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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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»unsere Zukunft zurückerobern« gemeint hatte. Ich wusste nur, dass ich mich gut fühlte, besser als während des ganzen Krieges. Ich wusste, dass eine lange und steinige Straße vor uns lag. Ich wusste, unser Feldzug durch Amerika fing gerade erst an, aber, he, wie der Präsident später in dieser ersten Nacht sagte, wir erlebten endlich den Anfang vom Ende.

Ainsworth, Nebraska, USA

    [Darneil Hackworth ist ein schüchterner Mann mit leiser Stimme. Er und seine Frau führen eine Art Altersheim für die vierbeinigen Veteranen des K-9-Korps der Armee. Vor zehn Jahren konnte man ähnliche Heime fast in jedem Bundesstaat der Union finden. Heute ist nur noch diese eine übrig.]

    Ich glaube, ihre Leistung wird nie richtig gewürdigt. Es gibt eine Geschichte, Dax, ein hübsches, nettes Kinderbuch, aber das vereinfacht alles doch sehr und handelt auch nur von einem Dalmatiner, der einem Waisenkind half, in Sicherheit zu gelangen. »Dax« gehörte nicht einmal dem Militär, und einem verirrten Kind zu helfen, das war nur ein kleiner Teil des Beitrags, den Hunde im Krieg geleistet haben.
 Als Erstes wurden sie als Spürhunde eingesetzt, weil sie wittern konnten, wer infiziert war. Die meisten Länder wendeten einfach die israelische Methode an und ließen Leute an Hunden in Käfigen vorbeigehen. Man musste sie immer in Käfigen halten, sonst konnte es vorkommen, dass sie die Person, einander oder gar ihren Trainer angriffen. Das kam besonders zu Beginn des Krieges oft vor, dass Hunde einfach ausrasteten. Es spielte keine Rolle, ob es sich um Polizei- oder Militärhunde handelte. Es liegt an ihrem Instinkt, dieser unwillkürlichen, fast genetisch bedingten Angst. Kämpfen oder fliehen, und diese Hunde waren zum Kämpfen gezüchtet worden. Viele Hundeführer verloren Hände oder Arme, vielen wurden die Kehlen zerfleischt. Kann man den Hunden nicht zum Vorwurf machen.  Tatsächlich haben sich die Israelis eben auf diesen Instinkt verlassen, und das hat vermutlich Millionen Menschenleben gerettet.  Das war ein großartiges Programm, aber wiederum nur ein Bruchteil dessen, was Hunde leisten konnten. Während die Israelis und danach andere Länder nur diesen Angstinstinkt nutzten, glaubten wir, dass wir ihn in ihr allgemeines Training integrieren konnten. Warum auch nicht, wir hatten es bei uns selbst gelernt, und sind wir wirklich so viel höher entwickelt?  Alles lief auf Ausbildung hinaus. Man musste jung anfangen; selbst die vor dem Krieg diszipliniertesten Hundeveteranen wurden zu Berserkern. Die Welpen, die nach der Krise zur Welt kamen, kamen aus der Gebärmutter und rochen die Toten praktisch von Anfang an. Der Geruch lag in der Luft, nicht stark genug, dass wir ihn wahrnehmen konnten, sondern nur wenige Moleküle, eine Wahrnehmung auf unterbewusster Ebene. Das soll nicht heißen, dass es sie alle automatisch zu Kriegern machte. Die erste Induktion stellte die erste und wichtigste Phase dar.  Man nahm eine Gruppe Welpen, eine willkürliche Gruppe oder einen ganzen Wurf, und brachte sie in einen durch einen Maschendrahtzaun abgetrennten Raum. Sie auf der einen Seite, Zack auf der anderen. Man musste nicht lange auf eine Reaktion warten. Die erste Gruppe nannten wir Bs. Die fingen an zu wimmern oder zu heulen. Die hatten verloren. Man konnte sie nicht mit den As vergleichen. Diese Welpen sahen Zack in die Augen, das war das Entscheidende. Die wichen nicht, fletschten die Zähne und gaben dieses Knurren von sich, das sagte: »Haut ab, verdammt!« Sie konnten sich beherrschen, und das war die Grundlage ihres Trainingsprogramms.  Aber aus der Tatsache, dass sie sich beherrschen konnten, folgte noch lange nicht, dass wir sie beherrschen konnten. Die Grundausbildung entsprach weitgehend der vor dem Krieg. Konnten sie PT beherrschen? Konnten Sie Befehle befolgen? Besaßen sie die Intelligenz und Disziplin für den Militärdienst? Es war ein harter Weg, und wir hatten eine Ausfallquote von sechzig Prozent. Es kam nicht selten vor, dass ein Rekrut schwer verletzt oder gar getötet wurde. Heute bezeichnen das viele Leute als unmenschlich, allerdings scheinen sie den Trainern nicht dasselbe Mitgefühl entgegenzubringen. Ja, auch wir mussten es ertragen, vom ersten Tag an, zusammen mit den Hunden, von der Grundausbildung bis zum zehnwöchigen FIT.  Das war eine knochenharte Ausbildung, besonders die Übungen mit lebenden Gegnern. Wissen Sie, dass wir die Ersten waren, die Zack bei der Ausbildung einsetzten, noch vor der

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