Wenn er die Wahl hat, durch die Hintertür zu huschen oder die Vordertür zu benutzen«, beklagte sich Giordino, »wird er sich immer für den stilvolleren Abgang entscheiden.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie viele bewaffnete Wachen es hier gibt?« Pitt richtete seine Frage an Fairweather, weil der Major länger in den Minen gelitten hatte als Hopper und seine Leute.
    Fairweather dachte einen Augenblick lang nach. »Zwischen zwanzig und fünfundzwanzig. Die Ingenieure sind ebenfalls bewaffnet. Von O’Bannion abgesehen habe ich sechs gezählt.«
    Grimes reichte Giordino zwei kleine Kanister, die dieser unter einem zerfetzten Hemd verbarg. »Das ganze Wasser, das wir aufgespart haben. Jeder hat seinen Teil gespendet. Wir haben es nur auf knapp zwei Liter gebracht. Tut mir leid, daß es nicht mehr ist.«
    Giordino legte die Hände auf Grimes’ Schultern. Er war außerordentlich bewegt über dieses Opfer.
    »Ich weiß, was Sie das gekostet hat. Danke.«
    »Das Dynamit?« fragte Pitt Fairweather.
    »Habe ich«, erwiderte Hopper und reichte Pitt verstohlen einen Sprengstoffstab zusammen mit einer Sprengkapsel. »Einer von der Sprengmannschaft hat es in seinem Schuh herausgeschmuggelt.«
    »Noch zwei Sachen«, sagte Fairweather. »Eine Feile für Ihre Ketten. Die hat Grimes aus dem Werkzeugkasten einer der Lokomotiven gestohlen. Und ein Diagramm der Stollen, in dem auch die Überwachungskameras eingezeichnet sind. Auf der Rückseite habe ich groben Umrissen eine Karte des Gebietes gezeichnet, das Sie durchqueren müssen, bevor Sie die Trans-Sahara-Straße erreichen.«
    »Niemand kennt die Wüste so gut wie Ian«, bestätigte Hopper.
    »Danke«, sagte Pitt. Tränen standen ihm in den Augen. »Wir werden unser Bestes geben, um mit Hilfe zurückzukommen.«
    Hoppers Arm umfaßte Pitt. »Unsere Gedanken und guten Wünsche werden Sie begleiten.«
    Fairweather schüttelte ihm die Hand. »Denken Sie daran, den Dünen aus dem Weg zu gehen. Versuchen Sie nicht, sie zu überqueren. Sie werden nur aufgehalten und sterben.«
    »Viel Glück«, wünschte Grimes einfach.
    Eine Wache kam heran und trennte mit seinem Gewehrkolben Pitt und Giordino von den anderen. Pitt beachtete ihn nicht, beugte sich herab und gab Eva einen Abschiedskuß.
    »Denk daran«, erinnerte er sie, »du und ich und die Bucht von Monterey.«
    »Ich werde mein verführerischstes Kleid tragen«, sagte sie lächelnd.
    Bevor er noch mehr sagen konnte, drängte ihn der Wachposten weg. Als er den Ausgangsschacht erreicht hatte und sich umdrehte, um noch einmal zu winken, waren Eva und die anderen schon im Gewimmel der Sklaven und Aufseher untergetaucht.
    Der Aufseher führte Pitt in den Stollen, in dem sie ein paar Stunden vorher Erz verladen hatten, und ließ die beiden dann alleine. Ein weiterer leerer Zug stand auf dem Gleis, neben einem neuen Berg soeben gesprengten Gesteins.
    »Ich werd’ so tun, als ob ich mich am Wettbewerb für den ›Helden der Arbeit‹ beteilige, während du dich, außerhalb der Reichweite der Überwachungskamera, um deine Ketten kümmerst«, sagte Pitt.
    Während Giordino seine Kette mit der von Grimes gelieferten Feile bearbeitete, warf Dirk Erzbrocken in die Loren.
    Glücklicherweise war das Eisen alt und von schlechter Qualität. Die Feile fraß sich schnell durch das Glied, und Giordino zog die zerschnittene Kette aus den Ösen seiner Fesseln, so daß er nun Beine und Arme frei bewegen konnte.
    »Du bist dran«, sagte er.
    Pitt warf die Kette über den Rand einer Erzlore, damit er sie besser festhalten konnte, und durchfeilte in weniger als zehn Minuten ein Kettenglied. »Um die Fesseln kümmern wir uns später, im Augenblick können wir uns wenigstens frei bewegen.«
    Giordino ließ seine Kette lässig wie einen Propeller herumwirbeln.

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